Wenn Rudi Cerne am Mittwoch um 20.15 Uhr die Zuschauer von "Aktenzeichen XY" begrüßt, rücken wieder längst vergangene Kriminalfälle in den Fokus der Öffentlichkeit. Das ZDF widmet diesmal unter dem Motto "Wo ist mein Kind?" Verschwundenen und Vermissten eine Spezialausgabe.
Gemeinsam mit dem Moderator bitten betroffen Familien und Freunde dann die Zuschauer in der Live-Sendung um Mithilfe. "Die Gespräche mit den Eltern sind eine besondere Herausforderung, weil mir sehr bewusst ist, mit welcher Trauer, aber auch mit welcher Hoffnung die Eltern von Vermissten zu uns kommen", sagt Cerne. Die Fälle, die er am Mittwoch vorstellt, liegen zum Teil schon Jahrzehnte zurück.
Aktenzeichen XY im Mai 2017: Die Fälle
Kripo Leipzig: Junge Frau will trampen und verschwindet spurlos
Sachsen im Sommer 1993. Die 22-jährige Cordula will auf eine Party in Schmiedehausen gehen, das rund 100 Kilometer entfernt von ihrem Wohnort Leipzig liegt. Doch dort soll die junge Frau nie ankommen. Ihre Freunde geben später zu Protokoll, dass die Altenpflegerin dorthin trampen wollte. Seit ihrem mysteriösen Verschwinden sucht die Polizei nach Antworten. Mithilfe der Sendung hoffen die Beamten nun auf neue Hinweise zum Fall.
Kripo Traunstein: Südamerikanischer Austauschstudent vermisst
Ein 24-jähriger Chilene tourt vor zwei Jahren durch ganz Europa. Auch Deutschland gehört zu den Zielen des Austauschstudenten. Er ist vermutlich auf dem Weg ins Berchtesgadener Land, um Sehenswürdigkeiten wie den Königsee oder den Watzmann zu besuchen. Doch dann verliert sich die Spur des Südamerikaners. Seinen bereits gebuchten Rückflug verpasst er.
Kripo Wien: Ein Autist verschwindet aus seinem Heim und taucht nie wieder auf
Arian ist Autist und hat damit eine tiefgreifende Entwicklungsstörung im sozialen Verhalten. Der 22-Jährige lebt in einem Betreuungszentrum in Wien, weil er auf ständige Hilfe angewiesen ist. Im November 2015 schleicht er sich auch seinem dortigen Zimmer. Es gibt keinen Hinweis, wo der junge Mann hingegangen sein könnte und warum er die Einrichtung verließ.
Kripo Hanau: Kein Lebenszeichen von Yannick Nabroth aus der Nähe von
Der aktuellste Fall der neuen Ausgabe von "Aktenzeichen XY" liegt knapp drei Monate zurück. Am 2. März diesen Jahres verlässt Yannick Nabroth in Rodenbach im Main-Kinzig-Kreis sein Elternhaus. Seitdem wurde er von niemandem mehr gesehen. Der 19-Jährige gilt als ausgesprochen zurückhaltend. Auch deshalb tappen die Beamten noch im Dunkeln, was die Hintergründe seines Verschwindens angeht. Die Polizisten haben nach eigenen Angaben alle bekannten Kontaktadressen überprüft und keine neuen Hinweise gewonnen. "Seine Angehörigen sind in großer Sorge", teilt die Hanauer Kripo mit. AZ