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Sexarbeit: Über ein Drittel aller Prostituierten stammt aus Rumänien

Sexarbeit

Über ein Drittel aller Prostituierten stammt aus Rumänien

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    32.799 Menschen gehen in Deutschland offiziell der Prostitution nach.
    32.799 Menschen gehen in Deutschland offiziell der Prostitution nach. Foto: Oliver Berg, dpa (Symbol)

    In Deutschland gehen 32.799 Menschen offiziell der Prostitution nach. So viele waren Ende 2018 bei den Behörden nach dem Prostituiertenschutzgesetz gemeldet, berichtete das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden. Die meisten Prostituierten (76 Prozent) waren zwischen 21 und 44 Jahre alt, sechs Prozent waren zwischen 18 und 20 Jahren alt. 

    Mehr als 26.000 Prostituierte stammen aus dem Ausland

    Nur knapp ein Fünftel derjenigen, die dem ältesten Gewerbe der Welt nachgehen, besaßen den Angaben zufolge die deutsche Staatsangehörigkeit, mehr als 26.600 Prostituierte stammten aus dem Ausland. Dabei war der Anteil der Prostituierten aus Südosteuropa besonders hoch: Mehr als ein Drittel aller angemeldeten Prostituierten kam aus Rumänien, während ein Zehntel die bulgarische Staatsbürgerschaft hatte. 

    Die meisten Prostituierten sind mit 9307 in Nordrhein-Westfalen gemeldet, Bayern folgt mit 6384 angemeldeten Prostituierten auf Rang zwei. Schlusslichter sind Brandenburg und Sachsen-Anhalt - dort sind die Zahlen so gering, dass das Statistische Bundesamt sie aus Personenschutzgründen geheim hält, erklärte eine Sprecherin gegenüber unserer Redaktion.

    Rund jede sechste Prostituierte in Bayern ist 45 Jahre alt oder älter

    Der Großteil der insgesamt 6384 in Bayern angemeldeten Prostituierten stammt aus dem Ausland: 5419 haben nichtdeutsche Wurzeln. Die meisten von ihnen kommen aus Rumänien.

    Prostitution: Rund 1600 Gewerbe in Deutschland

    Wie das Statistische Bundesamt weiter berichtete, bekamen rund 1600 Gewerbe eine erteilte oder eine vorläufige Erlaubnis. In 96 Prozent der Fälle handelte es sich dabei um Bordelle oder andere Prostitutionsstätten. Insgesamt 70 Erlaubnisse gab es für Prostitutionsvermittlungen und - veranstaltungen.

    Die veröffentlichten Daten haben nach Angaben der Behörde allerdings eingeschränkte Aussagekraft: Seit 2017 gilt in Deutschland das Prostituiertenschutzgesetz, das unter anderem eine Anmeldepflicht vorsieht.

    Die Statistik wurde 2017 zum ersten Mal durchgeführt. Allerdings war zum Stichtag Ende 2017 in einigen Bundesländern beziehungsweise Kreisen oder Gemeinden noch keine Anmeldung oder Genehmigung einer Prostitutionstätigkeit oder eines Prostitutionsgewerbes möglich. So waren Ende 2017 lediglich 7000 Prostituierte gültig bei den Behörden gemeldet. Zudem sind in der Statistik keine Angaben über nicht gemeldete Prostituierte und Gewerbe enthalten. (AZ/dpa)

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