Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Rio de Janeiro: Papst-Besuch in Brasilien: Franziskus in Rio mit Protesten empfangen

Rio de Janeiro

Papst-Besuch in Brasilien: Franziskus in Rio mit Protesten empfangen

    • |
    Papst-Besuch in Brasilien: Franziskus in Rio mit Protesten empfangen
    Papst-Besuch in Brasilien: Franziskus in Rio mit Protesten empfangen

    Derweil ging der Papst zu Beginn seiner Brasilien-Reise besonders auf die Jugend ein:  Franziskus verlangte auf dem Flug nach Rio eine stärkere Förderung von Jugendlichen.

    Franziskus versteht die Proteste in Brasilien

    Icon Galerie
    7 Bilder
    Schwarzer und weißer Rauch bei der Papstwahl. Wie kommt es dazu?

    Der Welt drohe eine ganze Generation ohne Arbeit, sagte der Papst. "Die globale Krise hat der Jugend nichts Gutes gebracht, wir  riskieren, eine ganze Generation zu erleben, die keine Arbeit  hatte", sagte der 76-Jährige an Bord des Flugzeugs.

    Zugleich  kritisierte er "die Kultur der Ausgrenzung der Älteren". Die Jugend  sei die Zukunft der Völker, doch die Senioren hätten "die Weisheit  des Lebens, der Geschichte, des Vaterlands und der Familie".

    Papst Franziskus besucht Brasilien: Sprengsatz entschärft

    Das ist Papst Franziskus

    Franziskus, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, wurde am 17. Dezember 1936 als Sohn italienischer Einwanderer in Argentinien geboren.

    Sein Vater war Bahnangestellter in der argentinischen Hauptstadt. Dort ging er auf eine technische Schule, die er als Chemie-Techniker absolvierte.

    Mit 21 Jahren ging Bergoglio ins Priester-Seminar.

    Nach seiner Priesterweihe 1969 folgte Bergoglio Theologiestudien und wurde 1973-1979 zum Provinzial des Jesuitenordens berufen.

    Der Jesuit übernahm 1998 die Erzdiözese von Buenos Aires und wurde 2001 zum Kardinal berufen. 

    2001 wurde Jorge Mario Bergoglio zum Kardinal berufen. 

    In den letzten Jahren kollidierte Bergoglio mehrfach mit den Regierungen von Néstor und Cristina Kirchner. Er kritisierte Korruption und Armut, außerdem wandte er sich gegen die Legalisierung der Homo-Ehe in Argentinien.

    Bergoglio wurde in der Vergangenheit der "Kardinal der Armen" genannt.

    Mit 76 Jahren und seiner etwas gebrechlichen Gesundheit ging Jorge Mario Bergoglio in die neue Papstwahl eher als Außenseiter unter den Favoriten.

    Im fünften Wahlgang wurde Bergoglio dann zum neuen Papst gewählt.

    Bergoglio nennt sich als Papst Franziskus.

    Franziskus ist der erste Südamerikaner an der Spitze der katholischen Kirche.

    Mit dem Namen erinnert der Argentinier an Franz von Assisi (um 1181-1226), einen der meistverehrten Heiligen überhaupt.

    Bereits in den ersten Monaten nach seiner Wahl zeigt sich Franziskus als Reformer. Er will nach eigener Aussage eine Kirche, in der auch die Armen, Schwachen und Unterdrückten Platz haben.

    In Brasilien demonstrierten hunderte junge Menschen - nicht etwa gegen Papst Franziskus, aber gegen die hohen  Kosten für seinen Besuch und den Weltjugendtag. In  einem Wallfahrtsort, den der Papst am Mittwoch besuchen will, wurde ein Sprengsatz entschärft.

    Der selbstgebaute  Sprengsatz sei in den Sanitäranlagen eines Parkhauses in dem  Wallfahrtsort Aparecida im Bundesstaat São Paulo entdeckt und  bereits am Sonntag entschärft worden. Er sei von geringer Stärke  gewesen und habe weder dem Papst noch den Pilgern gefährlich werden  können. Der Wallfahrtsort liegt zwischen den Metropolen Rio de  Janeiro und São Paulo. Papst Franziskus will die dortige  Gottesmutterstatue "Unsere liebe Frau von Aparecida" besuchen.

    Papst-Besuch in Rio de Janeiro:  Dilma Rousseff empfängt Franziskus

    Das ist der Vatikan

    Der Vatikan (amtlich Vatikanstadt) ist eine Absolute Wahlmonarchie Der Papst ist als Bischof von Rom ex officio Staatsoberhaupt.

    Der Vatikan ist eine Enklave innerhalb des Stadtgebiets Roms. Seine Fläche beträgt 0,44 Quadratkilometer.

