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Sessellift-Unglück: Sturm löste Tragödie aus

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Sessellift-Unglück: Sturm löste Tragödie aus

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    Ein schwerer Föhnsturm könnte die Ursache für das tödliche Seilbahnunglück im Berner Oberland gewesen sein.
    Ein schwerer Föhnsturm könnte die Ursache für das tödliche Seilbahnunglück im Berner Oberland gewesen sein. Foto: DPA

    Bern (dpa) - Für das tödliche Seilbahnunglück in der Schweiz könnte ein schwerer Föhnsturm die Ursache gewesen sein.

    Das vermuten die Untersuchungsbehörden. Bei dem Unglück im Gebiet Kleine Scheidegg im Berner Oberland war am Donnerstag ein Seil an einem Pfeiler aus den Rollen gesprungen.

    Ein deutscher Tourist kam ums Leben, ein weiterer Deutscher sowie zwei Australier wurden verletzt. Am Freitag liefen die Ermittlungen nach Angaben der Polizei noch auf Hochtouren.

    "Wir gehen davon aus, dass der Wind ursächlich eine Rolle gespielt hat", sagte Joseph Zeder, der Untersuchungsleiter der Unfalluntersuchungsstelle Bahnen und Schiffe des Bundes (UUS), am Freitag der schweizerischen Nachrichtenagentur SDA. Es gebe bisher keine Hinweise auf einen technische Ursache.

    Nach den ersten Erkenntnissen entgleiste das Seil der Bahn beim Mast Nummer 11. Die Bahn stoppte automatisch, und das Seil fiel zunächst wie vorgesehen in den Seilfänger. Danach entgleiste das Seil jedoch vollständig und stürzte ab. Der Sessel des bei dem Unfall getöteten Deutschen und der schwerverletzen deutschen Touristin prallte auf den Boden. Warum das Seil aus dem Seilfänger fiel, soll nach den Worten Zeders nun unter anderem eine Untersuchung der Rollenbatterie ergeben.

    "Seit 2002 sind die Sicherheitsstandards für Seilbahnen europaweit geregelt", sagte der Vorsitzende des Verbandes deutscher

    Erste Untersuchungen nach dem Unglück in der Schweiz hatten ergeben, dass in etwa 2000 Meter Höhe zwischen Eiger und Lauberhorn ein Sturm mit einer Stärke von etwa 90 Kilometern pro Stunde blies. So soll es auch erhebliche Probleme gegeben haben, als ein Hubschrauber die Unfallopfer aufnehmen sollte. Die übrigen Passagiere der Bahn wurden von Bergführern abgeseilt. Nach Angaben des Direktors der Schweizer Jungfraubahnen, Walter Steueri, ist es jedoch noch offen, ob der Wind wirklich Ursache für den Unfall war.

    Wie der VDS-Vorsitzende betonte, ist Sturm "ein Thema, mit dem sich jeder Bahnbetreiber intensiv beschäftigt". TÜV-Sprecherin Hagenreiner verwies auf Betriebsvereinbarungen mit entsprechenden Daten und Vorschriften für jede Seilbahn. So sei auch jede Seilbahn doppelt gesichert. Dazu gehöre der Seilfänger, der bei einer Entgleisung 25 Zentimeter tiefer Schutz bieten solle. In Deutschland gebe es zudem einmal jährlich eine Überprüfung, die zwischen einem Tag und drei Tagen dauere. Allein der TÜV Bayern untersuche jedes Jahr 120 Seilbahnen und 800 Schlepplifte.

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