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Sommerzeit: Innere Uhr hat oft anderen Rhythmus

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Sommerzeit: Innere Uhr hat oft anderen Rhythmus

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    Laut einer Forsa-Umfrage hat jeder Zweite Probleme mit der Zeitumstellung.
    Laut einer Forsa-Umfrage hat jeder Zweite Probleme mit der Zeitumstellung. Foto: Martin Schutt dpa

    Fast die Hälfte der Befragten hat demnach Schlafprobleme. Die meisten bräuchten einige Tage, um wieder in den normalen Schlafrhythmus zu finden und hätten morgens Probleme, aus dem Bett zu kommen. Denn die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) dreht mal wieder an den Uhren: In der Nacht von Samstag (27. März) auf Sonntag (28. März) startet die Sommerzeit. Um Punkt 02.00 Uhr werden alle Funkuhren auf 03.00 Uhr springen. Dafür sorgt ein schon vor Wochen programmiertes Signal des Zeitsenders in Mainflingen bei Frankfurt (Main). Alle anderen

    Wer Probleme mit der Zeitumstellung hat, sollte am Samstag nicht zu spät ins Bett gehen, empfahl Uwe Starck, Leiter des KKH-Allianz Servicezentrums in Münster. Außerdem helfe Tageslicht: Schwere Vorhänge sollten offen bleiben, weil Helligkeit ein natürlicher Wachmacher sei. Umgekehrt helfe es, am Abend auf helles Licht und Bildschirmarbeit zu verzichten. Damit der Wochenanfang nach der

    Die Zeitumstellung in Deutschland feiert in diesem Jahr ihren 30. Geburtstag. "Und in all den Jahren ist noch nie etwas schiefgegangen", sagte Jens Simon von der PTB. Die Bundesanstalt mit Sitz in Braunschweig ist unter anderem für die gesetzliche Zeit in

    Seit 1980 stellt auch Deutschland jeweils am letzten Wochenende im März die Uhren von der normalen Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) auf die Sommerzeit um. Ob dadurch tatsächlich Energie eingespart wird, ist allerdings unter Experten mittlerweile umstritten. Weltweit wird in vielen Ländern für die Sommerzeit an der Uhr gedreht.

    Kritik an der Uhrumstellung

    Die Zeitumstellung bringt nach Ansicht von Wissenschaftlern die innere Uhr aus dem Rhythmus. Dies berge gesundheitliche Risiken, sagte der Frankfurter Mediziner Horst-Werner Korf im dpa-Interview. Der Regensburger Psychologe Jürgen Zulley fordert sogar die Abschaffung der Zeitumstellung.

    "Die körperlichen Auswirkungen können bis hin zu vegetativen Störungen gehen, also Veränderungen von Puls und Blutdruck", erklärte Korf. Schläfrigkeit und ein eingeschränktes Konzentrationsvermögen treten vor allem beim Chronotyp der "Eulen" - also Langschläfern - auf. Es gebe Untersuchungen, die belegen, dass es am Montag nach der Zeitumstellung vermehrt zu Verkehrsunfällen komme.

    Die Sommerzeit sei nicht nur überflüssig, sondern auch schädlich, sagte Zulley der Wochenzeitung "Die Zeit". "Es würde unserer Biologie eher entsprechen, in der Winterzeit zu bleiben." Neue Untersuchungen zeigten, dass sich die Zeitumstellung nicht nur kurzfristig negativ auf die Gesundheit auswirkt - vielmehr störe sie sieben Monate lang bis zum Anfang der Winterzeit die innere Uhr einer Mehrheit der Bevölkerung.

    "Richtig gewöhnen werden wir uns daran nie", weiß auch der Münchner Chronobiologe Till Roenneberg aus seinen Forschungen über den Schlaf-Wach-Rhythmus. Die Sommerzeit sei ein "von oben diktierter Eingriff in unser biologisches Zeitsystem", sagte er der "Zeit".

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