    Amtssprache ist Italienisch und Latein. Bei der Schweizergarde ist auch Deutsch offizielle Sprache.

    Die Flagge besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Feldern – eines in Gelb, eines in Weiß. Das weiße Feld trägt die Päpstliche Tiara (Krone) und die gekreuzten Schlüssel.

    Nationalfeiertag ist der Jahrestag der Papstwahl, unter Benedikt XVI. der 19. April.

    Die Nationalhymne wurde von Charles Gounod komponiert. 1993 gab es dafür einen neuen lateinischen Text: „Glückliches Rom, edles Rom, du bist Sitz des Petrus, der in dieser Stadt sein Blut vergoss und dem die Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden.“

    Die Schweizergarde sorgt seit 1506 für die Sicherheit des Papstes und ist mit ihren 110 Mann die kleinste und zugleich älteste Armee der Welt. Zudem gibt es eine Vatikan-eigene Polizei, den Corpo della Gendarmeria.

    Der Vatikan verfügt über einen Bahnhof und einige hundert Meter Schienenstrecke, die aber fast ausschließlich für den Transport von Gütern genutzt wird. Zudem gibt es rund 50 Straßen sowie einen Hubschrauberlandeplatz.

    Die Vatikanstadt besitzt ein eigenes Münzrecht und gibt auch eigene Briefmarken heraus, die bei Sammlern sehr begehrt sind. Der Euro ist die offizielle Währung. Das Metallgeld wird beim italienischen Münzamt geprägt.

    Grundlage für die Entstehung des Staates „Vatikanstadt“. Sie wurden am 11. Februar 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und Italiens faschistischem Diktator Benito Mussolini unterzeichnet. Das Abkommen sichert die Eigenständigkeit der Vatikanstadt

    Am Flughafen der Metropole Rio de Janeiro, wo in den kommenden  Tagen der katholische Weltjugendtag stattfindet, wurde das  Kirchenoberhaupt von Präsidentin Dilma Rousseff empfangen. Auf  seiner Fahrt zur Kathedrale San Sebastian hielten Pilger mehrfach  seinen Wagen auf, um seine Hände zu schütteln. Die Leibwächter des  Papstes hatten Mühe, die Menge zurückzuhalten.

    Kurz nach einem Gespräch des Papstes mit Rousseff  im  Gouverneurssitz in Rio ging die Polizei mit Tränengas,  Blendgranaten und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vor. Ein  AFP-Fotograf wurde dabei von einem Polizisten mit einem Schlagstock  am Kopf verletzt. Laut Polizeiangaben wurden fünf Demonstranten  festgenommen. Nach Angaben von Polizisten wurde aus der Menge ein  Molotow-Cocktail geworfen.

    Weltjugendtag 2013 kostet Brasilien Millionen

    Der Besuch des Papstes und der am Dienstag beginnende Weltjugendtag  kosten den brasilianischen Steuerzahler mehr als 40 Millionen Euro.  In Brasilien waren im Juni hunderttausende meist jugendliche  Demonstranten gegen Korruption und die Verschwendung von  Steuermitteln etwa für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die  Olympischen Spiele 2016 auf die Straße gegangen.

    Kleines Kirchenlexikon

    Apostolische Reise: Die "Dienstreisen" des Papstes außerhalb Italiens werden als Apostolische Reisen bezeichnet. Bei offiziellen Reisen innerhalb Italiens spricht der Vatikan von Pastoralbesuchen. Der Deutschlandbesuch ist die 21. Auslandsreise Benedikts XVI.

    Eucharistiefeier: Höhepunkt einer Eucharistiefeier (von griech. eucharistía = Danksagung) ist die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut Christi. Da die Protestanten diese Glaubensüberzeugung nicht teilen, untersagt ihnen die katholische Kirche die Teilnahme an der Heiligen Kommunion, bei der gewandelte Leib Christi meist in Form einer Hostie ausgegeben wird. Papst Benedikt XVI. plant auf seiner Reise öffentliche Eucharistiefeiern in Berlin (Olympiastadion), Erfurt (Domplatz) und Freiburg (Flughafengelände).

    Ökumene: Der Begriff Ökumene stammt aus dem Griechischen (oikouméne = das Bewohnte, die bewohnte Erde) und wird in erster Linie für das Ringen um die Einheit der Christen verwendet. Die moderne ökumenische Bewegung entstand an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Papst Benedikt XVI. trifft sich auf seiner Deutschlandreise im evangelischen Augustinerkloster Erfurt mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland zu einem Gespräch und einem ökumenischen Gottesdienst. In Freiburg steht ein Treffen mit Vertretern der orthodoxen Kirche auf dem Programm.

