Als der kleine Jannic zwischen morschen Baumstämmen verschwindet, springt Kindergärtnerin Ina K. dem Kind in einen 25 Meter tiefen Bergwerksschacht hinterher.Beide landeten in metertiefem, eiskaltem Wasser. Ihr mutiger Sprung rettete dem Dreijährigen das Leben. Dafür wurde sie jetzt mit der Rettungsmedaille des Landes Niedersachsen ausgzeichnet. David McAllister sagte bei der Übergabe der Auszeichnung am Montag in Oldendorf: "An Ihnen können sich andere ein Beispiel nehmen."
Im Vertrauen auf die Feuerwehr gesprungen
Im Schacht sei sie froh gewesen, den Jungen sofort in ihre Arme schließen zu können und habe an ihre beiden Kinder und ihren Mann gedacht, sagte Erzieherin Ina K.. Im Vertrauen, dass die Feuerwehr sie retten würde, sei sie in den Schacht gesprungen. Sie dankte den freiwilligen Feuerwermännern ausdrücklich. "Ich freue mich darüber, dass ich die Auszeichnung entgegennehmen darf aber noch viel mehr darüber, dass es Jannic und mir so gut geht, dass wir freudig in die Zukunft blicken können."
Anderthalb Stunden im kalten Wasser
"Sie haben unter besonderen Umständen und mit selbstlosem Verhalten Zivilcourage gezeigt", lobte der Ministerpräsident die als "Heldin vom Osterwald" bundesweit gefeierte Frau. Zunächst angespannt, dann aber mit einem Lächeln nahm die Erzieherin die Rettungsmedaille, eine Urkunde und einen Blumenstrauß entgegen. Anderthalb Stunden hatte sie in dem dunklen Schacht ausgeharrt und den Jungen in dem brusthohen Wasser an der Oberfläche gehalten. Nach einer Stunde hatten Feuerwehrmänner zunächst das Kind an die Oberfläche holen können. "Zum Glück wurden sie beide nur leicht verletzt", sagte McAllister. Bei der Rettungsaktion habe die Erzieherin ihr Leben riskiert. (AZ/dpa)