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Sängerin: Trauerfeier für Whitney Houston: Eklat um Bobby Brown

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Trauerfeier für Whitney Houston: Eklat um Bobby Brown

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    Bobby Brown, Ex-Mann der verstorbenen Whitney Houston, verlässt die Kirche und geht zum Auto.
    Bobby Brown, Ex-Mann der verstorbenen Whitney Houston, verlässt die Kirche und geht zum Auto. Foto: Justin Lane

    Viele Emotionen kamen hoch, als sich am Samstag Familienangehörige und Freunde von der verstorbenen Sängerin Whitney Houston bei der Trauerfeier verabschiedeten.Am härstesten traf Whitney Houstons Tod wohl die 18 Jahre Bobbi Kristina. Die Tochter von Whitney Houston saß in der ersten Reihe neben Houstons Mutter Cissy saß. Bobbi Kristina wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Viele der Redner richteten ihre Worte direkt an das einzige Kind der gestorbenen Sängerin. "Sei immer stolz auf deine Mutter", sagte Houstons Entdecker Clive Davis.

    Trauerfeier für Whitney Houston: Kleiner Eklat um Bobby Brown

    Am Rande der Trauerfeier für Whitney Houston kam es zu einem kleinen Eklat. Houstons Ex-Mann Bobby Brown fühlte sich vom Sicherheitspersonal schlecht behandelt. Bobby Brown, den viele für die Drogenprobleme Whitney Houstons verantwortlich machten, verließ das Gotteshaus bereits nach wenigen Minuten. Er sei mehrfach umgesetzt worden und habe nicht neben Bobbi Kristina, seiner gemeinsamen Tochter mit Houston, sitzen dürfen. "In Anbetracht dieser Ereignisse habe ich dem Sarg meiner Ex-Frau einen Kuss gegeben und bin gegangen." Er habe keine Szene machen wollen, so Brown in einer Mitteilung.

    Bei der fast vierstündigen Gedenkfeier in Newark, Houstons Geburtsstadt vor den Toren New Yorks, flossen zwar Tränen, doch es wurde auch gelacht und Optimismus verbreitet. Immer wieder wurde Houston bei ihrem Spitznamen "Nippy" genannt. Houstons Heimatgemeinde in der Baptistenkirche New Hope feierte ihren "Engel", der nun zu Hause angekommen sei. "Whitney, dies ist dein Tag", rief Pastor Joe A. Carter in das volle Gotteshaus. Stars wie R. Kelly, Oprah Winfrey, Mary J. Blige und Mariah Carey waren gekommen, um Houston die letzte Ehre zu erweisen.

    Kevin Costner versagt die Stimme

    Whitney Houston: Pop-Star und Legende

    Whitney Houston war eine der bekanntesten und erfolgreichsten Sängerinnen der 80-er und 90-er Jahre. Sie starb im Februar 2012 im Alter von 48 Jahren.

    Geboren wurde Whitney Houston am 9. August 1963 in Newark, New Jersey. Bereits mit 14 Jahren machte sie erste Schallplattenaufnahmen. 1979, mit 16 Jahren, sang sie im Background von Chaka Khans Lied "I’m Every Woman". Mit dem Lied war sie später selbst erfolgreich.

    1985 erschien ihr Debütalbum Whitney Houston - und wurde ein gigantischer Erfolg. Die Platte mit Songs wie "Saving All My Love for You", "Nobody Loves Me Like You Do" und "How Will I Know" verkaufte sich allein in den USA 13 Millionen Mal.

    Auch ihr zweites Album "Whitney" 1987 wurde ein Welterfolg. Der Song "I Wanna Dance With Somebody" daraus erhielt einen Grammy.

    Unvergessen ist Whitney Houstons Leinwanddebüt an der Seite von "Bodyguard" Kevin Costner 1992. Die Single "I Will Always Love You" hielt sich wochenlang in den internationalen Hitparaden.

    Für Schlagzeilen sorgte Houston aber nicht nur durch Musik, sondern auch mit ihrem Privatleben. 1992 heiratete sie den skandalträchtigen R&B-Sänger Bobby Brown. Die Eheprobleme der beiden wurden bis zur Scheidung 2007 nicht selten öffentlich ausgetragen.

