Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde – diese Weisheit aus dem Horrorfilm-Klassiker „Dawn of the Dead“ kennt jeder Zombie-Fan.
Am Wochenende erreichte die Invasion der Untoten die deutsche Hauptstadt. Ihre Fratzen schmerzverzerrt, die Kleidung blutverschmiert und zerrissen – so schlurfen rund 25 Verkleidete am späten Abend am Berliner Spreeufer entlang. Mit zuckenden Bewegungen, die Arme teils nach vorne gestreckt, nähern sie sich den Gästen der Cafés und Restaurants. Diese beobachten amüsiert das schaurige Schauspiel.
Zombie-Fans wollten Rekord brechen
Der gruselige Aufmarsch in Berlin ist Teil der weltweiten Aktion „Zompocalypse“. In 1000 Städten, darunter 14 deutschen, waren Zombie-Fans dazu aufgerufen, miteinander durch die Straßen zu ziehen und zu feiern. Ein neuer Rekord sollte damit aufgestellt werden.
Das bis dahin größte Zombie-Treffen fand vergangenes Jahr mit rund 8000 Teilnehmern im amerikanischen Minnesota statt. Der 28-jährige Wolf ist mit seinen Kollegen zum Berliner Zombiemarsch erschienen. Sie arbeiten als professionelle Monster im Filmpark Babelsberg. Das Auftragen ihres Make-ups habe teilweise bis zu drei Stunden gedauert. „Für uns steht der Spaß im Vordergrund“, begründen sie ihre Teilnahme. Enttäuscht sind sie lediglich, dass nicht mehr Berliner Horror-Fans dem Internet-Aufruf gefolgt sind. Die Figur des Zombies, der sich am liebsten von den Gehirnen der Lebenden ernährt, erfreut sich seit langem großer Beliebtheit.
Zombiemärsche liegen im Trend
Meist sind Viren die Verursacher oder chemische Substanzen, die vormals friedliche Bürger zu mordlüsternen Untoten mutieren lassen. Zahlreiche Filme und TV-Serien sowie Computer- und Videospiele sind zur Zombie-Apokalypse erschienen.
Weltweit finden in immer mehr Städten Zombiemärsche statt, vor allem in Nordamerika – etwa im Rahmen von Filmfestivals. Aber auch in deutschen Großstädten marschieren seit einigen Jahren die Untoten auf.