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Stil: Trend-Prinzessin Diana: Warum ist ihr Look noch heute aktuell?

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Trend-Prinzessin Diana: Warum ist ihr Look noch heute aktuell?

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    Noch heute inspiriert Lady Diana Designer und Millionen von Frauen. Aber warum ist das so?
    Noch heute inspiriert Lady Diana Designer und Millionen von Frauen. Aber warum ist das so? Foto: dpa

    Alles begann mit einer jungen, unschuldigen Frau, die nur ein einziges Kleid, eine Bluse und ein schickes Paar Schuhe besessen haben soll, bevor sie sich mit dem Prinzen verlobte. Den Rest, so jedenfalls geht die Legende, borgte sich die schüchterne Aristokratentochter von Freunden. Es ist die angebliche Geschichte von Lady Diana Spencer, die nach ihrer Heirat mit Thronfolger Prinz Charles 1981 zur weltweiten Modeikone aufstieg. Und bis heute als solche gilt. Mehr noch, sie ist auch 23 Jahre nach ihrem Unfalltod Inspirationsquelle und Ideal von Designern und Millionen von Frauen.

    Der spanische Modekonzern Mango etwa entwarf für den Sommerlook 2020 eine Leinenhose in Pastellgelb, für die Prinzessin Diana als Vorbild diente. So trug sie 1987 während eines Urlaubs in Palma de Mallorca ein Outfit in demselben Farbton, dazu schnallte sie sich einen goldenen, ihre Taille betonenden Gürtel um. Auch die Designerin Tory Burch widmete ihre Kollektion für das Frühjahr Diana. Schluppenblusen, Plisseeröcke, kastige Blazer, Blümchenprints - die Stücke erinnern mehr an die frühe "Shy Di" als an die selbstbewusste Frau, zu der sie sich über die Zeit wandelte.

    Lady Diana: Warum wirkt ihr Look bis heute zeitlos?

    Vor allem in den ersten Jahren glich ihr Erscheinungsbild dem der Märchenprinzessin. Viele Schleifen und Rüschen, Tüll und Spitze - Diana verkörperte die romantische Fantasie jedes kleinen und großen Mädchens. "Die 'Bürgerliche', die einen Prinzen heiratet: Es ist der Stoff, aus dem Disney-Filme geschaffen werden", sagt die britische Stylistin Susie Hasler, Gründerin des Styling-Services "Styled By Susie". Voller Bewunderung verfolgten die Menschen die Transformation. "Sie wurde zur globalen Sensation und zog sich dementsprechend an." Neben ihren eleganten Abendkleidern waren es ihr Freizeitlook oder ihre schicken Anzüge bei Arbeitseinsätzen, die angehimmelt wurden. "Wir alle wollten so gut aussehen wie die 'Volksprinzessin'."

    Warum aber wirkt ihr Look bis heute zeitlos - und scheint sogar wieder im Trend zu sein? "Dianas Stil ist nie wirklich verschwunden, sondern wurde von Modestylisten auf vielfältige Weise immer wieder aufgenommen", sagt Hasler. Er funktioniere noch immer und werde sich auch weiterhin fortentwickeln. Dazu tragen die Herzogin von Cambridge und die Herzogin von Sussex bei, die ihrer Schwiegermutter mit ihren Outfits regelmäßig Tribut zollen.

    Insbesondere Catherine würdigt den Stil von Williams Mutter und übernimmt oft Ideen vom Diana-Look. Ob in sanften Blumenkleidern, Tweed-Jackets, Midi-Dresses in auffälligen Farben oder in Anzügen mit einem auffälligen schwarzen Gürtel, darunter ein Rollkragenpullover - die Frau des künftigen Königs offenbart einen ähnlichen Geschmack für die royale Garderobe sowie dasselbe Talent, perfekte Outfits aus einfachen Kleidungsstücken zu kombinieren. Und sie nutzt wie Diana Mode auch als diplomatisches Werkzeug, etwa bei Staatsvisiten, wenn die Kleider in Form von eingestickten Verzierungen oder durch die Farbwahl Bezüge zum besuchten Land aufweisen.