    Auch ihre Drogensucht machte Schlagzeilen. Nach mehreren Entziehungskuren schien Whitney Houston diese zwar 2006 besiegt zu haben. Doch im Mai 2011musste sie ein weiteres Mal auf Drogen- und Alkohol-Entzug gehen. «Whitney nimmt freiwillig an dem Programm teil, um damit ihren langjährigen Genesungsprozess zu unterstützen», hieß es in einer Erklärung.

    2010 ging sie auf Deutschland-Tournee - ein trauriges Fiasko, kein glorreiches Comeback. Beim Auftakt-Konzert in Berlin ließ sie ihre Stimme oft im Stich, mehrmals nahm sich die 46-Jährige minutenlange Auszeiten. Viele Zuschauer quittierten die bizarre Darbietung mit Buh-Rufen.

    15 Jahre nach ihrem letzten Filmauftritt stand die amerikanische Sängerin dann Ende 2011 wieder als Schauspielerin vor der Kamera - in dem Musikfilm «Sparkle».

    Im Februar 2012 starb Whitney Houston.

    Schauspieler Kevin Costner erklärte in einem der bewegendsten Momente, dass er viel mit Whitney Houston gemeinsam gehabt habe - so sei auch er zum Beispiel in einer Baptistengemeinde aufgewachsen und habe viele Selbstzweifel. Der frühere Filmpartner erinnerte sich an die gemeinsam Arbeit zum Kinohit "Bodyguard" vor 20 Jahren: "Vor langer Zeit war ich dein Bodyguard, nun bist Du von uns gegangen." Gut könne er sich an die Zweifel erinnern, von denen die Sängerin oft geplagt worden sei. Am Ende versagte Costner die Stimme: "Nun gehst du, Whitney - eskortiert von einer Armee von Engeln."

    Tränen vergoss auch Alicia Keys, die sich an Houstons Großmut gegenüber dem Nachwuchs erinnerte und mit ihrer Darbietung von "Send Me an Angel" die Trauernden rührte.

    Probleme von Whitney Houston thematisiert

    Stevie Wonder wiederum sorgte für einige befreiende Momente, als er gestand, in Houston früher "ein bisschen verliebt" gewesen zu sein. Houstons Liebe und enge Bindung zu Freunden und Verwandten kam während der Zeremonie immer wieder zum Ausdruck. Gospel-Sänger BeBe Winans brachte zu Beginn seiner Rede kaum ein Wort heraus und musste sich erst die Krawatte lockern, um dann zu gestehen, dass er vor allem die "verrückte Whitney" am meisten vermisse.

    Seine Schwester CeCe Winans sang später "Jesus Loves Me", das Lied, mit dem Houston zuletzt öffentlich auf der Bühne gestanden hatte, bevor sie vor einer Woche bei Los Angeles tot in einem Hotelzimmer gefunden wurde.

    Whitney Houston war ein Superstar, die Queen of Pop, eine Legende. Mit nur 48 Jahren ist sie jetzt gestorben.
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    Das Leben von Whitney Houston in Bildern.

    Auch wenn Houstons Großmut und "wunderbarer Charakter" immer wieder betont wurden, die Redner machten keinen Hehl aus den Problemen, die die Popqueen hatte. "Es war ein Leben, das manchmal missverstanden wurde. Selbst von ihr", sagte Houstons Schwägerin Patricia im Namen der Familie. "Nippy" habe aber immer ihr Bestes geben wollen, "auch wenn Menschen gemein zu ihr waren".

    Für Clive Davis war sie schlichtweg "die Beste". "Auf so eine Stimme wartet man sein ganzes Leben", sagte er. "Und Whitney liebte Musik. Whitney lebte Musik. Ohne ihr Gefühl, ohne ihr natürliches Genie wären wir ärmer gewesen."

    Whitney Houstons Cousine Dionne Warwick, die die Zeremonie moderierte, las das Trauergedicht "Don't Grieve for Me, Now I'm Free" (Trauert nicht um mich, jetzt wo ich frei bin). Viele Tränen flossen am Ende der Trauerfeier, als Houstons Stimme aus den Lautsprechern erklang und der Sarg aus der Kirche getragen wurde: "I Will Always Love You".

    dpa/AZ

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