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Schmähgedicht über Erdogan: Jan Böhmermann drohen juristische Folgen nach Schmähgedicht

Schmähgedicht über Erdogan

Jan Böhmermann drohen juristische Folgen nach Schmähgedicht

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    Jan Böhmermann hat sich mit seinem Schmähgedicht über Erdogan wohl strafbar gemacht.
    Jan Böhmermann hat sich mit seinem Schmähgedicht über Erdogan wohl strafbar gemacht. Foto: Britta Pedersen (dpa)

    Jan Böhmermann las das Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in seiner Sendung "Neo Magazin Royale" vor. Nach Auffassung des Auswärtigen Amts hat sich der Moderator damit strafbar gemacht. Das ist laut Tagesspiegeldas Ergebnis einer internen juristischen Prüfung des Auswärtigen Amts, die am Sonntag bei einer Krisensitzung im Ministerium vorgestellt wurde.

    Jan Böhmermann reagierte mit dem Schmähgedicht auf den Wirbel um die Sendung Extra 3. Die hatte eine ein kritisches Lied über Erdogan veröffentlicht. Der türkische Präsident bestellte daraufhin den deutschen Botschafter ein.

    Jan Böhmermann formuliert Schmähgedicht über Erdogan drastisch

    In seinem Schmähgedicht über Erdogan wählte Jan Böhmermann drastische Formulierungen. Unter anderem sagte er, dass der türkische Präsident Sex mit Tieren habe. Wer ein ausländisches Staatsoberhaupt beleidigt, macht sich nach Paragraf 103 des Strafgesetzbuches aber starfbar. Es drohen bis zu drei Jahre Gefängnis, bei verleumderischer Absicht sogar fünf Jahre.

    Laut Tagesspiegel hat die türkische Botschaft beim Auswärtigen Amt aber noch kein Strafverfahren beantragt, was eine Voraussetzung für eine Verfolgung wäre. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei auch gesunken, da Kanzlerin Angela Merkel das Schmähgedicht verurteilt und damit ein Zeichen Richtung Türkei gesendet hat.

    Schmähgedicht über Erdogan: Jan Böhmermann gelingen viele virale Hits

    Insgesamt steht Jan Böhmermann für das Schmähgedicht in der Kritik. "Er verfolgt eine gezielte Provokationsstrategie, um Aufmerksamkeit zu erreichen. Diese Themen werden bewusst gesetzt", sagt die Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher von der Uni Hamburg. Sie glaubt, dass Jan Böhmermann sich daher über die Aufmerksamkeit freut.

    Schließlich ist Jan Böhermann mit seinem Schmähgedicht über Erdogan auf allen Kanälen vertreten - mal wieder. Immer wieder gelingen dem Moderator virale Hits. Für seinen Varoufakis-Bluff bekommt er den Grimme-Preis. Und seine Musikvideos wie "Polizistensohn" oder "Be Deutsch" verbreiten sich immer mit wahnsinniger Geschwindigkeit im Internet.

    Damit nimmt Jan Böhermann laut Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher in Kauf, einen Teil der Menschen als Publikum zu verschrecken. Sie sagt: "Böhmermann will wahrscheinlich gar nicht wesentlich über die Zielgruppe hinaus, die er mit seinem Format adressiert." Und Ein Twitter-User beschrieb Jan Böhmermann krüzlich so: "Er ist Aktionskünstler. Und zwar ein ziemlich erfolgreicher." AZ, dpa

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