    Orthodoxe Kirche: Die orthodoxen Kirchen (von altgriech. orthós = richtig, geradlinig und dóxa = Verehrung, Glaube) haben ihre Wurzeln im östlichen Mittelmeerraum und in Süd- und Osteuropa. Mit der römisch-katholischen Kirche besteht eine weitgehende Übereinstimmung in Glaubensfragen. Derzeit gibt es weltweit rund 300.000 Millionen Orthodoxe, in Deutschland rund 1,5 Millionen. Der Papst trifft in Freiburg Vertreter der orthodoxen Kirchen in Deutschland.

    Angelusgebet: "Der Engel des Herrn" (Angelus) ist ein katholisches Gebet, das morgens, mittags und abends gesprochen wird. Der Papst will auf seiner Deutschland-Reise am Samstagnachmittag im Freiburger Münster ein Angelus-Gebet halten.

    Vesper: Die Vesper (von lat. vespera = Abend) ist der abendliche Teil des Stundengebetes der katholischen Kirche und wird in der Regel gegen 18.00 Uhr gebetet. Wichtige Elemente sind die alttestamentarischen Psalmen sowie Gesänge und Lesungen aus dem Neuen Testament. Bei einer Marianischen Vesper, wie sie im Marien-Wallfahrtsort Etzelsbach in Thüringen gefeiert wird, schließt das Gebet mit einem Mariengesang ab.

    Vigil: Die Vigil (von lat. vigilia = Nachtwache) ist ein Teil des katholischen Stundengebets und bezeichnet eine Gebetszeit in der Nacht oder am frühen Morgen. Papst Benedikt XVI. feiert auf seiner Deutschlandreise eine Vigil mit Jugendlichen auf dem Messegelände in Freiburg. Auf den Weltjugendtagen hat der Papst in den vergangenen Jahren regelmäßig die Vigil mit Jugendlichen gebetet, zuletzt am 20. August in Madrid.

    Die Apostolische Nuntiatur: Nuntius ist lateinisch und bedeutet Botschafter. Der Apostolische Nuntius ist der Botschafter des Papstes im jeweiligen Land, in Deutschland ist seit 2007 Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset. Der Standort ist in Neukölln, Lilienthalstraße, neben St. Johannes-Basilika und Hasenheide.

    Etwa 30.000 Polizisten und Soldaten sind zum Schutz des Papsts und  des Weltjugendtags im Einsatz, zu dem in Rio de Janeiro von  Dienstag an bis zu 1,5 Millionen Teilnehmer aus rund 170 Ländern  erwartet werden. Aus Deutschland sollen etwa 1800 Teilnehmer vor  Ort sein.

    Papst Franziskus wird in Brasilien 13 Ansprachen halten

    Stichwort Sedisvakanz

    Mit dem Ende des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. beginnt am 28. Februar um 20 Uhr die Zeit der Sedisvakanz.

    Das ist die Zeit, in der das Amt des Papstes nicht besetzt ist - normalerweise vom Tod des Kirchenoberhaupts bis zur Wahl seines Nachfolgers.

    Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und heißt wörtlich übersetzt «leerer Stuhl». Nach kirchlichem Verständnis sitzt der Papst auf dem Stuhle Petri.

    Der Glaubenslehre zufolge ist der Papst der Nachfolger des Apostels Petrus, den Jesus von Nazareth nach dem Matthäus-Evangelium als ersten Kirchenführer eingesetzt hatte.

    Während der Sedisvakanz leitet das Kardinalskollegium die Kirche. Seine Befugnisse sind aber auf Aufgaben und Entscheidungen beschränkt, die nicht aufgeschoben werden können.

    Von Päpsten erlassene Gesetze dürfen in dieser Zeit nicht korrigiert oder abgeändert werden. Die zwischenzeitliche Verwaltung der Kirche übernimmt der Kardinalkämmerer (Camerlengo) mit drei Kardinal-Assistenten.

    Das Kardinalskollegium bereitet vor allem die Wahl des neuen Papstes vor. Während der Sedisvakanz werden spezielle Münzen und Medaillen geprägt.

    Insgesamt sind während der knapp einwöchigen Reise 13 öffentliche  Ansprachen des Papsts geplant. An der Eröffnungmesse des  Weltjugendtags am Dienstag am berühmten Strand des Stadtteils  Copacabana nimmt Franziskus laut seinem Reiseprogramm aber noch  nicht teil. Neben großen Gottesdiensten soll es Begegnungen mit  Armen, Häftlingen und früheren Drogenabhängigen geben. Die  Rückreise nach Rom ist für Sonntagabend geplant. (afp/AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden