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Serienkiller von Toulouse: "Er ist tot, er ist tot!"

Serienkiller von Toulouse

"Er ist tot, er ist tot!"

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    Scharfschützen der französischen Elitepolizei.
    Scharfschützen der französischen Elitepolizei. Foto: dpa

    Der mutmaßliche Serienmörder von Toulouse ist tot. Der 23 Jahre alte Mohamed Merah starb nach einem fünf Minuten langen Feuergefecht zwischen ihm und der Polizei.

    Innenminister wollte Mohamed Merah lebend

    Innenminister Claude Guéant hatte angeordnet, den 23 Jahre alten mutmaßlichen Serienkiller lebend zu fassen, um ihn für seine unglaublichen Taten vor Gericht stellen zu können. Deshalb versuchten die Einsatzkräfte der Polizei den 23 Jahre alten Mohamed M., der sich in seiner Wohnung in Toulouse verschanzt hatte, mürbe zu machen. Über 30 Stunden dauerte der Nervenkrieg. In der Nacht auf Donnerstag brach dann der Kontakt der Polizei zu dem mutmaßlichen Serienkiller ab. Irgendwann waren auch Schüsse zu hören. Es wurde spekuliert, dass Mohamed M. seinem Leben ein Ende bereitet hat. Doch dies sollte sich als Trugschluss herausstellen. Wollte Mohamed Merah die Polizisten damit gezielt in die Falle locken? Gegen 10.30 Uhr am Donnerstagvormittag erfolgte der Zugriff der Elitepolizei auf die Wohnung Mohamed Merahs.

    Mohamed Merah sprang während Schießerei aus dem Fenster

    Wie Innenminister Claude Guéant gegenüber der Presse berichtet, drangen die Eliteeinheiten der Raid durch Fenster und Türen in das Haus. Mit Video-Robotern erforschten sie das Innere. Plötzlich sei Mohamed Merah aus dem Badezimmer gestürmt. In der Hand hielt er mehrere Waffen. Der mutmaßliche Serienkiller eröffnete das Feuer auf die Beamten. "Ein Mitglied des Einsatzkommandos sagte mir, dass er noch nie zuvor ein Feuer von einer derartigen Intensität erlebt hat", sagte Guéant. Die Elitepolizisten hätten zurückgeschossen. Nach mehrminütigem Schusswechseln sei der 23-Jährige dann aus dem Fenster gesprungen und habe dabei mit der Waffe in der Hand noch weiter gefeuert. Während er sprang, zielten Scharfschützen auf den 23-Jährigen. Als Mohamed Merah auf dem Boden aufschlug war er bereits tot.

    300 Patronen wurden abgefeuert

     300 Patronen wurden nach Angaben des TV-Nachrichtensenders BFM abgefeuert. Nach Polizeiangaben wurde ein Polizist bei dem Übergriff verletzt, zwei weitere erlitten einen Schock. Zunächst war noch von drei verletzten Polizisten die Rede gewesen. Mohamed Merah soll eine Tasche bei sich gehabt haben. Über deren Inhalt ist bislang nichts bekannt. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gratulierte den Einsatzkräften. "Wir  denken jetzt besonders an die von dem Mörder Getöteten und  Verwundeten", fügte der Präsident in einer Erklärung hinzu. Alle Versuche, ihn lebend zu fassen, seien gescheitert, sagte der Präsident am Donnerstag in einer landesweit übertragenen TV-Rede . "Es hat bereits zu viele Tote gegeben". Frankreich habe entschlossen gehandelt und seine Einheit bewahrt. Rachegedanken oder Wut seine jetzt nicht hilfreich, betonte Sarkozy. Die Regierung werde nun Lehren ziehen. Künftig werde jeder, der im Internet zu Hass aufrufe, bestraft. "Jede Person, die regelmäßig im Internet Webseiten besucht, die den Terrorismus predigen, die zu Hass und Gewalt aufrufen, wird bestraft", sagte Sarkozy. Zudem müsse untersucht werden, ob und wie in Gefängnissen radikales fundamentalistisches Gedankengut verbreitet werde.

