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Sexsklavin-Prozess: Königshaus weist Sex-Vorwürfe gegen Prinz Andrew erneut zurück

Sexsklavin-Prozess

Königshaus weist Sex-Vorwürfe gegen Prinz Andrew erneut zurück

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    Prinz Andrew, Herzog von York.
    Prinz Andrew, Herzog von York. Foto: Swen Pförtner (dpa)

    Zum zweiten mal innerhalb weniger Tage hat das britische Königshaus Sex-Vorwürfe gegen Prinz Andrew dementiert. Die Vorwürfe, die Nummer fünf der britischen Thronfolge habe "sexuellen Kontakt oder eine Beziehung" mit einer Minderjährigen gehabt, seien "falsch und entbehrten jeglicher Grundlage", erklärte der Palast nach Berichten britischer Sonntagszeitungen zu dem Fall. Die Missbrauchs-Vorwürfe waren bei einem Zivilprozesses in den USA aufgekommen.

    In dem Verfahren in Florida hatte eine anonyme Klägerin mit dem Pseudonym " Sexsklavin-Prozess: Prinz Andrew mit Vorwürfen konfrontiertBritisches KönigshausJane Doe #3" erklärt, sie sei von dem Wall-Street-Milliardär Jeffrey Epstein als Minderjährige bei Orgien in London, New York und der Karibik gezwungen worden, auch mit Prinz Andrew Sex zu haben. Genaue Daten nannte sie nicht, sagte aber aus, Epstein habe sie von 1999 bis 2002 als "Sexsklavin" missbraucht und sie dabei auch an einflussreiche Geschäftspartner "verliehen".

    "Sexsklavin" erhebt schwere Vorwürfe gegen Prinz Andrew

    Das britische Königshaus, das mit Stellungnahmen in der Regel sehr zurückhaltend ist, hatte die Vorwürfe gegen Prinz Andrew bereits am Freitag zurückgewiesen. Der 54-Jährige ist der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II.. Unter anderem wegen seiner fragwürdigen Verbindung zu Epstein hatte er 2011 seinen Posten als Sonderbeauftragter der britischen Regierung für den Außenhandel aufgeben müssen.

    Mehrere britische Zeitungen veröffentlichten am Wochenende Fotos aus dem Jahr 2001, auf denen der Herzog von York bei einer Einladung von Epstein gemeinsam mit der damals 17-jährigen Virginia Roberts posiert. Roberts hatte demnach vor einigen Jahren berichtet, im Auftrag Epsteins Sex mit einigen seiner einflussreichen Männern gehabt zu haben. Der Name des Prinzen blieb damals unerwähnt. Die Medienberichte legten die Vermutung nahe, bei der Klägerin "Jane Doe #3" handele es sich um Roberts.

    Der mit dem Prinzen befreundete Milliardär Epstein war 2008 zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, weil er die Dienste minderjähriger Prostituierter in Anspruch nahm. Nach eigener Aussage hatte "Jane Doe #3" von ihm die Anweisung, "dem Prinzen zu geben, wonach er verlangte, und ihm die Einzelheiten dieses sexuellen Missbrauchs zu berichten".

    "Jane Doe #3"  hält weiter an Sex-Vorwürfen gegen Epstein und Prinz Andrew fest

    In dem Zivilverfahren in Florida wird den Anklagebehörden vorgeworfen, seinerzeit im Prozess gegen Epstein einen Deal mit der Verteidigung ausgehandelt zu haben, ohne dessen Opfer wie rechtlich vorgeschrieben zu hören.

    In der Klage wird auch dem renommierten US-Anwalt Alan Dershowitz vorgeworfen, mit der Minderjährigen Sex gehabt zu haben. Der Harvard-Professor bestreitet dies und warf der Klägerin in einem Telefonat mit AFP vor, die "Geschichte frei erfunden" zu haben, um von Epstein Geld zu erpressen. Dershowitz kündigte in der BBC ein Verfahren gegen die Klägerin an. Diese solle ihre Vorwürfe unter Eid wiederholen. Der Anwalt forderte den Prinzen auf, ebenfalls mit "all seiner Kraft zurückzuschlagen".

    "Jane Doe #3" bekräftigte unterdessen, sie werde sich nicht einschüchtern lassen. Wegen derartiger "aggressiver Angriffe" würden Opfer sexuellen Missbrauchs gewöhnlich nicht reden, erklärte sie in einem am Samstag vom Guardian veröffentlichten Schreiben. "Das sollte sich ändern. Ich werde mich nicht zum Schweigen bringen lassen." Laut Sunday Express wurde der Prinz in London von seinem Ski-Urlaub in der Schweiz zurückerwartet. afp

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