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Regisseur und Autor: 85. Geburtstag: Die "Heimat" hat Edgar Reitz nie losgelassen

Regisseur und Autor

85. Geburtstag: Die "Heimat" hat Edgar Reitz nie losgelassen

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    Edgar Reitz wird 85 Jahre alt.
    Edgar Reitz wird 85 Jahre alt. Foto: D. Karmann, dpa

    Edgar Reitz wird in den Zug steigen und sich auf die „Reise nach Wien“ begeben. Bei diesen drei Worten lächelt der Filmregisseur während des Gesprächs kurz. Denn „Reise nach

    Reitz lebt seit den fünfziger Jahren in München und ist von seiner Wahlheimat trotz verschiedener beruflich bedingter Wohnortwechsel (Ulm, Paris, Berlin) nicht losgekommen. In

    Reitz sprach sich als Mitinitiator des Oberhausener Manifests („Papas Kino ist tot“) 1962 für die Schaffung eines „neuen deutschen Spielfilms“ aus. Im selben Jahr gründete er mit Alexander Kluge die Abteilung Film an der Ulmer Hochschule für Gestaltung.

    Edgar Reitz: weltbekannt durch "Heimat"

    Dem internationalen Publikum wurde Reitz mit seinem Filmepos „Heimat“ bekannt, das die weitverzweigte Geschichte einer Familie aus dem Hunsrück erzählt.

    Der Filmregisseur Edgar Reitz hat mit seinem "Heimat"-Epos ein Jahrhundertwerk geschaffen.
    Der Filmregisseur Edgar Reitz hat mit seinem "Heimat"-Epos ein Jahrhundertwerk geschaffen. Foto: Olaf Schepers, dpa

    In der rheinland-pfälzischen Mittelgebirgsregion wuchs Reitz auf. Zwischen 1984 und 2013 wurden die 31 Folgen und Filme der „Heimat“, die sich zeitlich zwischen der vorindustriellen Welt und dem globalen Dorf der Jahrtausendwende bewegt, im Kino und im Fernsehen gezeigt.

    Den deutschen Film hält Reitz für „besser als sein Ruf“. Doch eine falsche Filmförderpolitik zerstöre die Hoffnung vieler junger talentierter Menschen, kritisiert er, denn die meisten Filme blieben auf der Strecke. „Es ist ein Skandal, wie hier mit öffentlichen Geldern umgegangen wird“, urteilt Reitz. Auch aus diesem Grund mache er eine „nationale Melancholie“ in der deutschen Filmbranche aus, die sich am Ende in den Filmen widerspiegle.

    Er selbst bewirbt sich gerade um Fördergelder für Projekte, die er noch verwirklichen möchte. Zwar müsse er niemandem mehr etwas beweisen. Aber „Filme zu machen, ist mein Leben. Wenn ich mich in die Logistik eines Filmes vertiefe, habe ich das Gefühl, dass ich nicht krank werden kann.“ Das Damoklesschwert des Alters wird plötzlich stumpf.

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