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Staub aus der Sahara: Saharastaub: Wie bekomme ich mein Auto wieder sauber?

Staub aus der Sahara

Saharastaub: Wie bekomme ich mein Auto wieder sauber?

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    Am Dienstag ist in der Region wieder Saharastaub zu erwarten.
    Am Dienstag ist in der Region wieder Saharastaub zu erwarten. Foto: Julian Leitenstorfer (Symbolbild)

    Am heutigen Dienstag könnte es Ihnen Wetterprognosen zufolge wieder so gehen: Sie kommen zu Ihrem Auto und auf Ihrem Wagen liegt eine rötliche Sandschicht. Saharastaub nennt sich dieses Wetterphänomen. Doch was verbirgt sich dahinter? Fragen und Antworten im Überblick:

    Was ist Saharastaub?

    In der Sahara werden Sandpartikel vom Wind aufgeweht. Diese 0,1 bis 10 Mikrometer großen Teilchen gelangen in die Atmosphäre und fliegen in höheren Luftschichten Tausende Kilometer mit. Dort, wo Niederschlagsgebiete entstehen und es in der Folge regnet, haften sich die Sandpartikel an Regentropfen an und fallen zu Boden. Eine Folge: Unter anderem auf Autos ist eine rötliche Schicht, Saharastaub, zu sehen.

    Wie entsteht Saharastaub - und wie kommt er nach Deutschland?

    Dafür dass Saharastaub nach Deutschland gelangt, müssen laut Andreas Friedrich, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD), drei Voraussetzungen gegeben sein. Erstens muss in der Sahara ein Tiefdruckgebiet mit viel Wind herrschen, damit die Sandpartikel in die Atmosphäre gelangen können. Aufsteigende Luftbewegungen befördern den Sand in höhere Luftschichten, sodass er über größere Entfernungen verbreitet wird. Zweite Voraussetzung: Die Windströmungen müssen von Nordafrika über das Mittelmeer nach Deutschland führen. Damit es bei uns Saharastaub abregnet, muss hierzulande zuletzt ein Niederschlagsgebiet bestehen - das ist die dritte Bedingung.

    Wie oft ereignet sich dieses Phänomen?

    Saharastaub erreicht laut Friedrich im Winterhalbjahr drei- bis sechsmal Deutschland. Nicht immer allerdings ist der Staub auch auf dem Boden zu sehen: Ihr Auto wird nur schmutzig, wenn es auch regnet. Im Sommerhalbjahr gibt es das Phänomen Saharastaub kaum. Denn in dieser Zeit herrschen über der Sahara kaum Tiefdruckgebiete vor.

    Kann man den Saharastaub sehen?

    Ja. Ist Saharastaub in der Luft, verfärbt sich der Himmel gelblich-milchig. Die Sicht ist eingetrübt. Besonders bei Sonnenauf- und -untergang ist eine gelbliche bis rötliche Färbung zu erkennen. Regnet es, bildet sich auf dem Boden wie auf Autos eine rötliche Schicht.

    Welche Auswirkungen hat Saharastaub auf Mensch und Natur?

    In Deutschland hat der Saharastaub kaum Auswirkungen auf Mensch und Natur - und allenfalls einen positiven Nebeneffekt. „Saharastaub wirkt letztlich wie ein guter, kostenloser Dünger“, sagt Friedrich. In anderen Teilen der Welt seien die Folgen jedoch weit größer: Im Amazonas-Gebiet düngt der Saharastaub in viel größerem Maße den Urwald und ist eine der Grundvoraussetzungen für die dortige Vegetation.

    Ist Saharastaub gefährlich?

    Nein. Saharastaub stellt keine Gefahr für Flugzeuge da, sagt Friedrich: Die Körner seien zu klein, um in Triebwerken Schaden anzurichten. Auch für Menschen sei der Staub ungefährlich. Laut Friedrich betrifft der Saharastaub vor allem zwei Gruppen: Autofahrer und Fotografen. Erstere müssten in die Waschstraße fahren. Letztere hätten die Chance, ungewöhnliche Aufnahmen zu machen.

    Wie bekomme ich mein Auto wieder sauber?

    Sie möchten Ihren Wagen vom Staub befreien? Keinesfalls sollten Sie dabei versuchen die rötliche Schicht mit einem trockenen Lappen abzuwischen. Denn so könnten Sie Ihr Auto beschädigen - wirkt der Lappen in Verbindung mit dem Sand doch wie Schmirgelpapier. Besser sei es, zum Gartenschlauch zu greifen und das Auto so vom Saharastaub zu befreien oder in die Waschstraße zu fahren, rät Friedrich.

    Woran könnte es liegen, wenn auf meinem Auto kein Saharastaub liegt, obwohl der Staub in der Luft zu sehen ist?

    Laut Friedrich zieht der Saharastaub am Dienstag über das Gebiet zwischen Bodensee und Bayerischem Wald hinweg. Damit Staub auf Ihrem Auto zu sehen ist, müsste es am Dienstag regnen beziehungsweise geregnet haben. Das war in Augsburg bis zum frühen Abend nicht der Fall. Sollten Sie nicht betroffen sein, haben Sie als Autofahrer Glück gehabt: Am Mittwoch befindet sich der Saharastaub laut Friedrich bereits über Österreich, Polen und Tschechien.

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