Der als Mit-Schöpfer der legendären "Spider-Man"-Figur bekannt gewordene Comic-Zeichner Steve Ditko ist tot. Der Künstler wurde bereits am 29. Juni in seiner New Yorker Wohnung tot aufgefunden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Ein Hausmeister habe Ditko leblos gefunden, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Zur Todesursache machte er zunächst keine Angaben. Ditko wurde 90 Jahre alt.
Zusammen mit dem Comic-Autor Stan Lee (95) hatte sich Ditko Anfang der 60er Jahre für den Verlag Marvel Comics die Figur des "Spider-Man" ausgedacht. Der Zeichner habe unter anderem das ikonische rot-blaue Kostüm und die Web-Shooters geschaffen, mit denen der Spinnenmann seine Netzfäden verschießt, schreibt das Branchenblatt Hollywood Reporter.
Hinter der Figur versteckte sich der Schüler Peter Parker, der durch den Biss einer mutierten Spinne übernatürliche Kräfte erlangt. Er kann Fassaden hinaufklettern, Netze auswerfen und nutzt seine Fähigkeiten im Kampf gegen das Verbrechen.
Spider-Man-Schöpfer Steve Ditko lebte bis zu seinem Tod in Manhattan
Ditko arbeitete danach an der Figur "Doctor Strange", doch nach einem Streit mit Lee hat er laut Hollywood Reporter den Marvel Verlag 1966 verlassen. Für DC Comics und andere Verlage schuf er weitere Charaktere, später war er auch wieder für Marvel tätig. 1990 gab die vom ihm gezeichnete Superheldin "Squirrel Girl" ihr Debüt. Der publikumsscheue Künstler lebte zurückgezogen in Manhattan.
Hollywoodgrößen zollten am Freitag Tribut. Oscar-Preisträger Guillermo del Toro ("Shape of Water") postete auf Twitter ein "Spider-Man"-Bild des Zeichners. Der britische Regisseur Edgar Wright ("Baby Driver") würdigte ihn als Legende, dessen Arbeit nie vergessen werde. "Goodbye Steve Ditko" schrieb "Doctor Strange"-Regisseur Scott Derrickson auf Twitter.
Stan Lee, der neben "Spider Man" eine ganze Reihe populärer Comic-Figuren, darunter auch "Thor", "Hulk", "The X-Men" und "Daredevil" schuf, zog in den 80er Jahren von New York nach Los Angeles. Ende April besuchte der 95-Jährige dort die Premiere des Marvel-Superhelden-Kinofilms "Avengers: Infinity War2.
Marvel und DC: Diese Comics wurden verfilmt
GUARDIANS OF THE GALAXY: In der Verfilmung von 2014 rettet Chris Pratt in der Rolle des "Starlord" Peter Quin zusammen mit seinen Freunden (gespielt u.a. von Zoe Salanda und Vin Diesel) die Galaxie vor dem Untergang.
BATMAN: Seit 1989 kämpft Batman auch im Kino für seine Stadt. Unter anderem spielten die Rolle Micheal Keaton (1989), George Cloony (1997), Christian Bale (2005 - 2012) und Ben Affleck (2016).
SUPERMAN: Seit 1978 gab es mehrere Verfilmungen seiner Heldentaten. Verkörpert wurde er unter anderem von Christopher Reeve (1980), Brandon Routh (2006) und Henry Cavill (2012-2016).
THE AVENGERS: 2010 schlossen sich die beliebtesten Superhelden Marvels auch im Kino zusammen. Iron Man, Captain America, der Hulk, Thor sowie Hawkeye und Black Widow retten die Erde. 2015 folgte die Fortsetzung.
IRON MAN: Von 2008 bis 2013 bekämpfte Robert Downey Jr. als Millionär Tony Stark alias Iron Man Schurken und Terroristen.
SPIDER-MAN: Über diesen Superhelden gibt es sogar zwei Trilogien: 2002 bis 2007 erschienen Filme mit Toby Mcguire in der Hauptrolle. Die Trilogie "The Amazing Spider-Man" begann 2012 mit Darsteller Andrew Garfield.
GREEN LANTERN: 2011 spielt Ryan Reynolds den grün gewandten Superhelden "Green Lantern".
THOR: Chris Hemsworth spielt 2011 und 2013 den Donnergott Thor, der von seinem Vater auf die Erde verbannt wird. Ihm zur Seite steht die Forscherin Jane, gespielt von Natalie Portman.
CAPTAIN AMERICA: Seit 2011 kämpft Chris Evans als Steve Rogers/Captain America im Film für Amerikas Wohl. Teil zwei, "Captain America: The Winter Soldier" erschien 2014, und Teil drei "Captain America: Civil War" 2016.
DOCTOR STRANGE: Der britische Schauspieler Benedict Cumerbatch spielte 2016 den Obersten Zauberer, Doctor Strange. Die Produktion ist nach Dr. Strange (1978) die zweite filmische Umsetzung der Comicvorlage als Realfilm.
ANT-MAN: In der Verfilmung 2015 gibt der Biochemiker Dr. Hank Pym, der nach einem missglückten Experiment mit Insekten kommunizieren und sie kontrollieren kann, seine Fähigkeit an den geläuterten Meisterdieb Scott Lang (Paul Rudd) weiter.
HULK: Eric Bana (2003) und Edward Norton (2008) verkörperten jeweils den Wissenschaftler Bruce Banner, der sich nach einem missglückten Experiment bei Wutanfällen in den Hulk verwandelt. Mark Ruffalo spielt ihn in den Avengers-Filmen.
X-MEN: Die Filmreihe um die mutierten Superhelden läuft seit dem Jahr 2000. Inzwischen gibt es 10 Filme, wenn man Deadpool mitzählt. Der bekannteste Mutant ist Wolverine oder Logan, der seit Beginn der Reihe von Hugh Jackman gespielt wird.
DEADPOOL: Ryan Reynold spielt 2016 Marvels unkonventionellsten Anti-Helden. Der ehemaligen Special Forces Soldat und Söldner Wade Wilson erlangt unglaubliche Selbstheilungskräfte, nachdem er sich einem skrupellosen Experiment unterzieht.
SUICIDE SQUAD: In der Verfilmung von 2016 geht es nicht um Helden, sondern um Schurken. Die Suicide Squad bzw. Task Force X ist eine geheime Regierungsorganisation, die sich aus Strafgefangenen mit außerordentlichen Fähigkeiten rekrutiert.
(Barbara Munker, dpa)