Der Traum einer Internet-Fangemeinde ist geplatzt: Schwäbisch Gmünd bekommt keinen Bud-Spencer-Tunnel. Der soll nach Auffassung des Gemeinderats lieber einen Namen mit regionalem Bezug bekommen. Stattdessen könnte bald ein Freibad nach dem bekannten Prügel-Schauspieler benannt werden. Das hat der Rat der baden-württembergischen Stadt in seiner jüngsten am Mittwoch Sitzung entschieden.
Sitzung weckt Interesse der Fangemeinde
Etliche Bud-Spencer-Anhänger kamen mit Fan-T-Shirts zur Ratssitzung und protestierten mit Buh-Rufen gegen den Beschluss. Erst vor wenigen Wochen hatte die Gemeinde über den Namen eines neuen Tunnels diskutiert. In einem Internet-Aufruf haben sie ihre Bürgerinnen und Bürger nach deren Meinung gefragt. Als plötzlich der Name "Bud-Spencer-Tunnel" fiel, waren die meisten Internetnutzer sofort begeistert.
Doch soweit wird es nun doch nicht kommen. Stattdessen könnte ein Freibad nach dem Schauspieler benannt werden. Darin ist der Italiener sogar schon geschwommen: Als Leistungssportler in den 50-er Jahren, damals noch unter seinem bürgerlichen Namen Carlo Pedersoli.
Bud Spencer freut sich
Spencer hat sich mittlerweile persönlich zur Diskussion um das Schwimmbad geäußert. In einer Internet-Botschaft zeigt sich der italienische Ex-Schwimmer erfreut über die Entscheidung. Außerdem schickte er der Stadt eine persönliche Stellungnahme. Den Brief hat die Kommune zum Teil auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Demzufolge schreibt Spencer: „Es wäre mir sogar lieber, wenn das Schwimmbad nach mir benannt wird als der Tunnel. Der Tunnel sollte den Namen eines berühmten Deutschen tragen, oder nach einem regionalen Wappen benannt werden. Aber das Schwimmbad, in dem ich wirklich geschwommen bin, kann gern "Bud Spencer" heißen. Ich liebe Deutschland sehr, und dass das Schwimmbad nach mir benannt wird, hätte ich mir verdient, aber der Tunnel wäre übertrieben.“ Er erinnere sich noch sehr gut an Schwäbisch Gmünd und an den damaligen Wettkampf, wo er die Hundert-Meter-Strecke gewonnen habe.
Wann der Tunnel schließlich getauft wird, darüber will das Gremium laut einer Pressemitteilung nach der Sommerpause erneut diskutieren. dpa/AZ