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Social Media: Schwule Twitter-Nutzer kapern rechtsextremen Hashtag #Proudboys

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Schwule Twitter-Nutzer kapern rechtsextremen Hashtag #Proudboys

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    LGBTQI-Aktivisten haben den Twitter-Hashtag #ProudBoys gekapert und verbreiten darunter Liebesbotschaften.
    LGBTQI-Aktivisten haben den Twitter-Hashtag #ProudBoys gekapert und verbreiten darunter Liebesbotschaften. Foto: Michael Reichel, dpa (Symbol)

    Spätestens seit dem TV-Duell zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden sind die "Proud Boys" in aller Munde. Die "

    Als Donald Trump im TV-Duell gefragt wurde, ob er rechte Gruppierungen verurteilen würde, die an die Vorherrschaft der Weißen (White Supremacy) gehöre, sagte der US-Präsident an die "Proud Boys" gewandt: "Haltet euch zurück und haltet euch bereit" ("Stand back and stand by"). Die Erwähnung sowie die daraus resultierende Aufmerksamkeit dürfte die "Proud Boys" sehr gefreut haben - auch wenn Donald Trump am Folgetag behauptete, er kenne die Gruppe gar nicht.

    LGBTQI-Aktivisten kapern den Hashtag #ProudBoys

    Weniger gefreut haben dürfte die Rechtsextremen die daraufhin losgetretene Aktion auf der Social-Media-Plattform Twitter: LGBTQI-Aktivisten hatten dazu aufgerufen, unter dem Hashtag #ProudBoys Fotos von anderen "stolzen Jungs" zu verbreiten. Mittlerweile finden sich unter dem

    "Scrubs"-Schauspieler Zach Braff teilte unter dem Hashtag ein GIF, das ihn mit seinem Serienkollegen Donald Fraison beim Schmusen zeigt. Deutsche Promis, die die Übernahme des Hashtags #ProudBoys unterstützen, sind der Komiker Oliver Kalkofe, Moderatorin Dunja Hayali oder Meteorologe Jörg Kachelmann. Sogar der offizielle Twitter-Kanal der Kanadischen Streitkräfte teilte unter #ProudBoys ein Foto zweier sich küssender Männer.

    Rechtsextreme "Proud Boys" sind sauer über Twitter-Aktion

    Wie das US-amerikanische Magazin Forbes berichtet, nahmen die ursprünglichen "Proud Boys", also jene rechtsextreme Gruppe, denen Donald Trump kurzzeitig viel Aufmerksamkeit bescherte, die Aktion nicht sonderlich gelassen hin. Seit Twitter die Gruppierung im Jahr 2018 von ihrer Plattform verbannt hatte, nutzen die Mitglieder die App Parler, die vor allem in konservativen Kreisen beliebt ist. Der offizielle Parler-Account der Gruppierung hat laut Forbes rund 60.000 Follower. Die Hassbotschaften, die zum Ausschluss auf Twitter führten, verbreiteten die Mitglieder nun dort. Als Reaktion auf die Twitter-Aktivisten hetzten die Nutzer gegen Homosexuelle und forderten, dass Homosexualität illegal sein sollte. Ein User postete laut Forbes unter der Überschrift "Es gibt eine Lösung" ein Foto von Nazi-Symbolen und dem Aufruf, die "Endlösung" der Nationalsozialisten zu unterstützen, die während des Holocausts zur Ermordung von sechs Millionen Juden führte.

    Auf Twitter trendet der Hashtag #ProudBoys derweil weiterhin. Neben zahlreichen knutschenden Männern zeigt eines der meistgeteilten Videos einen in Regenbogen-Badehose, Regenbogen-Rock und Regenbogen-Schal gehüllten tanzenden Mann, der sich übereinander getragene Perücken in Regenbogenfarben vom Kopf zieht und am Ende Glitzer über sich regnen lässt.

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