Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Royals: William und Harry ziehen mal wieder an einem Strang

Royals

William und Harry ziehen mal wieder an einem Strang

    • |
    Prinz William und Prinz Harry enthüllen am Donnerstag die Statue ihrer Mutter Diana im "versunkenen Garten" des Kensington-Palastes.
    Prinz William und Prinz Harry enthüllen am Donnerstag die Statue ihrer Mutter Diana im "versunkenen Garten" des Kensington-Palastes. Foto: Dominic Lipinski, dpa

    Seite an Seite präsentieren sich Prinz William und Prinz Harry in diesem intimen Moment, setzen ein Lächeln auf und enthüllen dann das neue Denkmal zu Ehren ihrer Mutter, Prinzessin Diana. Die Bronzestatue im Sunken Garden des Kensington-Palasts überragt die beiden Brüder, die am Donnerstagnachmittag einige Sekunden andächtig vor dem freigelegten Kunstwerk stehen.

    Es zeigt Lady Di umgeben von drei Kindern, um „die Universalität und den generationenübergreifenden Einfluss“ ihres Wirkens darzustellen. Es ist zudem ein Hinweis auf „ihre Rolle als Botschafterin für humanitäre Zwecke“, wie es heißt. Die Kleidung, Bluse, Rock sowie breiter Gürtel, und ihre Frisur sollen ihren letzten Lebensabschnitt widerspiegeln – also jene Zeit nach der Scheidung von Prinz Charles und dem Bruch mit dem Königshaus.

    Die Beziehung der Brüder gilt als zerrüttet. Am Donnerstag herrschte angeblich ein Burgfrieden

    Im Anschluss an die Enthüllung geben der Herzog von Cambridge und der Herzog von Sussex ein gemeinsames Statement ab: „Jeden Tag wünschen wir uns, sie wäre noch bei uns, und unsere Hoffnung ist, dass diese Statue für immer als Symbol für ihr Leben und ihr Erbe dient.“

    Die beiden Prinzen hatten vor vier Jahren das Denkmal bei dem britischen Künstler Ian Rank-Broadley in Auftrag gegeben. „Heute, an dem Tag, an dem unsere Mutter 60 Jahre alt geworden wäre, erinnern wir uns an ihre Liebe, ihre Stärke und ihren Charakter“, erklären sie weiter. „Qualitäten, die sie zu einer Kraft für das Gute auf der ganzen Welt machten und unzählige Leben zum Besseren veränderten.“

    Zu Ehren ihrer Mutter hätten William und Harry einen „Waffenstillstand“ vereinbart, wie die britische Presse zu wissen glaubte. Friede, wenigstens für einen kurzen Moment. Doch natürlich schwebt auch über diesem Termin die dunkle Wolke des Brüderzwists. Würden die Prinzen ihre Streitereien beiseite legen und sich wieder versöhnen? Das war die große Frage, die zuvor durch die Medien geisterte.

    Seite an Seite: Prinz William und Prinz Harry.
    Seite an Seite: Prinz William und Prinz Harry. Foto: Yui Mok, PA Wire. dpa

    Royals-Kenner sind skeptisch, ob William und Harry sich nun wieder aussöhnen

    Insider zeigten sich skeptisch. „Wir werden sehen, dass sie sich professionell verhalten und sonst nichts“, sagte etwa Omid Scobie, Autor der inoffiziellen Biografie der Sussexes. Als Schritt in die richtige Richtung werteten Beobachter die Annäherung des entzweiten Brüderpaars trotzdem – „und sei es nur für heute, um ihre Mutter zu ehren“, wie einer anmerkte.

    Zumindest dieDaily Mailverfiel sogleich in Jubelstimmung, als die ersten Bilder von der Statuen-Enthüllung öffentlich wurden. „Wiedervereinte Brüder“ schrieb sie über die Veranstaltung, die eigentlich als großes öffentliches Event begangen werden sollte. Kurzfristig wurde sie dann doch zur Privatveranstaltung erklärt.

    Medienberichten zufolge lag das sowohl an den Streitereien zwischen den beiden Prinzen als auch an „Harrys Entschlossenheit, die Berichterstattung zu kontrollieren“. Und so verfolgte die Öffentlichkeit nicht live die Enthüllung, sondern sah lediglich aufgezeichnete Aufnahmen von der Zeremonie.

    Die Statue steht in einem Teil des Palast-Parks, der Lady Diana immer besonders gefallen hat

    Mehr als 4000 Blumen 50 verschiedener Arten wurden im neugestalteten „versunkenen Garten“ des Palastes in London gepflanzt, darunter hunderte weiße und pinke Tulpen, Rosen, Anemonen – und genau hundert von Dianas Lieblingsblumen Vergissmeinnicht. Sie sollen der Statue ihre volle Wirkung verleihen, erklärte Gartendesigner Pip Morrison.

    Der Ort, an dem jetzt die Statue steht, hatte es Diana besonders angetan. Frühere Angestellte berichten heute noch, wie die Prinzessin gerne durch die Anlage spazierte, mit den Gärtnern plauderte und die Flora bewunderte. Bis zuletzt lebte sie im Kensington-Palast.

    Ihre Söhne William und Harry arbeiteten seit 2017 an dem Denkmalprojekt. Sie begannen es, wenn man so will, in den guten Zeiten. Denn ihr Verhältnis ist inzwischen nach all den royalen Dramen, die in Seifenoper-Manier die Welt unterhielten, schwer belastet.

    Prinz William (links) und sein Bruder Prinz Harry im Garten des Kensington-Palastes. Dort zogen sie am Donnerstag mal wieder an einem Strang und enthüllten eine Statue ihrer Mutter Diana.
    Prinz William (links) und sein Bruder Prinz Harry im Garten des Kensington-Palastes. Dort zogen sie am Donnerstag mal wieder an einem Strang und enthüllten eine Statue ihrer Mutter Diana. Foto: Dominic Lipinski, PA Wire, dpa

    Als endgültig zerrüttet galt ihre Beziehung, nachdem der Herzog und die Herzogin von Sussex – Harry und Meghan – Anfang 2020 ihre Rollen als Royals in der ersten Reihe aufkündigten, nach Kalifornien auswanderten und seitdem immer wieder aus der Ferne gegen das Königshaus schießen. Tiefpunkt war ihr Skandalinterview mit US-Talkerin Oprah Winfrey. Mangelnde Unterstützung trotz Suizidgedanken bei Meghan, vom Palast befeuerte Falschnachrichten, Gefühlskälte und gar Rassismus warfen sie ihrer Verwandtschaft vor. Infolgedessen wurde vor allem Meghan auf der Insel zu so etwas wie einer Persona non grata entwickelt – zumindest beim Großteil der Medien und bei Fans der Royals.

    Hunderte von ihnen pilgerten am Donnerstag zum Palasttor, an dem sie Fotos von Prinzessin Diana, Fahnen und Luftballons aufhängten und Blumen ablegten. Die Welt, so hieß es auf einem Plakat, „hat jemanden Besonderen verloren“. Diana ehrten sie als Menschen „mit einem Herzen aus purem Gold“.

    Sie war am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris gestorben. Und ihr plötzlicher Tod stürzte nicht nur die Monarchie in eine Krise, sondern löste auch eine beispiellose Welle der Bestürzung aus. „Das Trauern wurde eine öffentliche Aktivität, ein Gruppenereignis und ein bisschen wetteifernd“, erinnerte sich ein Journalist einmal an jene Tage. Wie man sich an das Treffen ihrer Söhne erinnern wird? Abwarten.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden