Ein Siebenjähriger aus Sachsen-Anhalt wollte seinen Freund retten und kam dabei ums Leben. Das Kind hatte seinem fünf Jahre alten Spielkameraden zu Hilfe kommen wollen, der am Sonntagnachmittag in einen künstlich angelegten Teich gestürzt war, wie die Polizei in Haldensleben am Montag mitteilte.
Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass beide Kinder gleichzeitig in den Teich gefallen waren. Die Befragung des Fünfjährigen und der beiden Väter der Jungen habe aber ein anderes Bild ergeben, sagte ein Polizeisprecher.
Der Tümpel war noch gefroren
Die beiden Jungen waren mit ihren Vätern am Sonntagnachmittag in ihrem Wohnort Andersleben in Sachsen-Anhalt spazieren. Die Kinder liefen in dem Gelände einer ehemaligen Bauschuttdeponie offenbar eher zufällig zu dem Tümpel, der noch gefroren war. Dort warfen die Jungen Steine auf die Eisfläche. Dabei verlor der Fünfjährige das Gleichgewicht und stürzte in den Teich. Der Tümpel hat den Angaben zufolge einen Durchmesser von acht bis zehn Metern.
Mit einem Stock versuchte der Siebenjährige sofort, seinen kleinen Freund aus dem Tümpel zu retten. Der Rand des etwa 1,50 Meter tiefen Teiches ist laut Polizei mit einer Folie versehen. Der Siebenjährige sei darauf ausgerutscht, in den Teich gefallen und unter eine Eisfläche geraten.
Der Fünfjährige rettete sich selbst aus dem Teich
Dem Fünfjährigen gelang es hingegen, sich selbst aus dem Teich zu retten und zu den Vätern zu laufen. Die Männer zogen den Siebenjährigen aus dem Teich, wie ein Polizeisprecher weiter sagte. Trotz sofortiger Hilfe und des Einsatzes von Rettungskräften starb der Junge zwei Stunden später in einem Krankenhaus in Magdeburg.
Eine Obduktion soll die genaue Todesursache klären
Die Staatsanwaltschaft hat die Obduktion des Jungen angeordnet, um die genaue Todesursache zu ermitteln. Zudem prüfen die Ermittler, ob eventuell die Aufsichtspflicht vernachlässigt worden sein könnte. "Das hat sich nach bisherigen Erkenntnissen aber nicht bestätigt", sagte der Polizeisprecher.
Das Gelände gehöre einem privaten Eigentümer aus Magdeburg. Es werde geprüft, ob das Areal ordnungsgemäß gesichert war. AZ/dpa