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Schwerstarbeit im freien All: Astronauten bauen ISS bei Außeneinsatz aus

Schwerstarbeit im freien All

Astronauten bauen ISS bei Außeneinsatz aus

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    Wegen eines vierten Außeneinsatzes an der ISS wird die US-Raumfähre «Endeavour» länger im All bleiben.
    Wegen eines vierten Außeneinsatzes an der ISS wird die US-Raumfähre «Endeavour» länger im All bleiben. Foto: DPA

    Washington/Houston (dpa) - Der erste Außeneinsatz der Astronauten der US-Raumfähre "Endeavour" an der Internationalen Weltraumstation ISS ist am Samstagabend erfolgreich abgeschlossen worden.

    Der Amerikaner Rick Mastracchio und der Kanadier Dave Williams installierten nach Angaben der US-Weltraumbehörde NASA in Houston in rund sechs Stunden trotz einer Computerpanne an Bord der ISS ein tonnenschweres Verbindungsteil. Das Bauteil hatte die Raumfähre mitgebracht. Daran soll später ein weiteres Segment mit einem vierten Sonnensegel angedockt werden.

    Der Schaden am Hitzeschild der "Endeavour", der noch am Sonntag genau untersucht werden soll, sei nach ersten Einschätzungen der NASA-Spezialisten nicht gravierend, berichtete der US-Nachrichtensender Fox News. Die Delle am Hitzschild ist nach NASA-Angaben vermutlich von einem abgefallenen, Grapefruit großen Schaumstoffstück verursacht worden.

    Zunächst hatte die NASA befürchtet, ein Eisbrocken hätte einen größeren Schaden angerichtet. Der stellvertretende NASA-Programm-Manager John Shannon betonte, dass erst nach einer Überprüfung des Defekts gesagt werden könne, wie schwer er sei und ob er vor der Rückkehr der "Endeavour" zur Erde in vermutlich elf Tagen repariert werden müsse.

    Mit einer Spezialkamera sowie einem Lasergerät sollte noch am Sonntag der auf Kontrollfotos aufgefallene, etwa 7,5 Zentimeter mal 7,5 Zentimeter große Schaden an einer der hitzebeständigen Kacheln an der Unterseite der Raumfähre überprüft werden. Beschädigte Hitzekacheln waren im Februar 2003 die Ursache für das Auseinanderbrechen der Raumfähre "Columbia", bei dem alle sieben Astronauten ums Leben kamen.

    Am Samstag fiel während des ersten Außeneinsatzes der "Endeavour"-Crew in der ISS aus zunächst unbekannten Gründen ein Kontrollcomputer aus. Das Ersatzsystem habe aber sofort funktioniert, berichtete die NASA. Der Ausfall habe keinen Einfluss auf die Außenbord-Arbeiten der Astronauten gehabt.

    Die sieben-köpfige Mannschaft der "Endeavour" soll während ihres ISS-Aufenthaltes mit insgesamt drei Außeneinsätzen den weiteren Ausbau der Raumstation voranbringen. Unter anderem soll ein beschädigtes Gyroskop, das für die Kurs-Stabilisierung der ISS verantwortlich ist, ausgetauscht werden.

    Sollte eine Reparatur des Hitzeschilds nötig werden, könnte es einen vierten Außeneinsatz geben. Die "Endeavour", die am Freitag an die ISS angedockt hatte, soll zwar planmäßig in einer Woche zurückkehren, könnte aber nach NASA-Angaben theoretisch noch erheblich länger im All bleiben.

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