Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Royals: Carl Gustaf von Schweden - ein König mit klammer Kasse

Royals

Carl Gustaf von Schweden - ein König mit klammer Kasse

    • |
    König Carl XVI. Gustaf aus Schweden erhält Millionen an Steuergeldern – doch es reicht offenbar nicht.
    König Carl XVI. Gustaf aus Schweden erhält Millionen an Steuergeldern – doch es reicht offenbar nicht. Foto: Jon Olav Nesvold, dpa

    Europas Königshäuser wirken wie Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Mit ihrem (politischen) Einfluss ist es – je nach Land – nicht weit her. Und längst nicht jedes strahlt royalen Glanz aus. Spaniens Ex-König Juan Carlos etwa musste gar ins Exil nach Abu Dhabi. Er steht im Verdacht der schweren Geldwäsche. Sein Ruf: ruiniert. Kürzlich berichtete ein spanisches Online-Portal, er langweile sich und wolle zurück nach Spanien. Zumindest die Boulevardzeitungen würden es ihm danken, hätten sie wieder einiges zu berichten. Wie derzeit schwedische Medien. Denn Schwedens Königshof macht Millionenverluste – und das hat mit der Corona-Pandemie zu tun.

    Ende März wurden dort zunächst die elf Königsschlösser wegen der Pandemie für die Allgemeinheit geschlossen, im Sommer dann blieben Besucher – überwiegend ausländische Touristen – aus. Ohnehin: Als sich die Corona-Lage im Juli etwas verbessert hatte, hatte der Hof nur noch Geld, um vier seiner Schlösser wiederzueröffnen. Bis heute sieht man wenige Urlauber in ihnen.

    Noch immer gibt es dem Auswärtigen Amt zufolge Einschränkungen im internationalen Luft- und Reiseverkehr, auch wenn EU-Bürger keinen Einreisebeschränkungen mehr unterliegen. Ein vermutlich schwacher Trost für das Königshaus, das nun mitteilte: Auch die königlichen Parkanlagen seien wegen der finanziellen Krise in ungepflegtem Zustand und müssten dringend saniert werden.

    Schweden: 13 Millionen jährlich für den König

    König Carl Gustaf stehen jährlich rund 13 Millionen Euro zur Verfügung. Er und seine Familie werden über den „Hofstaat“ und damit über Steuergelder finanziert; die königlichen Schlösser und ähnliche Anlagen unterliegen dem „Schlossstaat“. Ihre Finanzierung ist zu 80 Prozent abhängig von eigenen Einnahmen – etwa von Eintrittsgeldern. Um die alten königlichen Schlösser unterhalten zu können, bedarf es rund 105 Millionen Schwedischer Kronen an Einnahmen im Jahr, das sind umgerechnet zehn Millionen Euro. In diesem Krisenjahr rechnet der König mit nur 27 Millionen Kronen.

    „Bislang hatten wir in diesem Jahr 167.000 Besucher in unseren Schlössern. In einem normalen Jahr ohne Corona wären es zu diesem Zeitpunkt 1,5 Millionen Besucher gewesen“, erklärte Staffan Larsson vom Königshof im öffentlich-rechtlichen Sender SVT. Durch Einsparungen, Einstellungsstopp und Umverteilung von Personal habe der Hof es zumindest geschafft, rund 30 Millionen Kronen einzusparen. Dennoch rechnet er mit mindestens 50 Millionen Kronen Verlust zum Jahresende.

    Jetzt muss Schwedens Regierung helfen

    Immerhin: Die schwedische Regierung hilft nach einigem Zögern mit 40 Millionen Kronen. „Hätten wir das nicht bekommen, hätten wir sehr große Probleme“, sagte Larsson. Er ließ dem ein Aber folgen. „Nun hat man uns gerettet für dieses Jahr, aber im nächsten Jahr wird es eine neue Situation geben. Ich glaube nicht, dass die Touristen dann in größerer Menge zurückkommen.“ Als Indiz nannte er die Kreuzfahrt-Branche. Der Königshof habe von Schiffen, die ihre Routen und Landbesuche ja bereits jetzt für das kommende Jahr einplanten, keine Anfragen erhalten.

    Drottningholm in der Nähe Stockholms ist ein Bilderbuch-Schloss.
    Drottningholm in der Nähe Stockholms ist ein Bilderbuch-Schloss. Foto: Hilke Segbers, dpa

    In ernste Geldnöte wird das schwedische Königshaus aber kaum kommen: Carl Gustaf gilt als einer der reichsten Monarchen Europas.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden