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Salma Hayek: #MeToo: Salma Hayek äußert sich zu Harvey Weinstein

Salma Hayek

#MeToo: Salma Hayek äußert sich zu Harvey Weinstein

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    Salma Hayek sagt: "Weinstein war auch mein Monster." Harvey Weinstein hat auf den Artikel mit einem dementierenden Statement reagiert.
    Salma Hayek sagt: "Weinstein war auch mein Monster." Harvey Weinstein hat auf den Artikel mit einem dementierenden Statement reagiert. Foto: Facundo Arrizabalaga (dpa)

    Erneut hat ein Hollywood-Star schwere Vorwürfe gegen den früheren Produzenten Harvey Weinstein erhoben: In einem am Mittwoch in der New York Times veröffentlichten Artikel schildert die Schauspielerin Salma Hayek, wie Weinstein sie immer wieder sexuell belästigte, erniedrigte und sogar mit dem Tod bedrohte. "Er war jahrelang mein Monster", schreibt die 51-Jährige. Weinstein bestritt die Vorwürfe.

    Auf Instagram macht Hayek ihre Follower auf den Artikel aufmerksam. "Ich habe meine Geschichte endlich in der New York Times geschrieben", postet die mexikanische Schauspielerin.

    Vor allem die Arbeit an dem 2002 erschienenen Erfolgsfilm "Frida", in dem Salma Hayek die mexikanische Malerin Frida Kahlo spielte, erlebte die Schauspielerin als regelrechte Qual: Sie habe immer wieder "Nein" sagen müssen: "Nein, ihm zu jeder nächtlichen Stunde die Tür zu öffnen, Hotel für Hotel, Drehort für Drehort. Nein, mit ihm zu duschen. Nein, dass er mir beim Duschen zuschaut. Nein, dass er mich massiert. Nein, dass er mir Oralsex macht. Nein, dass ich mich zusammen mit einer anderen Frau vor ihm ausziehe."

    Salma Hayek berichtet von Bedrohung durch Weinstein

    Der von Harvey Weinstein produzierte Film über Frida Kahlo war ein Herzensprojekt der mexikanischstämmigen Schauspielerin. Hayek fungierte dabei auch als Koproduzentin und hielt die Rechte am Drehbuch. Um den Film nicht zu gefährden, ließ sie nach eigener Darstellung Weinsteins Verhalten über sich ergehen, wie sie in dem Artikel schildert. Er habe zwischenzeitlich gedroht, einer anderen Frau die Hauptrolle zu geben, wogegen sie sich mit Hilfe von Anwälten gewehrt habe.

    Auf jede Ablehnung habe Weinstein mit seiner "macchiavellistischen Wut" reagiert, berichtet Salma Hayek. Er habe ihr einmal mit dem Tod gedroht und gesagt: "Ich bringe dich um, glaube nicht, dass ich dazu nicht fähig bin."

    Der Fall Harvey Weinstein und seine Folgen 2017

    5. Oktober 2017: Ein Artikel der New York Times bringt den Stein ins Rollen: Ashley Judd und weitere Schauspielerinnen werfen Weinstein darin sexuelle Belästigung vor. Weinsteins Anwalt spricht von Verleumdung, der Produzent wolle juristisch gegen das Blatt vorgehen.

    8./9. Oktober 2017: Sein eigenes Filmstudio, The Weinstein Company, habe den Hollywood-Mogul entlassen, erklären dessen Direktoren. Prominente wie Meryl Streep, Judi Dench und Hillary Clinton distanzieren sich - ebenso wie Weinsteins Ehefrau Georgina Chapman.

    12. Oktober 2017: Die Polizei in New York will bereits abgeschlossene Ermittlungen gegen Weinstein neu aufrollen.

    14. Oktober 2017: US-Medien berichten, die Oscar-Akademie habe Weinstein nach einer Dringlichkeitssitzung aus dem Verband ausgeschlossen.

    15. Oktober 2017: Scotland Yard in London ermittle wegen sexueller Übergriffe gegen den Produzenten, berichten Medien. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron will ihm den Titel "Ritter der Ehrenlegion" entziehen, der Weinstein 2012 verliehen worden war.

