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Seilbahn-Unglück in Italien: Notbremse war ausgefallen - Suche nach Ursache für das Gondel-Unglück

Seilbahn-Unglück in Italien

Seilbahn-Unglück in Italien: Die Notbremse war ausgefallen

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    Nach dem Tod von 14 Seilbah
    Nach dem Tod von 14 Seilbah Foto: Uncredited, Soccorso Alpino e Speleologico Piemontese, dpa

    Nach dem Tod von 14 Passagieren der Mottarone-Seilbahn in Norditalien hat die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen ausgeweitet. Die Ermittler sichteten die Aufnahmen der Überwachungskameras der Seilbahn. Am Sonntag war eine mit 15 Menschen besetzte Kabine der Seilbahn Stresa-Mottarone am Lago Maggiore abgestürzt.

    Kurz vor der Ankunft an der Bergstation war offenbar das Zugseil gerissen, die Kabine glitt bergab, traf auf einen Mast und stürzte aus einer Höhe von etwa 20 Metern ab. Einziger Überlebender ist ein fünfjähriger, schwer verletzter Junge.

    Über den Unfallhergang gibt es bislang zwei Anhaltspunkte. Den Ermittlern zufolge bestehen keine Zweifel darüber, dass das Zugseil, das die Kabine nach oben zog, kurz vor der Ankunft an der Bergstation riss. Normalerweise hätte dann eine Notbremse das Abgleiten der an einem Tragseil eingehängten Kabine verhindern sollen. Aus bislang nicht bekannten Gründen setzte diese Notbremse aber nicht ein.

    Am Tag vor dem Unglück hatte die Seilbahn in Italien eine Panne

    Bekannt wurde nun auch, dass die Seilbahn am Tag vor dem Unglück eine technische Panne hatte und eine halbe Stunde lang zum Stehen kam. Wie es heißt, wurde zuletzt Ende des Jahres 2020 eine Überprüfung der Stabilität der Seile durchgeführt, dabei sollen keine Unregelmäßigkeiten aufgetreten sein. Auch die Notbremse der Seilbahn soll erst Anfang Mai überprüft worden sein, im Dezember habe es eine Notfallübung mit simuliertem Kabelriss und Aktivierung der Notbremse gegeben, teilte die Betreibergesellschaft Ferrovie Mottarone mit.

    Die Notbremse der verunglückten Seilbahn funktionierte nicht.
    Die Notbremse der verunglückten Seilbahn funktionierte nicht. Foto: Uncredited, Soccorso Alpino e Speleologico Piemontese, dpa

    2016 war es zu einer Generalüberholung der Anlage gekommen. Neben der Firma Leitner, die den Zuschlag erhielt, sowie Ferrovie Mottarone hatte sich auch die Mailänder Firma Alfar für den Auftrag beworben. Sie zog ihre Bewerbung aber zurück, weil sie eine komplette Erneuerung der Seilbahn für notwendig hielt. Wie italienische Medien übereinstimmend berichten, zeigte die Firma der Gemeinde und der Region Piemont damals „schwere strukturelle Schäden mit möglichen Konsequenzen und Gefahren für Personen und Sachen“ an. Ob diese mit dem Seilriss in Zusammenhang stehen, ist bislang unklar.

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