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Rio de Janeiro: Eine Million Besucher: Weltjugendtag wird zur "Papstparty"

Rio de Janeiro

Eine Million Besucher: Weltjugendtag wird zur "Papstparty"

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    Papst Franziskus geht auf Tuchfühlung mit den Gläubigen.
    Papst Franziskus geht auf Tuchfühlung mit den Gläubigen. Foto: David Fernandez (dpa)

    Eine Million Gläubige an Rios Strandpromenade: Papst Franziskus wird beim Weltjugendtag weiter gefeiert. Nach einer Kreuzwegprozession an der Copacabana rief der Pontifex die Pilger auf, mit dem christlichen Kreuz den Übeln und dem Leiden der heutigen Zeit zu begegnen.

    Proteste in Brasilien gehen weiter

    "Durch das Kreuz verbindet sich Jesus mit den vielen jungen Menschen, die ihr Vertrauen in die politischen Institutionen verloren haben, weil sie Egoismus und Korruption sehen", sagte er. Dann gebe es noch jene, "die ihren Glauben an die Kirche oder sogar an Gott verloren haben wegen der Unlauterkeit von Christen und von Dienern des Evangeliums", fügte er ein Stück katholische Selbstkritik hinzu.

    Anschließend kam es am Freitagabend (Ortszeit) zu Protesten, die sich gegen die Regionalregierung, aber auch gegen die Verwendung von Staatsmitteln zur Finanzierung des weltgrößten Katholikentreffens richteten. Am Samstag wollten sich Papst und Pilger am Strand zur traditionellen Nachtwache (Vigil) treffen.

    Den Kreuzweg nannte Franziskus einen der "starken Momente" des Weltjugendtages. Die Stationen waren auf Rios Strandpromenade aufgebaut, wo Darsteller die Geschichte des Leidensweges Jesu von der Verurteilung über die Kreuzigung bis zur Grablegung erzählten. Jugendliche trugen das große Pilgerkreuz und wurden von Messdienern und einer Ehrengarde begleitet. Der Papst verfolgte die Prozession von einer riesigen Bühne am Strand aus.

    Papst Franziskus begeistert beim Weltjugendtag empfangen

    Kurz nachdem er die Copacabana verlassen hatte, gelang es mehreren Hundert Demonstranten, in die Nähe der Weltjugendtags-Bühne zu gelangen, wo sie von der Polizei isoliert wurden. Viele Pilger verließen daraufhin aufgeschreckt die Veranstaltung. Teilnehmer des Katholikentreffens buhten eine Gruppe von Atheisten aus. Demonstranten hielten Plakate, auf denen stand: "Mein Name ist Jesus und ich bin gekommen, um Euch zu sagen, dass Gott nicht existiert."

    Franziskus bleibt noch bis Sonntag in Rio. Er aß mit zwölf Pilgern aus aller Welt zu Mittag und forderte sie auf, nicht nur viel zu beten, sondern zu "lebenden Zeugen" ihres Glaubens zu werden. Ein spiritueller Berater könne dabei helfen, sagte der Papst einer Teilnehmerin aus Kolumbien zufolge. "Der Papst sagte, wir seien keine Inseln. Wir sind eine Gemeinschaft und wir können den Pfad des Lebens nicht alleine gehen", erzählte die 34-jährige Paula Garcia. "Er sagte uns: "Glaubt nicht dass der Herr Papst alles weiß und niemanden braucht. Auch der Herr Papst hat einen Beichtvater."

    Weltjugendtag in Rio: Mit dem Papst an der Copacabana

    In Rio de Janeiro schien am Freitag das erste Mal seit drei Tagen wieder die Sonne. Die Veranstalter hatten wegen des Dauerregens am Donnerstag beschlossen, die am Sonntag geplante große Abschlussmesse des Weltjugendtages von Guaratiba im Westen Rios an die Copacabana zu verlegen. Das in

    Die Stadtverwaltung der Sechs-Millionen-Metropole Rio griff auf "Plan B" zurück und sperrte auf mehreren Kilometern Straßen entlang des Strandes, damit die erwarteten Hunderttausenden Menschen einen Pilgerweg bis zur Hauptbühne an der Copacabana zurücklegen können. "Der Besuch des Papstes ist eine Ehre und eine Freude", sagte Rios Bürgermeister Eduardo Paes mit Blick auf die kurzfristige Änderung. "Wir werden das nicht zu einem Problem für die Stadt machen."

    Der Pontifex war am Montag auf seiner ersten Auslandsreise in Brasilien angekommen. Nach der Abschlussmesse fliegt der Papst am Sonntagabend (Ortszeit) von Rio zurück nach Rom. dpa/AZ

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