    16. Oktober 2017: Mit dem Hashtag #MeToo haben sich bereits Zehntausende Frauen im Internet als Opfer sexueller Übergriffe zu erkennen gegeben - ausgelöst durch einen Tweet der Schauspielerin Alyssa Milano.

    17. Oktober 2017: Medien berichten, der Produzent sei als Verwaltungsrat der Weinstein Company zurückgetreten.

    19. Oktober 2017: Die Polizei in Los Angeles nimmt Ermittlungen auf. Das britische Filminstitut entzieht Weinstein die Ehrenmitgliedschaft.

    30. Oktober 2017: Der Verband der US-Filmproduzenten schließt Weinstein aus der Producers Guild of America aus.

    7. November 2017: Der Produzent soll private Sicherheitsfirmen engagiert haben, um Informationen über seine mutmaßlichen Opfer zu sammeln und weitere negative Artikel zu stoppen, berichtet das Magazin The New Yorker. Auch Journalisten seien ins Visier geraten.

    10. November 2017: Die Staatsanwaltschaft in Los Angeles will ein Team von Sonderermittlern einsetzen, um Fälle von sexueller Belästigung in der Filmbranche aufzuklären. Zuvor waren Vorwürfe gegen weitere US-Stars laut geworden - darunter Dustin Hoffmann und Kevin Spacey, der Komiker Louis C.K. sowie der Regisseur James Toback.

    12. November 2017: Bei einem Protestmarsch in Hollywood demonstrieren Hunderte gegen sexuelle Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz.

    "Ich habe mich vor der Verantwortung, das Wort zu ergreifen, versteckt mit der Ausrede, dass schon genug Leute ein Licht auf mein Monster geworfen hätten. In Wahrheit habe ich mich davor gedrückt, meinen Liebsten einige Dinge zu erklären", schrieb die mexikanische Schauspielerin. "Männer haben sexuell belästigt, weil sie es konnten. Frauen reden heute darüber, weil sie es in dieser neuen Ära endlich können."

    Als die Dreharbeiten begannen, hätten die sexuellen Belästigungen aufgehört. Stattdessen habe aber "die Wut" zugenommen, so berichtet Salma Hayek im Artikel. Weinstein habe ihre schauspielerische Darbietung kritisiert und gesagt, der Film werde nur zu Ende gedreht, wenn sie einer expliziten Sexszene mit einer Frau zustimme. Als die Szene gedreht wurde, habe sie einen Nervenzusammenbruch erlitten, berichtete Hayek. Sie habe Beruhigungsmittel genommen.

    Als der Film fertig war, habe Harvey Weinstein gesagt, er sei zu schlecht für das Kino und werde nur als Video veröffentlicht. Der Film kam dennoch in die Kinos und wurde ein voller Erfolg. Er gewann zwei Oscars und brachte Salma Hayek eine Oscar-Nominierung ein.

    Salma Hayek: Weinstein dementiert Missbrauchsvorwürfe

    Harvey Weinstein ließ die Angaben der Schauspielerin dementieren. Alle von Salma Hayek vorgebrachte sexuellen Anschuldigungen seien falsch, ließ er über einen Sprecher mitteilen. "Andere Zeugen der Ereignisse stellen die Vorgänge anders dar." Weinsteins Äußerungen über den fertigen Film seien überdies seiner Enttäuschung über den Schnitt geschuldet gewesen. Dies sei der Grund dafür gewesen, dass er "gemeinsam mit der sehr talentierten Regisseurin Julie Taymor" dem Filmschnitt den letzten Schliff gegeben habe.

    Weinstein ist seit Oktober mit den Vorwürfen dutzender Frauen konfrontiert, die ihm sexuelle Belästigung oder sogar Vergewaltigung vorwerfen. Nachdem die New York Times Opfer des einst mächtigen Filmproduzenten zu Wort kommen ließ, machten viele weitere Frauen ihre Erfahrungen mit Harvey Weinstein öffentlich - darunter Stars wie Gwynteh Paltrow und Angelina Jolie. Der Fall löste in den USA und in anderen Ländern eine breite Debatte über sexuelle Belästigung aus, fast täglich melden sich Opfer zu Wort. Zahlreiche Prominente aus Politik und Showbusiness stolperten über Belästigungs- und Missbrauchsvorwürfe. afp/sh

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