Die Stimmung kocht in Baku: Knapp zwei Wochen vor dem Finale des Eurovision Song Contest in Aserbaidschan hat die Polizei eine unangemeldete Demonstration in der Hauptstadt Baku verhindert. Insgesamt wurden 18 Menschen festgenommen und nach einer Verwarnung wieder freigelassen, wie das Innenministerium mitteilte. Die Opposition wollte mit der spontanen Kundgebung für die Freilassung aller politischen Gefangenen und Versammlungsfreiheit demonstrieren.
Handgemenge: Polizei geht gegen Demonstranten vor
Die Demonstranten hatten "Freiheit!" gerufen, als sie versuchten, sich im Zentrum von Baku zu versammeln. Die Polizei griff jedoch rasch ein. Es kam zu einem kurzen Handgemenge, als die Beamten die Protestierenden in Busse verfrachteten und ihnen die selbstgemalten Plakate wegnahmen.
Die Opposition versucht, im Vorfeld des Eurovision Song Contest die Aufmerksamkeit auf die Beschränkung der Bürgerrechte in Aserbaidschan zu lenken. Die Opposition fordere die Freilassung aller politischen Gefangenen und die Versammlungsfreiheit, wie sie in der Verfassung garantiert werde, sagte Oppositionsführer Isa Gambar.
Systematische Verletzungen der Menschenrechte?
Internationale Menschenrechtsorganisationen werfen Aserbaidschan systematische Verletzungen der Menschenrechte vor. Die Lage in dem Land, das von Präsident Ilham Alijew mit harter Hand geführt wird, habe sich im Vorfeld des ESC-Finales noch verschlechtert, kritisierte vor kurzem Human Rights Watch.
Eurovision Song Contest: Finale am 26. Mai
Die Organisation fordert wie viele andere auch unter anderem die Freilassung politischer Gefangener und regierungskritischer Journalisten. Laut HRW sitzen derzeit rund 70 politische Gefangene in aserbaidschanischen Gefängnissen. Das Finale des Eurovision Song Contest findet am 26. Mai in Baku statt. Für Deutschland tritt Roman Lob an, die ESC-Gewinnerin von 2010, Lena Meyer-Landrut, tritt als Act in der Pause auf. AZ/afp