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Spektakulärer Prozess: Harry Wörz endgültig freigesprochen

Spektakulärer Prozess

Harry Wörz endgültig freigesprochen

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    Harry Wörz sitzt am Mittwoch (15.12.2010) zu einer Revision in einem Gerichtssaal im Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof verhandelt über die Revision von Staatsanwaltschaft und Nebenklage gegen den Freispruch von Harry Wörz. Nach einer Verurteilung und zwei Freisprüchen vor den Landgerichten muss sich nun zum dritten Mal der BGH mit dem Fall Harry Wörz befassen. Wörz wurde 1998 zu elf Jahren Haft verurteilt, weil er versucht haben soll, seine damalige Frau zu erwürgen. Nachdem schwerwiegende Mängel bei den Ermittlungen bekannt wurden, erreichte er die Wiederaufnahme des rechtskräftig abgeschlossenen Verfahrens. Foto: Ronald Wittek dpa/lsw +++(c) dpa - Bildfunk+++
    Harry Wörz sitzt am Mittwoch (15.12.2010) zu einer Revision in einem Gerichtssaal im Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof verhandelt über die Revision von Staatsanwaltschaft und Nebenklage gegen den Freispruch von Harry Wörz. Nach einer Verurteilung und zwei Freisprüchen vor den Landgerichten muss sich nun zum dritten Mal der BGH mit dem Fall Harry Wörz befassen. Wörz wurde 1998 zu elf Jahren Haft verurteilt, weil er versucht haben soll, seine damalige Frau zu erwürgen. Nachdem schwerwiegende Mängel bei den Ermittlungen bekannt wurden, erreichte er die Wiederaufnahme des rechtskräftig abgeschlossenen Verfahrens. Foto: Ronald Wittek dpa/lsw +++(c) dpa - Bildfunk+++ Foto: row lre

    Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle der vergangenen Jahre - nun ist er abgeschlossen: Der Angeklagte Harry Wörz ist endgültig ein freier Mann.

    Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte am Mittwoch ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Mannheim. Damit ist der heute 44 Jahre alte Installateur nicht mehr verdächtig, seine frühere Ehefrau 1997 bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben. Die Anklage wegen versuchten Totschlags ist endgültig erledigt, und Wörz ist ein freier Mann.

    "Das Landgericht Mannheim hatte Zweifel, dass Harry Wörz der Täter war. Und diesmal sind die Zweifel auch für den Senat nachvollziehbar vernünftig begründet", sagte der Vorsitzende Richter Armin Nack.

    Die Entscheidung des BGH war vom Publikum im Gerichtssaal mit Jubel aufgenommen worden. Wörz sagte unmittelbar nach dem Urteil: "Ich muss mir das alles erst durch den Kopf gehen lassen. Ich kann im Moment nichts dazu sagen."

    Zuvor hatte Wörz am Rande der Verhandlung gesagt, es gebe drei Opfer in diesem seit 13 Jahren laufenden Verfahren: "Meine frühere Frau Andrea, mein Sohn Kai und ich." Wörz war seit 1997 verdächtigt worden, seine damals schon getrennt von ihm lebende Ehefrau bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben. Die Frau ist seither schwer hirngeschädigt und kann nicht mehr sprechen.

    Im Oktober 2009 sprach ihn das Landgericht Mannheim erneut frei. In der Revisionsverhandlung am Mittwoch hatten sowohl die Verteidigung als auch die Bundesanwaltschaft gefordert, den Freispruch zu bestätigen. "Das Ringen um die Schuld des Angeklagten wäre damit zu Ende, nicht aber das Ringen um Aufklärung", sagte Bundesanwalt Wolfram Schädler.

    Das Landgericht hatte in seiner Entscheidung 2009 starke Verdachtsmomente gegen den damaligen Geliebten der Frau aufgeführt. Gegen ihn wird weiter ermittelt.

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