Roger Cicero ist tot. Das bestätigte sein Management am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der 45-Jähriger sei bereits am Donnerstag im Alter von 45 Jahren an einem Hirninfarkt gestorben, teile sein Management mit.
Erst vor kurzem war Roger Cicero noch mit einem Song im Bayerischen Fernsehen aufgetreten.
"Wir sind fassungslos und unendlich traurig. Unser Mitgefühl gilt in erster Linie seiner Familie", erklärte das Management des Jazzsängers. Der Mitteilung zufolge waren bei dem Sänger nach einem Auftritt im Fernsehen "akute neurologische Symptome" aufgetreten. Er sei in eine Klinik gebracht worden, wo sich sein Zustand "rapide" weiter verschlechtert habe. Am Abend des 24. März sei er dann "im Kreise seiner Lieben" verstorben, ohne wieder bei Bewusstsein gewesen zu sein.
Fans und Prominente bringen ihre Trauer um den verstorbenen Sänger in den sozialen Netzwerken zum Ausdruck. Der Augsburger Sänger Andreas Bourani etwa postete einen Song in Gedenken an seinen toten Kollegen und schrieb dazu: "Lieber Roger, die wunderbaren Erinnerungen an dich und deine Musik werden bleiben. Für immer."
Roger Cicero ist tot: Geschichte eines Stehaufmännchens
Roger Cicero hatte für Deutschland 2007 beim Eurovision Song Contest (ESC) gesungen und mit "Frauen regier’n die Welt" den 19. Platz belegt. Zu seinen Markenzeichen gehört der obligatorische Hut - jüngst kürte ihn die Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte in Düsseldorf zum "Hutträger des Jahres 2015".
Erst kürzlich war Cicero mit seinen aktuellen Projekten "Cicero sings Sinatra" und The Roger Cicero Jazz Experience" auch für einen Echo 2016 nominiert worden.
Die Geschichte des Roger Cicero ist auch die Geschichte eines Stehaufmännchens. Zu Beginn hatte es den Musiker zum Jazzgesang-Studium nach Amsterdam gezogen. Mit Clubauftritten hielt sich der Sohn des Jazz-Pianisten Eugen Cicero am Anfang seiner Musikkarriere zunächst mühsam über Wasser.
Erst mit knapp 36 Jahren schaffte er - durch die Bekanntschaft mit Texter Frank Ramond und Komponist Mathias Hass - mit "Männersachen" den Durchbruch. Später trat er beim "Eurovision Song Contest" für Deutschland in Helsinki an. Nach Tod von Roger Cicero: Schlaganfall kann jeden treffen
"Ich hatte nie einen Plan B", sagte Cicero einst dem Radiosender Bayern 1, "auch in schwierigen Zeiten war es immer so, dass es keine Alternative gab, außer: Weitermachen!" Von Durchhalteparolen war auch eines seiner Alben geprägt: "Hab die Kontrolle verlor'n, bin gekentert im Sturm und zum ersten Mal schau ich nur nach vorn", sang er in seiner Single "Wenn es morgen schon zu Ende wär'".
Roger Cicero litt an Erschöpfungssyndrom
Zuletzt litt Roger Cicero an gesundheitlichen Problemen. Nach der Diagnose eines akuten Erschöpfungssyndroms mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung musste er sich wochenlang aus der Öffentlichkeit zurückziehen. "Noch nie habe ich so einen Kontrollverlust über meinen Körper erlebt", sagte Cicero. "Wenn man von einem Tag auf den anderen körperlich so ausgebremst wird, muss man diesen Schock erst einmal verarbeiten."
Eigentlich wollte der 45-Jährige jetzt zu einer neuen Tournee durchstarten. Die Konzerte waren allesamt ausverkauft. Das Schicksal wollte es anders.
Roger Cicero hinterlässt einen Sohn. Von der Mutter des Kindes hatte er sich 2013 getrennt.
Hinweis: Tickets für das geplante Konzert von Roger Cicero am 20.10. in der bigBOX Allgäu können an den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden, an denen sie gekauft wurden. Das teilte Semmel Records mit. (AZ, dpa)