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Star-Visagist im Interview: Boris Entrup über Segelohren und Zahnlücken

Star-Visagist im Interview

Boris Entrup über Segelohren und Zahnlücken

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    Boris Entrup über Segelohren und Zahnlücken
    Boris Entrup über Segelohren und Zahnlücken Foto: dpa

    Von Josef Karg, Augsburg Es ist schon kurz nach 19 Uhr. Boris Entrup hat ein großes Foto-Shooting in Leipzig hinter sich und 20 Tage am Stück gearbeitet. Trotzdem wirkt der gebürtige Memminger so frisch und fröhlich wie der junge Tag. Der Mann trägt unter anderem Heidi Klums Kandidatinnen in "Germany's Next Topmodel" die Farbe auf. Wir sprachen mit ihm über das Allgäu, Schönheit und Schminke.

    Wie machen Sie das, nach der Arbeit noch so gut drauf zu sein?

    Entrup: Ganz einfach. Mir macht meine Arbeit Spaß. Die ist zwar manchmal anstrengend, aber total inspirierend. Ich treffe tolle Menschen, erlebe tolle Situationen, komme in der Welt herum. Ich mache, was ich mir erträumt habe. Was will ich mehr?

    Gute Frage. Wenn das wirklich so ein toller Job ist, muss ich für alle ambitionierten Friseure und Friseurinnen natürlich fragen: Wie wird man eigentlich Hair- und Make-up-Artist?

    Entrup: Ich habe eine Friseurlehre gemacht und namhaften Visagisten assistiert. Danach machte ich mich direkt selbstständig. Bereits als Kind in der Schule hatte ich übrigens schon eine Affinität zu Style und Mode.

    Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Aber im großen Stil öffentlich bekannt sind Sie erst durch Heidi Klums TV-Show "Germany's Next Topmodel" geworden.

    Entrup: Das kann man so sagen.

    Wie ist die Klum eigentlich so?

    Entrup: Na das müssen Sie sie schon selbst fragen!

    Leider treffe ich sie nicht jede Woche. Können sie zumindest etwas über andere zickige Models sagen?

    Entrup: Ich habe noch kein zickiges Model getroffen.

    Ich denke an Naomi Campell ...

    Entrup: Mich hat noch kein Model geschlagen und ich musste auch noch nicht um Hilfe rufen.

    Also gut. Anderes Thema. Unter uns, haben Sie spontan einige Schminktipps auf Lager?

    Entrup: So einfach geht das nicht.

    Wieso?

    Entrup: Weil jeder Frauentyp anders ist und sich dementsprechend auch unterschiedlich schminken sollte.

    Welche Haarfarbentrends gibt es in diesem Sommer?

    Entrup: Auch das lässt sich so pauschal schwer sagen.

    Ich meine, das ist doch nicht so kompliziert: rot, brünett, schwarz oder blond?

    Entrup: Grün und blau.

    Wie bitte?

    Entrup: Sie haben mich nach Trends gefragt. Und das ist in Londoner Modekreisen der letzte Schrei. In anderen Städten der Welt sind wieder andere Farben in.

    Und wie steht's mit dem ländlichen Raum?

    Entrup: Ach wissen Sie: Jede Frau sollte einfach die Farbe tragen, mit der sie sich wohlfühlt. Das gilt übrigens auch für die Frisur.

    Sollten sich Frauen die Haare färben lassen?

    Entrup: Wenn es einen Grund gibt, sie zu färben, dann schon.

    Lassen Sie uns über Schönheit reden. Sie treffen auf so viele Topmodels. Wann ist für Sie eine Frau schön?

    Entrup: Eine tolle Frau muss Esprit besitzen. Sie muss sich bewegen können und - wie soll ich sagen - in ihrem Körper zu Hause sein. Sie kann übrigens auch Segelohren haben oder Zahnlücken.

    Wirklich? Zahnlücken?

    Entrup: Schönheit ist für mich individuell. Also, warum nicht Mut zur Lücke?

    Was raten Sie denn Männern zur Körperpflege?

    Entrup: Waschlotion sollte mittlerweile auch für Männer kein Fremdwort mehr sein. Dazu ab und an ein Peeling oder eine Maske oder eine Feuchtigkeitscreme. Wichtig ist auch eine Creme mit Sonnenschutz. Das sind die Basics, die jeder Mann im Repertoire haben sollte.

    Was ist sonst beim Mann noch wichtig?

    Entrup: Er darf auch die Augenbrauen in Form bringen. Aber bloß nicht zu gezupft, es muss noch männlich aussehen. Man(n) sollte aber aufpassen, dass die Augenbrauen in der Mitte nicht zusammenwachsen. Dort bitte schon zupfen!

    Sagen Sie das mal Herrn Waigel! Was braucht Mister Perfekt denn sonst noch?

    Entrup: Wichtig ist eine tolle Haut. Die trägt viel zur Ausstrahlung bei. Männer, die eine gute Körperpflege betreiben, sind übrigens noch lange keine Metrosexuellen.

    Zurück zur Stätte ihrer Kindheit. Sie gondeln viel in der Welt herum. Sind Sie noch ab und zu im Allgäu?

    Entrup: Klar. Zumindest an Weihnachten und so oft es der Terminkalender eben zulässt. Ich versuche auch an den Geburtstagen meiner Eltern, die ebenso wie die Schwester noch in Memmingen leben, da zu sein. Leider klappt das nicht immer.

    Sie kennen New York, Mailand, Paris, lebten schon in München und wohnen derzeit in Hamburg. Wo ist es am schönsten?

    Entrup: Im Allgäu natürlich. Ich freue mich außerdem jedes Mal, wenn ich heimkomme, aufs Essen. Ein guter Braten ist was Wunderbares, eine Leberkäs-Semmel eine tolle Sache und Kaiserschmarrn ganz großes Kino.

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