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Rickenbach: Von Baum erschlagen: 15-Jähriger starb an Schädel-Hirn-Trauma

Rickenbach

Von Baum erschlagen: 15-Jähriger starb an Schädel-Hirn-Trauma

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    Auf dem Zeltlager-Gelände in Rickenbach waren Bäume umgestürzt. Ein Jugendlicher starb.
    Auf dem Zeltlager-Gelände in Rickenbach waren Bäume umgestürzt. Ein Jugendlicher starb. Foto: Maurer/SDMG/dpa

    Das Unglück im Zeltlager in Rickenbach (Landkreis Waldshut) passierte um etwa zwei Uhr nachts, als durch die schweren Unwetter in Baden-Württemberg mehrere Bäume umstürzten. Der getötete 15-Jährige aus dem Raum Stuttgart gehörte zu einer Gruppe mit 16 weiteren Jugendlichen und vier Betreuern, die in einem Zelt übernachtet hatten.

    Nach Angaben der Polizei waren im Bereich des Zeltlagers wohl durch Sturmböen zwei Bäume umgestürzt - Anzeichen für einen Blitzeinschlag gebe es nicht. Einer davon mit einer Höhe von 30 Metern habe das Zelt der Gruppe getroffen. Dabei starb der Jugendliche. Drei weitere Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren wurden verletzt - einer davon schwer.

    Die Ermittlungen laufen. "Es ist zu klären, ob ein mögliches Fremdverschulden vorliegt, weil an der Örtlichkeit am Waldrand bei den bestehenden Witterungsverhältnissen gezeltet wurde", teilte die Polizei am Donnerstag mit. Es würden Aussagen eingeholt, um den Hergang auf dem Waldspielplatz in Rickenbach zu rekonstruieren. Gegen bestimmte Personen werde derzeit nicht ermittelt.

    Die Obduktion ist nun abgeschlossen. Der 15-Jährige ist demnach an Kopfverletzungen gestorben. Die von der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen angeordnete

    Der Jugendliche übernachtete in einem Zelt, als er von einem Baum erschlagen wurde.
    Der Jugendliche übernachtete in einem Zelt, als er von einem Baum erschlagen wurde. Foto: Maurer/SDMG/dpa

    Toter im Zeltlager: Für Rickenbach und Umgebung galt Unwetterwarnung

    Für das Gebiet hatte der Deutsche Wetterdienst für den Mittwochmorgen die höchste Unwetterwarnung herausgegeben. 14 Kilometer von Rickenbach entfernt wurden in Dogern Windgeschwindigkeiten von 110 Kilometern pro Stunde gemessen.

    Nach Angaben der Feuerwehr kam das Unwetter relativ überraschend. Kommandant Tobias Ücker sagte: "Das war kurz und heftig."

    In der Region waren noch viele weitere Bäume umgestürzt, wobei Autos und Häuser beschädigt wurden. Über weitere Verletzte ist nichts bekannt.

    Die Wetterwarnstufen des Deutschen Wetterdienstes

    Was bedeuten die Wetterwarnstufen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wie "markantes Wetter" oder Unwetter? Wir geben einen Überblick.

    Vorabinformation Unwetter: Vorabinformationen gibt der DWD heraus, wenn eine Region generell mit Unwettern rechnen muss. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich Gewitter noch nicht räumlich und zeitlich eingrenzen. Einige vorgewarnte Gebiete könnten also auch trocken bleiben. Die Vorwarnung gilt für eine Zeit von zwei bis drei Stunden im Voraus.

    Stufe 1 (gelb), Wetterwarnung: Ab Warnstufe 1 können Meteorologen das Gewittergebiet räumlich und zeitlich besser eingrenzen. Auf der Karte werden Gebiete gelb markiert, in denen man mit Gewittern und Windböen rechnen muss. Die ersten beiden Stufen zählen noch zu den Wetterwarnungen. Ab Stufe 3 spricht der DWD von Unwetterwarnungen.

    Stufe 2 (orange) Warnung vor markantem Wetter: In die zweite Stufe fallen alle Wetterlagen mit starkem Gewitter, Windböen, Starkregen und Dauerregen. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten.

    Stufe 3 (rot), Unwetterwarnung: Stufe rot ist erreicht, wenn golfballgroßer Hagel oder Regen von über 25 Liter pro Stunde erwartet wird. Der DWD empfiehlt ab dieser Stufe, Aufenthalte im Freien zu meiden und sich über die Wetterentwicklung zu informieren.

    Stufe 4 (violett), Warnung vor extremem Unwetter: Die letzte Warnstufe beschreibt Unwetter, durch die lebensbedrohliche Situationen und große Schäden entstehen können. Diese Zellen können sich sehr schnell entwickeln.

    Hitze- oder UV-Warnung: Die erwartete Wetterlage bringt in den nächsten Tagen hohe Temperaturen, relativ hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Windbewegung und intensive kurz- und langwellige Sonneneinstrahlung (Hitzewarnung). Die erwartete Wetterlage bringt eine erhöhte UV-Intensität (UV-Warnungen).

    Auch in Bayern waren in der Nacht auf Mittwoch durch Unwetter Bäume umgestürzt, wobei Autos beschädigt wurden. Der größte Campingplatz in Lindau musste nach Angaben der Polizei geräumt werden. Über Verletzte ist nichts bekannt.

    In Deggendorf wurden 100 Jugendliche bei einem Treffen der Bundespolizei vor dem Unwetter in Sicherheit verbracht. Sie übernachteten in einer Turnhalle. dpa

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