Elche sind in Schweden immer wieder für Nachrichten gut. Vor allem, wenn sie wie derzeit häufig durch vergorenes Fallobst angetrunken sind und sonderbare Dinge tun. So wie Anfang der Woche in dem Örtchen Timrå, knapp 400 Kilometer nördlich von Stockholm.
Schwedin schlägt betrunkenen Elch auf Hinterteil - und rettet Kinder
Kindergärtnerin Eva Svedin jedenfalls staunte nicht schlecht, als ein Elch durch ein geöffnetes Fenster hüpfte. An der Fensterbank stehen normalerweise Kinderwagen, in denen Babys schlafen. Glücklicherweise nicht an diesem Tag. „Das hätte sonst schlimm ausgehen können“ sagt Svedin. Die schwedische Nachrichtensendung „Rapport“ kürte die Kinderpflegerin zur „Heldin des Tages“, weil sie die spielenden Kinder rettete und den Elch hinausjagen konnte, ohne dass es Verletzte gab.
Ein Kind bugsierte Svedin vor die Tür, ein anderes nach draußen in den Flur, wo ihre Kollegin war. Dann bemerkte sie, dass noch ein Kind mit dem Elch im Zimmer war. Also reagierte sie geistesgegenwärtig – und schlug dem Elch aufs Hinterteil. Svedin erzählt die Geschichte mit zittriger Stimme und weit aufgerissenen Augen.
Elche in Schweden werden werden im Herbst häufig auffällig
Das Tier trampelte noch über das Spielzeug am Boden und suchte dann den Weg nach draußen – durch ein geschlossenes Fenster, dessen Glasscheibe zersplitterte. Dann trabte es durch den Garten der Vorschule davon. Um den Elchangriff besser verarbeiten zu können, malten die Kinder tags darauf Bilder vom Elch. „Wir haben darüber geredet, dass der Elch ja gar nicht so gefährlich war“, sagte ein Bub einem TV-Reporter.
Wie jedes Jahr um diese Zeit mehren sich Meldungen über auffällige Elche in Schweden. Vergorenes Fallobst macht die großen Tiere betrunken und waghalsig. Einmal attackierten Elche auch ein Altersheim. Eine Frau wurde durch einen Elch totgetrampelt. Ihr Ehemann fand sie leblos im Wald. Monatelang wurde der trauernde Witwer von Polizei und Nachbarn des Mordes verdächtigt.