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Reise-Hinweise: Anschläge in Sri Lanka: Was Urlauber jetzt wissen müssen

Reise-Hinweise

Anschläge in Sri Lanka: Was Urlauber jetzt wissen müssen

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    Ausnahmezustand in Sri Lanka: Soldaten sichern das Gebiet um den St. Anthony's Shrine nach einer Explosion in Colombo.
    Ausnahmezustand in Sri Lanka: Soldaten sichern das Gebiet um den St. Anthony's Shrine nach einer Explosion in Colombo. Foto: Eranga Jayawardena, AP/dpa

    Ausnahmezustand in Sri Lanka: Bei Selbstmordanschlägen in Kirchen und Hotels sind am Ostersonntag mehr als 300 Menschen gestorben und mehr als 500 verletzt worden. Die Anschläge einer radikal-islamischen Gruppe sorgen auch bei Urlaubern für Verunsicherung.

    Gibt es eine Reisewarnung für Sri Lanka?

    Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für Sri Lanka aktualisiert. Darin heißt es: "Reisende werden dringend gebeten, öffentliche Plätze und insbesondere die Anschlagsorte weiträumig zu meiden, die lokalen Medien zu verfolgen, engen Kontakt zu Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften zu halten und Anweisungen von Sicherheitskräften Folge zu leisten."

    Ich bin in Sri Lanka. Was gibt es zu beachten?

    In Sri Lanka gilt seit heute Nacht ein Notstand. Dieser sorgt für weitreichende Befugnisse von Polizei und Armee. Das öffentliche Leben soll durch den Ausnahmezustand nicht beeinträchtigt sein, wie die Regierung von Sri Lanka mitteilt. Trotzdem müssen auch Urlauber mit Absperrungen (zum Beispiel an Flughäfen) und verstärkten Kontrollen im ganzen Land rechnen.

    Ich bin in Sri Lanka und will das Land verlassen. Was muss ich wissen?

    Nach Angaben des Auswärtigen Amts sollen Flugreisende spätestens vier Stunden vor Abflug am Flughafen eintreffen. Nach Auskunft der Flughafenbehörde seien Fahrten zum Flughafen mit gültigem Reisepass und Flugticket trotz Ausgangssperre erlaubt.

    Wie erreiche ich Angehörige?

    Das Auswärtige Amt rät: Wer Angehörige erreichen will, nutzt dazu am besten Telefon oder SMS. "Hierbei sollte berücksichtigt werden, dass die Telefon- und Internetverbindungen derzeit überlastet sein könnten."

    Die Sozialen Medien wurden hingegen vorübergehend abgeschaltet und können nicht oder nur eingeschränkt benutzt werden. Damit will die heimische Regierung verhindern, dass Gerüchte rund um die Anschlagsserie verbreitet werden.

    Sri Lanka - ein religiös gespaltenes Land

    Sri Lanka ist ein Inselstaat im Indischen Ozean. Die offizielle Hauptstadt mit dem Regierungssitz heißt Sri Jayewardenepura, de facto gilt aber Colombo als Hauptstadt. Das Land ist religiös gespalten.

    Die Tropeninsel mit ihren knapp 21 Millionen Einwohnern ist mehrheitlich buddhistisch. Rund 12,6 Prozent der Bevölkerung sind Hindus, 9,7 Prozent Muslime und 7,4 Prozent Christen. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der verschiedenen Religionsgemeinschaften. 

    Seit Ende des Bürgerkriegs im Mai 2009 wurden nach Angaben des Auswärtigen Amts in Sri Lanka bis zum 21. April 2019 keine Terroranschläge mehr verübt. Militär und Polizei seien aber "weiterhin sichtbar präsent".

    Im Bürgerkrieg von 1983 bis 2009 kämpften die "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) für einen unabhängigen tamilischen Staat im Norden der Insel. Die Tamilen sind zumeist Hindus.

    Die LTTE verübte im ganzen Land Selbstmordanschläge und sprengte Züge in die Luft. Die Armee bombardierte das Siedlungsgebiet der Tamilen. Schätzungen zufolge starben während des Bürgerkriegs an die 100.000 Menschen.

    Die LTTE wurde unter anderem von der Europäischen Union als Terrororganisation eingestuft. Auch der staatlichen Armee werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. 

    Heute ist die LTTE zerschlagen. Doch der Konflikt schwelt weiter. Etliche Tamilen suchen noch nach Angehörigen, die nach 2009 in Internierungslager der Armee kamen und seitdem verschwunden sind. Menschenrechtsorganisationen berichten von bis heute anhaltenden Entführungen, Vergewaltigungen und Folter von Tamilen durch Sicherheitskräfte.

    Ich will meine Reise nach Sri Lanka stornieren. Geht das?

    Wie die FAZ berichtet, gehen Reisekonzerne kulant mit Stornoanfragen um: "Thomas Cook und Tui lassen kostenlose Stornierungen für ganz Sri Lanka für alle Abreisen bis zum 23. April 2019 zu, erklären die Unternehmen. Zudem würden Rückreisewünsche vor Ort kulant behandelt."

    Wer mit der Lufthansa reist, kann sein Ticket nach Informationen der FAZ einmalig umbuchen. "Das gelte für alle Tickets, die bis zum 21. April für Flüge bis zum 31. Mai ausgestellt worden seien (...) Stornierungen seien nur bei bestimmten Ticketarten möglich." (AZ/dpa)

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