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Raumfahrt: Tesla-Chef Elon Musk will auf den Mars ziehen

Raumfahrt

Tesla-Chef Elon Musk will auf den Mars ziehen

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    In sieben Jahren will der US-Unternehmer Elon Musk den Sprung auf den Mars schaffen.
    In sieben Jahren will der US-Unternehmer Elon Musk den Sprung auf den Mars schaffen. Foto: Chris Carlson, dpa

    Der Mars fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten: Schon während der Renaissance beobachteten Astronomen den Nachbarplaneten der Erde, auf dem sie fremdartige Wesen vermuteten. Als im 19. Jahrhundert mysteriöse Linien auf der Oberfläche des „Roten Planeten“ entdeckt wurden, die sich erst später als optische Täuschungen entpuppten, löste das eine regelrechte

    Binnen sieben Jahren wolle der Geschäftsführer des Autoherstellers Tesla auf dem Mars leben, wie er nun in einer Fernsehsendung erklärte. „Es herrschen dort brutale Bedingungen. Die Chancen sind also groß, dass du dort stirbst“, sagte Musk, der mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX an Weltraumreisen arbeitet. Nach der erfolgreichen Landung wolle er an einer Basisstation arbeiten, erläuterte der 47-jährige Milliardär weiter. Darauf, wie sich das ambitionierte Vorhaben technisch umsetzen ließe, ging Musk nicht ein. „Wir glauben daran, dass man zur Erde zurückkehren kann, aber sind nicht sicher“, sagte er.

    Weltraumexperten reagieren mit Skepsis auf Musks Pläne

    Bei Raumfahrtexperten erntet Musk mit seinen Plänen regelmäßig Kopfschütteln. So auch bei Ulrich Köhler vom Institut für Planetenforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. „Die Besiedelung des Planeten Mars in sieben Jahren ist absolut ausgeschlossen“, sagt Köhler unserer Redaktion. Die raumfahrerischen Voraussetzungen seien dafür nicht gegeben. Für die etwa 300 Millionen Kilometer zum Mars benötige eine moderne Raumfähre rund ein halbes Jahr. „Neben der Landung sind anschließend die Lebensbedingungen das größte Problem“, fährt der Experte fort. „Die Belastung durch kosmische Strahlung und die des Sonnenwindes für uns Menschen wäre enorm“, sagt er. Wegen des niedrigen Luftdrucks könnten Menschen auf dem Mars nur in Druckausgleichskabinen und Raumanzügen überleben. Zudem liege die Durchschnittstemperatur in Äquatornähe nachts bei 70 Grad Celsius unter null, an den Polkappen ist sie sogar mehr als doppelt so niedrig. Flüssiges Wasser und Atemluft gibt es auf dem Mars nicht. „Von den technischen und medizinischen Komplikationen abgesehen könnte auch eine Sonneneruption, die die Strahlungsbelastung kurzzeitig massiv anhebt, verhängnisvoll ausgehen“, erklärt Köhler.

    Trotz der lebensfeindlichen Bedingungen, die auf dem Mars herrschen, ist der Planet verhältnismäßig erdähnlich: Die Oberfläche entspricht etwa der Landmasse unseres Heimatplaneten, ein Tag auf dem Mars umfasst ebenfalls rund 24 Stunden, es gibt Jahreszeiten und eine dünne Atmosphäre, die einen Teil der gefährlichen Strahlung filtert. Früher oder später, da ist sich Ulrich Köhler sicher, werde es erste menschliche Pioniere auf dem Mars geben: „Vielleicht in den 2040er-Jahren“, schätzt er.

    In diesen Tagen erreicht InSight den Mars

    Während über Musks Pläne diskutiert wird, steht ein anderer Mars-Reisender kurz vor der Ankunft: InSight, eine Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa, wird nach rund sechs Monaten in diesen Tagen auf der Mars-Oberfläche aufsetzen. Das Gerät soll aufschlussreiche Erkenntnisse über den Aufbau des Planeten liefern und anders als das Fahrzeug „Curiosity“ auf der Stelle verharren. Im Gepäck der Sonde befindet sich auch ein Werkzeug aus Deutschland: Der sogenannte Mars-Maulwurf, der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde, soll bis zu fünf Meter tief in den Boden eindringen und dort den Wärmefluss messen.

    Mehr zum Nasa-Roboter "Insight" lesen Sie hier.

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