    Aufreibender Nervenkrieg in Toulouse beendet

    Der Nervenkrieg um den mutmaßlichen Serienmörder ist zu Ende. Das Entsetzen in Frankreich hingegen wird noch andauern. Über 30 Stunden lang hatte sich Mohamed Merah in dem Mehrfamilienhaus in Toulouse verschanzt. Elitepolizisten hatten in einem aufreibenden Nervenkrieg die ganze Nacht versucht, den 23 Jahre alten gebürtigen Algerier zur Aufgabe zu  bewegen. Die Einsatzkräfte  versuchten unter anderem, den Druck mit mehreren Detonationen nahe  der Fenster des Hauses zu erhöhen. Mohamed Merah hielt sich seit Mittwoch drei  Uhr in der Wohnung versteckt. Mehrere Versuche, die Wohnung in der  Nacht zum Mittwoch zu stürmen, scheiterten, da der schwer bewaffnete junge Mann durch die Tür auf die Polizisten schoss.

    Kein Kontakt mehr zu mutmaßlichen Serienmörder

    Serienkiller hinterlässt blutige Spur in Südfrankreich

    11. März: Ein Unbekannter auf einem Motorroller tötet in Toulouse einen Soldaten mit einem Kopfschuss. Das 30 Jahre alte Opfer mit nordafrikanischen Wurzeln saß nach Medienberichten in Zivilkleidung auf seinem privaten Motorrad. Der Täter soll mit ihm per E-Mail einen Treffpunkt vereinbart haben, angeblich um das Motorrad zu kaufen.

    15. März: Im südwestfranzösischen Ort Montauban werden zwei Soldaten vor einem Geldautomaten erschossen. Ein dritter wird schwer verletzt. Zwei haben Wurzeln in Nordafrika, der dritte stammt aus der Karibik. Die Soldaten waren unbewaffnet. Überwachungskameras zeigen einen schwarz gekleideten Motorroller-Fahrer, der einen Helm mit getöntem Visier trägt.

    19. März: Vor einer jüdischen Schule in Toulouse werden ein 30-jähriger Lehrer und Rabbiner, dessen zwei Söhne sowie ein Mädchen erschossen. Augenzeugen berichten, der Täter habe mit einer Minikamera gefilmt und sei auf einem Motorroller geflohen. Die Regierung ruft die höchste Terror-Alarmstufe für die Region aus

    20. März: In einer Schweigeminute wird an allen französischen Schulen der Opfer gedacht. Die französische Justiz stuft die Anschläge als Terrorakte ein. Am Abend werden die Leichen der drei Schüler und des Lehrers nach Israel geflogen.

    21. März: In Toulouse stellt die Polizei einen 24-jährigen Verdächtigen, der sich in einem Mehrfamilienhaus verschanzt und um sich schießt. Er sei der Täter, sagt Innenminister Claude Guéant.

    In Jerusalem werden die getöteten Kinder und ihr Lehrer beerdigt. Auf einem Militärstützpunkt in Montauban war am Nachmittag eine Trauerfeier für die drei ermordeten Soldaten geplant, an der auch Präsident Nicolas Sarkozy teilnehmen wollte.

    Am Donnerstagmorgen war noch spekuliert worden, dass der mutmaßliche Serienattentäter von Toulouse nicht mehr am Leben sein könnte. Er  hoffe", dass der 23-Jährige noch lebe, sagte Innenminister Claude  Guéant am Donnerstagmorgen noch im Radiosender RTL. In der Nacht war der Kontakt zu  dem Mann abgerissen, was die Spekulationen befeuerte, der mutmaßliche Serienkiller könnte sich selbst gerichtet haben. Die Einsatzkräfte fanden es suspekt, dass er nie reagiert habe. Zuvor hatte Mohamed Merah bei Verhandlungen über Funk mit den Eliteeinheiten vor dem Haus angegeben, sich ergeben zu wollen, hatte dies dann aber nicht getan. Doch wie nun bei der Stürmung der Wohnung durch die Elitepolizei schnell klar wurde, war Mohamed Merah sehr wohl noch am Leben. Er leistete erbitterten Widerstand gegen die Elitepolizisten.

    Der mutmaßliche Serienattentäter, der sich zum Terrornetzwerk  Al-Kaida bekennt, soll in den vergangenen Tagen drei  Fallschirmjäger sowie an einer jüdischen Schule drei Kinder und  einen Lehrer erschossen haben. Die Polizei hatte ihn in der Nacht  zu Mittwoch gestellt und belagert über 30 Stunden lang Mohamed Merahs Wohnung im  südfranzösischen Toulouse. afp/dpa/ina

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