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Santa Cruz: Papst Franziskus warnt vor Konsumgier

Santa Cruz

Papst Franziskus warnt vor Konsumgier

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    Papst Franziskus ist auf Südamerikareise. In Santa Cruz warnt er vor Konsumgier und egoistischem Verhalten.
    Papst Franziskus ist auf Südamerikareise. In Santa Cruz warnt er vor Konsumgier und egoistischem Verhalten. Foto: Claudio Peri/dpa

    Auf seiner Südamerikareise warnte Papst Franziskus eindringlich vor Konsumgier und nur am Eigennutz orientierten Verhalten. Er kritisierte bei einer Messe im bolivianischen Santa Cruz eine "Logik, die versucht, alles in Tauschobjekte, Konsumobjekte, alles in Käufliches zu verwandeln". Diese zielen darauf ab, nur wenigen Raum zu lassen und alle auszuschließen, "die nicht produzieren, die nicht als geeignet und würdig betrachtet werden, denn anscheinend zahlt sich das nicht aus."

    Papst Franziskus appellierte an den Verzicht auf Konsum

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    Außerdem hob er bei der Messe die Rolle der Frau in der bolivianischen Gesellschaft hervor. "In diesen Tagen habe ich viele Mütter sehen können, die ihre Kinder auf dem Rücken tragen. (...) Sie tragen das Leben auf ihren Schultern, die Zukunft ihres Volkes."

    Laut Papst Franziskus bemesse sich der Reichtum einer Gesellschaft am Leben ihrer Menschen. "Er bemisst sich an den Alten, die in der Lage sind, ihre Weisheit und das Gedächtnis ihres Volkes an die Kleinsten weiterzugeben." Jesus verletze nie die Würde einer Person, so sehr sie auch dem Anschein nach nichts zu geben oder zu teilen habe, betonte der 78-Jährige. An der Messe nahmen über eine halbe Millionen Menschen teil. AZ/dpa

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