Der Eurovision Song Contest (ESC) in Kopenhagen soll für Conchita Wurst ein Höhepunkt ihrer Musikkarriere werden. Doch der Travestiekünstler, der für Österreich an den Start geht, muss sich böse Anfeindungen gefallen lassen.
Besonders aggressiv reagiert der russische Lokalpolitiker Witali Milanow. "Der Liveauftritt von Conchita Wurst auf derselben Bühne wie die russischen Künstler ist eine unverholene Propaganda von Homosexualität und spirituellem Verderben", sagte er der britischen Zeitung The Guardian und bezeichnet den ESC dort als "Europäische Schwulenparade". Der Politiker, der sich in seiner Region für ein Anti-Schwulen-Gesetz stark macht, fordert den Ausschluss des "perversen Österreichers" vom ESC.
ESC-Teilnehmer: Auftritt ist "nicht passend"
Auch Aram MP3, der ESC-Teilnehmer aus Armenien, äußerte sich negativ: "Conchitas Auftreten sei nicht normal und nicht passend", zitiert das österreichische Online-Portal oe24 den Sänger. Mittlerweile, so berichtet der ORF, habe sich Aram Mp3 bei Wurst entschuldigt und die Aussage mit einem Übersetzungsfehler begründet.
EX-ESC-teilnehmer aus Österreich kritisiert ORF
Auch aus Österreich hagelt es böse Kommentare: "Mit dieser verschwulten Zumpferl-Romantik kann ich nichts anfangen", wettert Alf Poier, Ex-ESC-Teilnehmer, im Interview mit der Wochenzeitschrift Die ganze Woche . Er kritisiert den ORF, der Conchita Wurst für den Eurovision Song Contest ausgewählt hat, mit den Worten: "Die schicken ein künstlich hochgezüchtetes Monster hin".
Buchmacher sehen Conchita Wurst unter den Top 8
Tom Neuwirth, wie Conchita Wurst mit bürgerlichem Namen heißt, scheint die Anfeindungen nicht an sich heran zu lassen. Er äußerte sich bislang nicht groß dazu, sondern konzentriert sich offenbar auf seinen Auftritt mit der Ballade "Rise Like A Phoenix". Die Buchmacher, die bislang mit ihren Tipps stets sehr gut gelegen haben, setzen Conchita Wurst unter die Top 8 der ECSC-Rangliste. (awe)