In Zeiten von ermordeten Ex-Doppelagenten, Ärger mit Russland und dem Brexit lechzen die Briten offenbar nach leichter Kost. Was wohl der Grund dafür ist, warum dieser Tage einer Hochzeitstorte eine so große öffentliche Aufmerksamkeit im Vereinigten Königreich zuteil wird. Einer Torte, die noch gar nicht gebacken ist.
Wie eine Zitronen-Holunderblüten-Torte die Briten verrückt macht
Prinz Harry und Meghan Markle geben sich also im Mai in Windsor das Ja-Wort und stückchenweise macht das verliebte Paar seine Pläne bekannt. Zuletzt hat der Palast Details zur Hochzeitstorte verkündet. Und diese kommt, hört man, einer Revolution gleich. Denn bei der Hochzeit wird keineswegs Fruchttorte serviert, wie es Tradition war. Vielmehr wird die Konditorin Claire Ptak eine Zitronen-Holunderblüten-Torte kreieren.
Ptak betreibt erfolgreich – und bald vermutlich noch erfolgreicher – die Bäckerei „Violet Bakery“ in London. Ursprünglich stammt sie aus Kalifornien in den USA – wie Ex-Schauspielerin Markle. Und so schließt sich der Kreis. Aber mehr noch: Die Frauen kennen sich, seit Markle die Konditorin vor einigen Jahren für ihren damaligen Lifestyle-Blog „The Tig“ interviewt hat.
Dass Ptak gerne saisonale Zutaten und Bio-Produkte für ihre Leckereien verwendet, überzeugte die ernährungsbewusste künftige Prinzessin. Die gab mit Harry nun eine Bestellung ab, die Spielraum lässt: So solle die Torte „die heiteren Aromen des Frühlings“ verbinden. Klar ist, dass sie mit Buttercreme und frischen Blüten verziert wird.
Die Briten fiebern auf die Hochzeit von Meghan und Harry hin
Die Vorfreude auf die Torte ist auf allen Seiten groß. „Ich kann gar nicht sagen, wie erfreut ich bin, dass ich ausgewählt wurde“, schrieb etwa Claire Ptak auf der Plattform Instagram. Zu wissen, dass Prinz Harry und Meghan Markle „mit mir die gleichen Werte über Herkunft, Nachhaltigkeit, Saisonalität und vor allem Geschmack teilen, macht dies zu dem aufregendsten Ereignis, an dem ich je teilgenommen habe.“
Die Tortenfrage ist damit abgehakt. Genauso wie die Gästeliste – in dieser Woche wurden die Einladungen verschickt. Die Modefrage dürfte ebenfalls beantwortet sein, wenn auch nicht für die Öffentlichkeit. Noch immer laufen bei den britischen Buchmachern die Wetten heiß, welcher Designer denn die Ehre erhalten und das Kleid für Markle entworfen hat. Die Brexit-müden Briten und ihre Medien können dieser Tage kaum genug von solchen Nachrichten bekommen.