Die italienische Polizei hat im Küstenort Ostia nahe Rom Vermögen eines dort herrschenden Mafiaclans in Millionenhöhe beschlagnahmt.
Zahlreiche Läden der Spada-Familie sowie andere Betriebe und mehr als ein Dutzend Autos im Wert von insgesamt mehr als 18 Millionen Euro seien konfisziert worden, teilte die Polizei mit. Die berüchtigte Familie habe ihr Firmenimperium mit Gewinnen aus Erpressung, Drogenhandel und Kredithai-Geschäften aufgebaut, hieß es in einer Mitteilung der Finanzpolizei Guardia di Finanza weiter.
Der Clan betrieb in dem Ort, der einer der Stadtbezirke Roms ist, unter anderem Bäckereien, Tankstellen, Fitnessstudios, Tanzschulen und Spielhöllen - sie alle wurden beschlagnahmt. Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi sprach in einem Tweet von einem "schweren Schlag für den Spada-Clan". Sie dankte zugleich der Finanzpolizei und den Richtern, die das Vorgehen gegen den Clan genehmigt hatten.
2017 hatte ein Clanmitglied in einem Boxstudio der Mafiafamilie einen Journalisten des TV-Senders RAI angegriffen, der in Ostia über die Familie berichten wollte. Seit dem Vorfall gab es eine Welle von Verhaftungen und Prozessen gegen den Spada-Clan. Drei Mitglieder wurden im vergangenen September wegen Mafia-Zugehörigkeit zu jeweils lebenslanger Haft verurteilt.
Die Gegend um das etwa 30 Kilometer südwestlich von Rom entfernte Ostia wird seit langem mit dem organisierten Verbrechen in Verbindung gebracht. Die örtliche Regierung war zwischen 2015 und 2017 wegen Mafia-Infiltration suspendiert worden. Mehr als 200.000 Menschen leben in und um Ostia. (dpa)