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Schauspielerin Hendrikje Fitz: Diagnose Krebs: Der bewegende Facebook-Brief von Hendrikje Fitz

Schauspielerin Hendrikje Fitz

Diagnose Krebs: Der bewegende Facebook-Brief von Hendrikje Fitz

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    Die Schauspielerin Hendrikje Fitz ist wieder an Krebs erkrankt. Auf Facebook schrieb sie einen berührenden Brief.
    Die Schauspielerin Hendrikje Fitz ist wieder an Krebs erkrankt. Auf Facebook schrieb sie einen berührenden Brief. Foto: Tobias Hase/dpa

    Erst vor wenigen Monaten hatte Schauspielerin Hendrikje Fitz den Brustkrebs besiegt. Doch nun die zweite Schockdiagnose: Der Krebs ist bei Fitz zurückgekehrt. In einem sehr berührenden Brief auf Facebook beschreibt die Darstellerin ("In aller Freundschaft"), wie quälend der heiße Sommer 2015 für sie war, der ihr einen unerklärlichen Schwindel beschwert hatte.

    Bei einer Computertomographie dann die Diagnose: Metastasen im Hirn. "Zäsur. Nein, kein Schock - eher eine ganz fokussierte Ruhe", beschreibt Hendrikje Fitz den Moment der bitteren Wahrheit. "Es gibt Ereignisse im Leben, die kommen daher wie eine kleine Naturgewalt, wirbeln alles durcheinander, stellen alles auf den Kopf und plötzlich ist nichts mehr, wie es vorher war..."

    Wie Schauspielerin Hendrikje Fitz mit ihrer Krebs-Erkrankung umgeht

    Dann die Frage, wie lange man so eine Krebserkrankung überlebt. "Tja, es gibt sehr unterschiedliche Verlaufsformen... von wenigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren", schreibt sie. Angst habe Hendrikje Fitz vor dem Siechtum und den Schmerzen am Ende. Doch ihr Ärzteteam, das die 54-Jährige als wundervoll bezeichnet, habe ihr gesagt, ihr diese Ängste nehmen zu können. "Die Palliativmedizin ist so gut aufgestellt, dass wir auf jeden individuell reagieren und sie selber bestimmen, wieviel sie spüren wollen und können", hätten sie zu ihr gesagt. Seitdem könne Fitz ihre Situation nicht nur annhehmen. Vielmehr erlebe sie diese Zeit als eine der intensivsten überhaupt in ihrem Leben.

    Was bedeutet Palliativ-Versorgung?

    Was macht die Palliativmedizin? Im Vordergrund steht das Verhindern oder Verringern von Schmerzen und Depressionen.

    Palliativmedizin wird dann eingesetzt, wenn bei einer weit fortgeschrittenen Krankheit im Gegensatz zu einer sogenannten kurativen Behandlung keine Chance mehr auf Heilung besteht und die Lebenserwartung begrenzt ist. Es geht um die Verbesserung der Lebensqualität und nicht um die Verlängerung der Lebenszeit.

    Was ist der Unterschied zwischen ambulant und stationär? Immer mehr Krankenhäuser entdecken die Palliativ-Medizin als Geschäftsfeld für sich und betreiben eigene Stationen.

    Beim Gegenmodell bilden Hausärzte und Palliativmediziner zusammen mit anderen Experten wie zum Beispiel in Hospizen ein ambulantes Netzwerk. Dabei können die Patienten entweder Zuhause oder im gewünschten Umfeld wie in einem Hospiz bis zum Tod betreut werden.

    Die Experten der Bertelsmann-Stiftung fordern Behandlungen nach dem Grundsatz: «Ambulant vor stationär und allgemein vor spezialisiert».

    Warum gibt es zum Thema Palliativ-Versorgung noch so viele Fragen und Unsicherheiten? Die Palliativ-Medizin ist eine junge Fachrichtung. Erst seit 2004 wird sie an immer mehr medizinischen Fakultäten ein verpflichtendes Lehr- und Prüfungsfach.

    Einen Lehrplan gibt es seit 1997. Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin hat sich 1994 gegründet. Seit 2007 ist im Sozialgesetzbuch (SGB) ein gesetzlicher Anspruch auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung verankert. (Carsten Linnhoff, dpa)

    "Ich bekomme zwischenmenschlich so viel Support - jeglicher emotionale Ballast, der uns allen allzu oft völlig unnötig im Wege steht, wird in Windeseileüber Bord geworfen." Die wahren Herzensmenschen stünden an ihrer Seite.  Auch unabdingliche Notwendigkeiten wie Testament und Patientenverfügung würden zu einem durchaus kreativen Gemeinschaftsprojekt, bei dem auch der Spaß nicht zu kurz komme, schreibt Hendrikje Fitz.

    Hendrikje Fitz: "Das Leben ist Veränderung"

    Die Schauspielerin gibt sich bewundernswert tapfer und scheint in sich ruhen zu können. "Das Leben ist Veränderung und das ist doch auch gut so, denn nur so kann Neues entstehen." Niemand habe es so schön auf den Punkt gebracht, wie Hermann Hesse in seinem Gedicht "Stufen", postet Hendrikje Fitz auf ihrer Facebookseite: "Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben... nur wer bereit zum Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen... wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde ! In diesem Sinne *** herzlichst Ihre/ Eure Hendrikje Fitz ***"

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