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Sexskandal: Monica Lewinsky packt über Affäre mit Bill Clinton aus

Sexskandal

Monica Lewinsky packt über Affäre mit Bill Clinton aus

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    Monica Lewinsky und Ex-Präsident Bill Clinton.
    Monica Lewinsky und Ex-Präsident Bill Clinton. Foto: dpa

    Als junge Praktikantin im Weißen Haus  löste Monica Lewinsky durch die Affäre mit dem ehemaligen  US-Präsidenten Bill Clinton ein politisches Erdbeben aus, nun hat  die mittlerweile 40-Jährige die Erlebnisse zum ersten Mal  niedergeschrieben. "Ich bedaure zutiefst, was zwischen mir und  Präsident Clinton passiert ist", erklärt sie in dem Artikel für das  Magazin "Vanity Fair", der am Dienstag in Auszügen veröffentlicht  wurde.

    "Natürlich hat mein Boss mich ausgenutzt", schreibt Lewinsky über  das 1995 begonnene Verhältnis. "Aber ich werde auf diesem Punkt  beharren: Es war eine Beziehung im gegenseitigen Einverständnis."  Nach der Liebesaffäre sei es aber zu einem "Missbrauch" gekommen,  als sie zum "Sündenbock" gemacht worden sei, um "seine  Machtposition zu schützen".

    Monica Lewinsky: Der Sexskandal wirkte nach

    Lewinsky führt weiter aus, dass sie nach dem Skandal Ende der  1990er Jahre "Angebote" abgelehnt habe, die ihr "mehr als zehn  Millionen Dollar" eingebracht hätten. Stattdessen habe sie sich um  Jobs im Bereich Kommunikation und Marketing bemüht, sei wegen ihrer  "Vorgeschichte" von Arbeitgebern aber abgelehnt worden.

    Später versuchte sich die Ex-Praktikantin an einem eigenen  Handtaschen-Label und studierte in London Psychologie. Wegen des  Spotts, dem sie sich weltweit ausgesetzt sah, habe sie zeitweise  Selbstmordgedanken gehegt, verrät Lewinsky in dem Artikel. Mit 40  Jahren wolle sie dieses Kapitel ihres Lebens nun endlich hinter  sich lassen.

    Auf Lewinskys Kleid fanden sich Spermaspuren von Clinton

    "Es ist an der Zeit, das Barett zu verbrennen und das blaue Kleid  zu beerdigen", erklärt Lewinsky in Anspielung auf zwei  Kleidungsstücke, die während des Skandals zu zweifelhafter  Berühmtheit gelangten. Das Barett trug die damalige Praktikantin  auf einem Foto, das sie bei einer Umarmung mit Clinton zeigte. Ihr  blaues Kleid, auf dem sich Samenspuren von Clinton befunden haben  sollen, wurde zu einem der wichtigsten Beweismittel im  Amtsenthebungsverfahren gegen den Demokraten.

    Die außereheliche Affäre mit Lewinsky hätte den Präsidenten fast zu  Fall gebracht. Das Repräsentantenhaus leitete im Dezember 1998 ein  Amtsenthebungsverfahren wegen Verdachts des Meineids und der  Behinderung der Justiz ein. Clinton hatte ausgesagt, kein sexuelles  Verhältnis mit der Praktikantin gehabt zu haben. Die Vorwürfe  standen auch im Zusammenhang mit dem Skandal um die  Staatsangestellte Paula Jones, die Clinton wegen sexueller  Belästigung verklagt hatte. Der Senat sprach den Präsidenten aber  frei, weil bei der Abstimmung im Februar 1999 nicht die  erforderliche Zweidrittelmehrheit zustande kam.

    Monica Lewinsky: "Es ist an der Zeit, damit aufzuhören"

    Lewinsky deutet an, dass sie die Affäre auch mit Blick auf die  Ambitionen von Clintons Ehefrau Hillary auf das Präsidentenamt  endlich aus der Welt schaffen wolle. Es sei an der Zeit, damit  aufzuhören, "auf Zehenspitzen um meine Vergangenheit und um die  Zukunft von anderen Leuten zu schleichen".

    Lewinsky wies Spekulationen zurück, dass im Gegenzug für ihr  Schweigen in den vergangenen Jahren von den Clintons Geld erhalten  habe. "Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein",  betonte sie. (AZ/afp)

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