Schauspieler Hannes Jaenicke ist überrascht, wie leicht ihm das Verzichten in der Coronavirus-Krise fällt. „Ich bin jetzt zum ersten Mal seit Jahren viel daheim, fahre Rad, mache Spaziergänge und merke, wie wenig ich brauche, um ein zufriedenes Leben zu haben“, sagte der 60-Jährige unserer Redaktion. „Es ist erstaunlich, auf wie viel man verzichten kann, ohne sich existenziell einzuschränken“, fügte er hinzu. „Und man stellt fest, es braucht das meiste nicht, was man so konsumiert.“
Hannes Jaenicke: Das Klimathema kommt sicher wieder
Der bekennende Umweltaktivist hofft auf ein positives Umdenken der Gesellschaft aus den Erfahrungen der Pandemie: „Vielleicht ist der Mensch ja schlau genug, aus dieser Corona-Krise etwas zu lernen. Denn man kann ja gerade wunderbar beobachten, wie schnell sich die Natur erholt.“
Er würde sich wünschen, dass die Politik genauso entschieden mit Klimawandel und dem Artensterben umgehen würde, wie mit der Corona-Krise. „Das Klimathema kommt so sicher wieder wie das Amen in der Kirche“, betonte Jaenicke. „Wir verlieren täglich 40 bis 50 Arten! Von zwei Millionen bekannten Arten stirbt die Hälfte aus.“
So kämpft Hannes Jaenicke als Dokumentarfilmer gegen die Lachszucht
Als Dokumentarfilmer hat der 60-Jährige nun der Lachszucht-Industrie den Kampf angesagt. „Mir fällt kein Tier ein, das sich so quält für seinen Nachwuchs wie der Lachs“, sagte er. „ Gleichzeitig vernichten wir durch unseren Lachskonsum das marine Ökosystem“, betonte Jaenicke. Seine Dokumentation „Im Einsatz für den Lachs“ ist am Dienstag, 16. Juni 2020, 22.15 Uhr im ZDF zu sehen.
Die wenigsten wüssten, welche dramatischen Folgen Lachsfarmen für die Umwelt hätten. „Wir glauben ja, wenn wir Lachs essen, tun wir uns etwas Gutes.“ Doch dies sei nur reines Marketing der Fischindustrie, Studien warnten inzwischen vor Giftbelastung. „Aber wir vergiften uns beim Lachs essen nicht nur selbst, sondern das gesamte Ökosystem“ sagte Jaenicke.
Er habe seit Jahren versucht, dieses Thema durchzusetzen. "Doch das war ein bisschen schwierig, weil Speisefische keine schnuckeligen Tiere sind.“ Jaenicke ist nach eigener Aussage seit Anfang der achtziger Jahre Vegetarier: „Schauen Sie mich an, ich bin bisher auch noch nicht von den Knochen gefallen.“