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Rostock: Meuterei auf Schiff: Marinesoldaten vor Gericht

Rostock

Meuterei auf Schiff: Marinesoldaten vor Gericht

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    Im Landgericht Rostock liegt vor Prozessbeginn wegen Meuterei eine Marine-Mütze neben einem Buch mit der Strafprozessordnung auf dem Tisch der Verteidigung. Die insgesamt sechs angeklagten Marinesoldaten sollen im Februar 2013 im Hafen von Beirut an einem Angriff auf einen vorgesetzten Bootsmann thailändischer Abstammung beteiligt gewesen sein.
    Im Landgericht Rostock liegt vor Prozessbeginn wegen Meuterei eine Marine-Mütze neben einem Buch mit der Strafprozessordnung auf dem Tisch der Verteidigung. Die insgesamt sechs angeklagten Marinesoldaten sollen im Februar 2013 im Hafen von Beirut an einem Angriff auf einen vorgesetzten Bootsmann thailändischer Abstammung beteiligt gewesen sein. Foto: Bernd Wüstneck dpa

    Wegen einer Meuterei auf einem Schiff der deutschen Marine stehen sechs Marinesoldaten vor dem Landgericht in Rostock. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Meuterer begann mit einem umfangreichen Geständnis eines der sechs Angeklagten.

    Meuterei: "Hier wohnen die Mongos"

    Laut der Anklage haben die beschuldigten Marinesoldaten im Februar dieses Jahres während eines Auslandseinsatzes im Hafen von Beirut einen Bootsmann mit einem fünf Zentimeter breiten Tapeband an einen Tisch gefesselt. Mit einem wasserunlöslichen Stift hätten sie ihm unter anderem "Hier wohnen die Mongos" auf den Unterschenkel geschrieben.

    Marinesoldaten wollten Bootsmann wohl Denkzettel verpassen

    Hinter der Aktion der Marinesoldaten steckt wohl Rache. Denn laut Anklage sollte dies ein Denkzettel für eine Äußerung des Bootsmanns thailändischer Abstammung sein, die die Soldaten als beleidigend empfanden. Dabei habe ein Offizier bei einer Musterung, bei der die gesamte Besatzung antrat, in die Runde gefragt, wo die Offiziere und wo die Mannschaft schlafen. Der Bootsmann habe geantwortet: "Offiziere schlafen in der Kammer, an Deck schlafen die "Mongos"."

    Marinesoldat sagt im Prozess aus

    Allerdings sagte der 27-jährige Soldat im Prozess, dass die Aktion eher als Spaß gedacht gewesen und spontan entstanden sei. Er habe mit dem vorgesetzten Bootsmann ein freundschaftliches Verhältnis gehabt, dieser habe zudem auch an Deck bei den Mannschaften geschlafen.

    Das Wort "Mongo" sei üblicher Sprachgebrauch gewesen und habe mit der Abstammung des Bootsmanns nichts zu gehabt. dpa/AZ

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