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Star-Fotograf: Sexuelle Belästigung: Models erheben Vorwürfe gegen Fotograf Mario Testino

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Sexuelle Belästigung: Models erheben Vorwürfe gegen Fotograf Mario Testino

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    Mario Testino soll mehrere Models und Ex-Mitarbeiter sexuell belästigt haben. Auf diesem Bild ist der Star-Fotograf in Begleitung der Models Natalia Vodianova (l) und Arizona Muse.
    Mario Testino soll mehrere Models und Ex-Mitarbeiter sexuell belästigt haben. Auf diesem Bild ist der Star-Fotograf in Begleitung der Models Natalia Vodianova (l) und Arizona Muse. Foto: Kamil Zihnioglu, dpa

    Belästigungsvorwürfe gegen Mario Testino: Mehrere Models und frühere Mitarbeiter werfen dem Star-Fotografen Belästigung vor. In der New York Timeswurden am Samstag die Aussagen von 13 Männern veröffentlicht, denen sich Testino teils aggressiv sexuell angenähert haben soll. Ex-Supermodel Ryan Locke bezeichnete Testino als einen "Triebtäter". Während eines Fotoshootings auf einem Bett habe der Fotograf sein Team aus dem Raum geschickt und sei zu ihm auf das Bett geklettert. Er habe sich daraufhin auf ihn gelegt und gesagt: "Ich bin das Mädchen und du der Junge."

    Sexuelle Belästigung: Mario Testino äußert sich nicht zu Vorwürfen

    Ähnliche Szenen schildert auch Testinos früherer Assisten Hugo Tillman. Der Ex-Assistent Roman Barrett berichtete, Testino habe sich an seinem Bein gerieben und vor ihm masturbiert. Barrett sagte: "Sexuelle Belästigung war eine ständige Realität." Zu den Vorwürfen äußerte sich Testino zunächst nicht. In dem Zeitungsartikel erhoben 15 männliche Models auch Belästigungsvorwürfe gegen den Modefotografen Bruce Weber.

    Testino, der aus Peru stammt, gehört zu den bekanntesten Mode- und Promifotografen weltweit. Für die Februar-Ausgabe der Vogue fotografierte er Tennisstar Serena Williams und ihre kleine Tochter. Von William und Kate schoss er Verlobungsfotos. 1997 machte er ein halbes Jahr vor ihrem tödlichen Autounfall in Paris die letzten Porträtaufnahmen von Prinzessin Diana.

    Debatte über sexuelle Gewalt in den USA

    Seit Monaten wird in den USA eine breite Dabatte über sexuelle Gewalt geführt, die nach den Belästigungs- und Vergewaltigungsvorwürfen gegen den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein aufgekommen war. Durch ähnliche Vprwürfe gerieten zahlreiche weitere Promis unter Druck, darunter die Schauspieler Kevin Spacey und Dustin Hoffman, der Fernsehmoderator Charlie Rose und mehrere Mitglieder des US-Kongresses. (afp/AZ)

    Der Fall Harvey Weinstein und seine Folgen 2017

    5. Oktober 2017: Ein Artikel der New York Times bringt den Stein ins Rollen: Ashley Judd und weitere Schauspielerinnen werfen Weinstein darin sexuelle Belästigung vor. Weinsteins Anwalt spricht von Verleumdung, der Produzent wolle juristisch gegen das Blatt vorgehen.

    8./9. Oktober 2017: Sein eigenes Filmstudio, The Weinstein Company, habe den Hollywood-Mogul entlassen, erklären dessen Direktoren. Prominente wie Meryl Streep, Judi Dench und Hillary Clinton distanzieren sich - ebenso wie Weinsteins Ehefrau Georgina Chapman.

    12. Oktober 2017: Die Polizei in New York will bereits abgeschlossene Ermittlungen gegen Weinstein neu aufrollen.

    14. Oktober 2017: US-Medien berichten, die Oscar-Akademie habe Weinstein nach einer Dringlichkeitssitzung aus dem Verband ausgeschlossen.

    15. Oktober 2017: Scotland Yard in London ermittle wegen sexueller Übergriffe gegen den Produzenten, berichten Medien. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron will ihm den Titel "Ritter der Ehrenlegion" entziehen, der Weinstein 2012 verliehen worden war.

    16. Oktober 2017: Mit dem Hashtag #MeToo haben sich bereits Zehntausende Frauen im Internet als Opfer sexueller Übergriffe zu erkennen gegeben - ausgelöst durch einen Tweet der Schauspielerin Alyssa Milano.

    17. Oktober 2017: Medien berichten, der Produzent sei als Verwaltungsrat der Weinstein Company zurückgetreten.

    19. Oktober 2017: Die Polizei in Los Angeles nimmt Ermittlungen auf. Das britische Filminstitut entzieht Weinstein die Ehrenmitgliedschaft.

    30. Oktober 2017: Der Verband der US-Filmproduzenten schließt Weinstein aus der Producers Guild of America aus.

    7. November 2017: Der Produzent soll private Sicherheitsfirmen engagiert haben, um Informationen über seine mutmaßlichen Opfer zu sammeln und weitere negative Artikel zu stoppen, berichtet das Magazin The New Yorker. Auch Journalisten seien ins Visier geraten.

    10. November 2017: Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles will ein Team von Sonderermittlern einsetzen, um Fälle von sexueller Belästigung in der Filmbranche aufzuklären. Zuvor waren Vorwürfe gegen weitere US-Stars laut geworden - darunter Dustin Hoffmann und Kevin Spacey, der Komiker Louis C.K. sowie der Regisseur James Toback.

    12. November 2017: Bei einem Protestmarsch in Hollywood demonstrieren Hunderte gegen sexuelle Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz.

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