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Schwarze Rollkragenpullover: Apple-Gründer Steve Jobs kaufte Kult-Pullis bei Berliner Modelabel

Schwarze Rollkragenpullover

Apple-Gründer Steve Jobs kaufte Kult-Pullis bei Berliner Modelabel

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    Legendär: Steve Jobs im schwarzen Rollkragenpullover. Er kaufte bei einem Berliner Modelabel ein.
    Legendär: Steve Jobs im schwarzen Rollkragenpullover. Er kaufte bei einem Berliner Modelabel ein.

    Apple steht für schlichtes, zeitloses Design. Und ebenso schlicht wie der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs iMac, iPhone, iPad un Co. designen ließ, trat er selbst bei öffentlichen Auftritten auf. Die schwarzen Rollkragenpullover wurden bald Kult. Mehrere Modefirmen reklamieren den schwarzen Kult-Pulli von Jobs für sich. Fakt ist: Beim letzten öffentlichen Auftritt vor seinem Tod trug der US-Unternehmer den 420-Euro-Kaschmir-Pulli eines Berliner Modelabels. Steve Jobs bestellte bei Vonrosen - einer kleinen, exklusiven Modefirma, die schlichte, einfarbige Kleidung designt und diese online vertreibt.

    Der erste Rollkragenpullover war ein Geschenk

    Labelchef David von Rosen hatte selbst den Kontakt zu Jobs gesucht, weil er Gemeinsamkeiten zwischen dem Apple-Design und dem Stil seines Label sah. "Wir machen hochwertige Basics, sehr puristisch und auf das Wesentliche reduziert. Das zeitlose Design passt zu Apple", sagte er der Nachrichtenagentur dapd.

    "Vor anderthalb Jahren haben wir einen Pullover an Steve Jobs geschickt - nach dem Motto 'Vonrosen @ Apple' - und nicht damit gerechnet, dass dieser überhaupt ankommt", sagte der Designer. Der Kaschmir-Pullover erreichte nicht nur den Empfänger, sondern gefiel offenbar auch. Jobs bestellte schwarze Pullis in diversen Schnitten. Dass der Apple-Gründer die Pullover auch wirklich trägt, bestätigte sich dann bei der letzten Präsentation vor seinem Tod, der Entwicklerkonferenz im Juni.

    Der Pullover kostet fast so viel wie ein iPad 2

    Das Leben von Steve Jobs

    Steve Jobs war Mitbegründer der Firma Apple. Zusammen mit Steve Wozniak und anderen entstand das Unternehmen Ende der 1970er Jahre in Jobs' Garage.

    Den Firmennamen hat Steve Jobs nach eigenen Angaben erfunden, weil er damals ausschließlich Obst aß. Lange Zeit lebte Jobs als Veganer und war bekennender Buddhist.

    1985 wurde Jobs aus dem Unternehmen gedrängt. Daraufhin gründete er eine weitere Computerfirma ("NeXT") und später das Zeichentrickfilmstudio Pixar Inc. ("Toy Story", "Findet Nemo")

    Durch den Verkauf von Pixar an Walt Disney war Jobs der größte Einzelaktionär von Disney.

    Als Apple kurz vor dem Ruin stand, wurde Steve Jobs als Retter zurückgeholt. Ein Jahr später brachte Apple den iMac mit buntem Plastikgehäuse auf den Markt, zwei Jahre später den revolutionären iPod.

    Erst als "vorübergehender" dann als richtiger Geschäftsführer machte Jobs aus Apple eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt.

    Apple war 2011 neben dem Ölmulti ExxonMobil das wertvollste Unternehmen der Welt.

    Apple-Produkte wie der iMac, das iPhone, iTunes oder das iPad sind untrennbar mit dem Namen Steve Jobs verbunden.

    Mit diesen Innovationen setzte das Unternehmen Maßstäbe. Jobs selbst wurde von den Apple-Jüngern zum Mythos stilisiert.

    Wenn Jobs seine Neuheiten vorstellte, trat er fast immer völlig unscheinbar in ausgewaschenen Jeans und schwarzem Rollkragenpullover auf.

    Steve Jobs galt als Visionär, Workaholic und gnadenlos fordernder Chef.

    Sein Jahresgehalt als Geschäftsführer belief sie auf genau einen Dollar. Damit kam Jobs sogar ins Guiness-Buch der Rekorde. Stattdessen wurde er mit Aktien und exklusiven Geschenken der Geschäftsleitung belohnt.

    2004 gab Jobs bekannt, dass er von Bauchspeicheldrüsenkrebs kuriert worden war. 2009 sah er sich aber wieder gezwungen, eine sechsmonatige Auszeit zu nehmen, während der ihm eine neue Leber eingepflanzt wurde.

    Anfang 2011 musste er zum dritten Mal pausieren. Im März stellte er zwar noch die zweite Generation des iPad vor, doch im August gab er den Posten des Vorstandsvorsitzenden endgültig auf.

    Einen Tag, nachdem sein Nachfolger, Tim Cook, seine erste Präsentation gehalten hatte, gab Apple den Tod des Visionärs bekannt.

    Jobs wurde 1955 in San Francisco geboren. Seine Eltern, zwei Studenten, gaben ihn kurz nach der Geburt zur Adoption frei. Erst 30 Jahre später erfuhr er von seinen biologischen Eltern.

    Sein Studium in Portland brach er nach nur einem Semester ab. Jobs kehrte nach Kalifornien zurück und gründete später Apple.

    Steve Jobs war verheiratet. Mit seiner Frau Laurene Powell hatte er drei Kinder, zudem hatte er eine Tocher aus einer früheren Beziehung.

    Ein Freund des Berliner Designers von Rosen verfolgte das Ereignis, entdeckte das weiße Logo des Modelabels rechts unten auf dem schwarzen Pullover von Jobs und rief den Designer kurz nach der Konferenz an. "Wenn so eine Persönlichkeit wie Steve Jobs unseren Pullover anzieht, da fühlt man sich natürlich geschmeichelt. Er muss sich darin wohlgefühlt haben, sonst hätte er den Pullover nicht gewählt für diesen Auftritt", sagte David von Rosen.

    Die Nachricht, dass Steve Jobs bei der Präsentation einen schwarzen Vonrosen-Sweater trug, verbreitete sich rasant unter Apple-Fans. "Sehr viele Amerikaner und Asiaten sind auf uns aufmerksam geworden", sagte von Rosen. Die Bestellungen für den schwarzen Kaschmir-Sweater seien in die Höhe geschnellt. 420 Euro kostet der Pullover, der in Italien hergestellt wird. Damit zahlt ein Käufer ähnlich viel, wie für Apples iPad 2.

    Trotz Steve Jobs muss das Label schließen

    Wer den schwarzen Sweater bestellen möchte, sollte sich allerdings beeilen. Das Berliner Modelabel Vonrosen schließt zum Ende diesen Jahres aufgrund eines Streits um die Markenrechte mit einer Tochtergesellschaft des Mode-Unternehmens Peek & Cloppenburg. "Wir haben noch ausreichend Pullover für die nächsten Wochen. Ob es bis Ende des Jahres reicht, weiß ich nicht", sagte von Rosen. dapd

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