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Sri Lanka: 500.000 Menschen flüchten in Sri Lanka vor Unwetter

Sri Lanka

500.000 Menschen flüchten in Sri Lanka vor Unwetter

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    In einem Vorort von Colombo versuchen Menschen sich durch die reißenden Wassermassen zu kämpfen.
    In einem Vorort von Colombo versuchen Menschen sich durch die reißenden Wassermassen zu kämpfen. Foto: M.A.Pushpa Kumara
    In Sri Lanka wurde ein Dorf unter einem Erdrutsch begraben. 500 Menschen flüchten derzeit vor einem Unwetter.
    In Sri Lanka wurde ein Dorf unter einem Erdrutsch begraben. 500 Menschen flüchten derzeit vor einem Unwetter. Foto: M.A.Pushpa Kumara (dpa)

    Auf Sri Lanka haben am Wochenende die wohl schwersten Unwetter seit 24 Jahren getobt. Nach Angaben von Behörden flüchten derzeit eine halbe Millionen Menschen vor den Wetterkapriolen. Die Hauptstadt Colombo verließen demnach 200.000 Menschen, viele Bewohner brachten sich am Freitag mit Schlauchbooten und selbstgebauten Flößen aus den Überschwemmungsgebieten in Sicherheit. Insgesamt starben inzwischen mehr als 60 Menschen durch das

    Schaden beträgt nach ersten Schätzungen rund 6,6 Millionen Euro

    21 der 25 Bezirke von Sri Lanka sind von den Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen, berichtete das Nationale Katastrophenschutzzentrum des Inselstaats im Indischen Ozean. Rund 300.000 Menschen seien in Notunterkünften untergebracht, 200.000 weitere hätten bei Freunden und Verwandten Unterschlupf gefunden.

    Nach neuen Angaben der Behörden starben bereits 64 Menschen durch die Unwetter. Finanzminister Ravi Karunanayake sagte, allein beim staatlichen Versicherungsunternehmen seien Schäden in Höhe von 1,1 Milliarden Rupien (6,6 Millionen Euro) gemeldet worden. "Der tatsächliche Verlust liegt viel höher", fügte der Minister hinzu.

    Große Teile der tief gelegenen 650.000-Einwohner-Stadt Colombo wurden über Nacht evakuiert. Das srilankische Militär rückte mit Booten und Hubschraubern an, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Bewohner bauten sich aus Plastikfässern Floße, um sich in Sicherheit zu bringen.

    In einer Notunterkunft in Colombos Vorort Kolonnawa sagte eine Überlebende der Nachrichtenagentur AFP, sie sei mit ihrer Familie vor dem Hochwasser in ein höher gelegenes Gebiet geflüchtet, habe aber dann dort fest gesessen. "Die Marine rettete unser Leben, aber wir haben all unsere Habe verloren", sagte Diluka Ishani, Mutter zweier Kinder.

    Heftiger Regen lässt Flüsse über die Ufer treten

    Am Freitag regnete es weiterhin stark, der Kelani-Fluss stieg weiter an, der am Donnerstagabend über die Ufer getreten war. Die Gebiete rings um den Fluss im Nordosten von Colombo waren am schwersten von den Unwettern betroffen. Am Rande der Hauptstadt Colombo stand die Brauerei Lion unter Wasser.

    Die schweren Unwetter hatten in den vergangenen Tagen eine Reihe von Überschwemmungen und Erdrutschen ausgelöst, zwei Dörfer in der Teeanbauregion Kegalle wurden verschüttet. Bis Freitag wurden noch 144 Menschen vermisst, darunter 37 Kinder. Es war aber unklar, ob sie sich zum Zeitpunkt des Unglücks alle in ihren Häusern aufgehalten hatten. Hoffnung, noch Überlebende des Erdrutsches zu finden, gab es praktisch nicht mehr, wie eine Einsatzkraft vor Ort sagte.

    Sri Lankas großer Nachbar Indien sagte zu, zwei Marineschiffe und ein Flugzeug mit Hilfsgütern zu entsenden. Der srilankische Staatschef Maithripala Sirisena rief seine Mitbürger auf, Bedürftigen zu helfen. Sri Lanka habe bereits "etwas Hilfe von unseren Freunden in der internationalen Gemeinschaft" erhalten, sagte er in einer Fernsehansprache. Nun sei es an Privatleuten, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen, "auf jede Art zu helfen, wie Sie den Opfern helfen können".

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