    Lady Diana Frances Spencer wird am 1. Juli 1961 auf einem königlichen Gut in Sandringham geboren. Anfang der 1980er rückt die damals 19-Jährige ins Rampenlicht: Sie ist mit Kronprinz Prinz Charles befreundet.
    Lady Diana Frances Spencer wird am 1. Juli 1961 auf einem königlichen Gut in Sandringham geboren. Anfang der 1980er rückt die damals 19-Jährige ins Rampenlicht: Sie ist mit Kronprinz Prinz Charles befreundet. Foto: dpa (Archivbild)

    Diana experimentierte und ging Risiken ein

    Aber auch Herzogin Meghan wurde immer wieder mit Diana verglichen, vor allem wegen ihrer glamourösen Hüte, glitzernden Roben und unkonventionellen Auftritte. So ging Diana damals ebenfalls - nach royalen Standards - Risiken ein, experimentierte und testete Grenzen aus. Bei Abendveranstaltungen tauchte sie in Hosen auf und erschien manchmal in schwarzen Outfits, was die royale Familie in der Regel nur im Trauerfall tut.

    Zudem verzichtete Prinzessin Diana oft auf Handschuhe und verstieß damit gegen das Protokoll. "Sie bevorzugte den Hautkontakt, wenn sie anderen die Hand schüttelte", so Libby Thompson, die vor einigen Jahren im Kensington-Palast die Ausstellung "Diana: Her Fashion Story" co-kuratierte. Bei Krankenhausbesuchen habe die Prinzessin zudem keinen Hut aufgesetzt, weil sie meinte, man könne so kein Kind umarmen. "Lady Diana hat gelernt, wie sie ihre Outfits relevant für ihre Sache oder ihr Engagement machen konnte", so Fashion-Expertin Susie Hasler.

    Diana (links) und Herzogin Kate (rechts) nach der Geburt ihrer Kinder.
    Diana (links) und Herzogin Kate (rechts) nach der Geburt ihrer Kinder. Foto: UPI/Bogdan Maran, dpa

    Als Diana und Charles im Dezember 1992 ihre Trennung bekanntgaben, änderte sich auch der Kleidungsstil hin zu einer Arbeitsgarderobe. Sie erschien bei Wohltätigkeitsaktivitäten in eng geschnittenen, aber praktischen Kostümen und kreierte ein moderneres Image von sich. Diana präsentierte sich nun als selbstbewusste Frau und vermittelte diese Eigenständigkeit und Macht auch durch ihre noch mutigeren und gewagteren Outfits, mit denen sie endgültig aus dem royalen Käfig ausbrach. "Ihre Unabhängigkeit wuchs und sie wollte, dass diese sich in ihrem Stil reflektiert - um sicherzustellen, dass wir das auch sehen", so Hasler über das sorgfältig kreierte Image der Prinzessin.

    War Diana ihrer Zeit voraus?

    Einfluss übte sie außerdem mit ihren lässigen Alltagslooks aus. Unvergessen das legendäre Foto, als Diana kurze Radlerhosen, Turnschuhe, Socken und ein Oversized-Sweatshirt trägt. Dieser Stil habe jetzt ein Comeback erlebt und die Leute beziehen sich sogar auf Diana, sagt Hasler. "Sie ist ihrer Zeit voraus gewesen." War sie das auch mit ihrer ikonischen Frisur? Jener Kurzhaarschnitt, der zu ihrem Markenzeichen wurde, habe sich ebenfalls weiterentwickelt - von einem stumpfen Schnitt zu weicheren Lagen. "Gegenwärtig haben die Leute zunehmend genug von ihren Frisuren, insbesondere während des Lockdowns, sodass wir mehr kürzere Stile beobachten", sagt Susie Hasler. "Es steht also keineswegs außer Frage, dass auch ihre Frisur wiederkommt."

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