Der mordverdächtige Paralympics-Star Oscar Pistorius hat sich erstmals gemäß seiner Auflagen bei den Behörden gemeldet. Der 26-Jährige nehme das Verfahren und die Auflagen "sehr ernst", betonte die Sprecherin der Familie, Lunice Johnston, in Pretoria. Zweimal pro Woche muss sich Pistorius bei den Behörden melden. Der 26-jährige Sportler will anscheinend sein Training wieder aufnehmen. Das soll er den Behörden mitgeteilt haben, so ein Regierungsbeamter. Eine Rückkehr ins Wettkampfgeschehen ist aktuell aber kein Thema. "Er ist derzeit in Trauer. Sein Fokus liegt nicht auf dem Sport", sagte Pistorius-Sprecherin Janine Hills.
Pistorius hatte Reeva Steenkamp in der Nacht zum Valentinstag durch die geschlossene Toilettentür im Badezimmer seines Hauses erschossen. Seinen Angaben zufolge glaubte er, es sei ein Einbrecher im Haus. Der als "Blade Runner" bekannt gewordene Sportler beteuert, dass es ein tragisches Versehen war und er sie für einen Einbrecher gehalten habe. Diese Version glaubt ihm die Staatsanwaltschaft nicht.
Mordverdächtiger Sprintstar im Juni wieder vor dem Richter
Ein Richter ließ Pistorius nach mehrtägiger Anhörung am Freitag gegen eine Kaution von 85.600 Euro und weitere Auflagen frei. Unter anderem muss Pistorius eine Erlaubnis einholen, wenn er die südafrikanische Hauptstadt verlassen will. Er muss am 4. Juni wieder vor Gericht erscheinen.
Zuletzt erregte auch sein Bruder für Aufsehen. Er muss sich vor Gericht verantworten - wegen eines tödlichen Unfalls. Carl Pistorius soll bei dem Unfall nahe Vanderbijlpark südlich von Johannesburg, bei dem eine Motorradfahrerin getötet wurde, grob fahrlässig und rücksichtslos gehandelt haben, so die Anklage laut Sender eNCA. Der Blutprobe zufolge habe der Beschuldigte aber nicht unter Alkoholeinfluss gestanden. Wie sein Bruder werde Carl Pistorius von dem Rechtsanwalt Kenny Oldwage vertreten. AZ/dpa