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Schwulendemo mit Beck in Moskau trotz Verbots

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Schwulendemo mit Beck in Moskau trotz Verbots

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    Schwulendemo mit Beck in Moskau trotz Verbots
    Schwulendemo mit Beck in Moskau trotz Verbots Foto: DPA

    Es sei trotz eines Demonstrationsverbots gelungen, auf die schwere Lage der Schwulen und Lesben in Russland hinzuweisen, sagte Beck. Der 49-Jährige war beim Moskauer "Gay Pride" in der Vergangenheit mehrfach festgenommen und einmal blutig geschlagen worden. Der Politiker kritisierte, dass Kremlchef Dmitri Medwedew trotz Demokratieversprechen nicht für die Einhaltung der Menschenrechte in

    Die Aktion der etwa 30 Schwulen und Lesben verlief in diesem Jahr anders als sonst ohne Gewalt und Festnahmen. Die Männer und Frauen liefen mit einer 20 Meter langen Regenbogenfahne - dem internationalen Symbol der Homosexuellen - ein kurzes Stück über den Leningradski Prospekt. Als die Polizei davon Wind bekam, flüchteten die Demonstranten. Organisator Nikolai Alexejew nannte es eine "Schande", dass Andersdenkende in Russland sich nicht öffentlich äußern dürften. "Dieses in der russischen Verfassung verankerte Recht wird von den Behörden mit Füßen getreten", sagte er. Der Kampf gegen Justizwillkür,

    An mehreren Punkten der Stadt hatten sich Hunderte Polizisten und Angehörige der auf Anti-Terror-Einsätze spezialisierten Sonderpolizei OMON positioniert. Sie sollten die von den Behörden verbotene Kundgebung verhindern. Nach langen Fahrten und Zwischenstopps in der Stadt, mit denen die Polizei in die Irre geführt werden sollte, kam es dann schließlich zu der nur etwa zehn Minuten dauernden Aktion im Zentrum. Die deutsche Botschaft hatte in diesem Jahr auf Bitte Becks einen Diplomaten abgestellt, der die Demonstration beobachtete.

    Homosexualität wird in Russland mit seiner einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche weitgehend tabuisiert. Strafbar ist Schwulsein aber nicht. Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow wirft den Homosexuellen vor, die öffentliche Moral zu verderben und Krankheiten wie Aids zu verbreiten. Beck äußerte sich zuversichtlich, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg das Demonstrationsverbot als rechtswidrig verurteilen wird. 2011 solle die erste Schwulenparade in Moskau legal über die Bühne gehen.

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