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Raumfahrt: Challenger: Explosion über Cape Canaveral

Raumfahrt

Challenger: Explosion über Cape Canaveral

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    Der Spaceshuttle "Challenger", kurz nach dem Start. Foto: dpa
    Der Spaceshuttle "Challenger", kurz nach dem Start. Foto: dpa Foto: dpa

    Washington 58,788 Sekunden lang war die Welt in Ordnung. Für die US-Raumfahrtbehörde Nasa, die zum 25. Mal in ihrer Geschichte einen Spaceshuttle ins All schießen wollte. Für die Eltern der Grundschullehrerin Christa McAuliffe, die von der Tribüne im Weltraumbahnhof Cape Canaveral zuschauten, wie ihre Tochter als erste "normale" Bürgerin mit in den Orbit fliegen durfte. Für Millionen Menschen an den Fernsehern.

    Dann kam es zur Katastrophe. Vor 25 Jahren, am 28. Januar 1986, hob der Spaceshuttle "Challenger" zu seinem zehnten Flug ab. Nach mehreren Tagen Startverzögerung wegen Computerproblemen ging scheinbar endlich alles nach Plan. "Triebwerke laufen normal", sagte Steve Nesbitt von der Bodenkontrolle 45 Sekunden nach dem Start. Keine halbe Minute später explodierte der Raumtransporter. Sieben Besatzungsmitglieder verbrannten.

    Die Ereignisse sind genau protokolliert

    Die Ereignisse an jenem sonnigen Tag sind in einem Protokoll millisekundengenau festgehalten. Demnach bildet sich 58,788 Sekunden nach dem Start eine winzige Flamme an einer der Feststoffraketen. Rund fünf Sekunden danach lodert ein Feuer am Tankboden. Nach 74,587 Sekunden ist die "Challenger" in 16 Kilometern Höhe in Tausende Teile zerborsten.

    Noch heute zählt das Unglück für die Amerikaner zu den schlimmsten Ereignissen der jüngeren Geschichte. Wie beim Attentat auf den Präsidenten John F. Kennedy oder bei den Anschlägen vom 11. September 2001 halten Videos im Internet die Erinnerung daran wach. Millionen Menschen sehen sie sich jetzt wieder an.

    Die Ursache für die Katastrophe waren für Florida ungewöhnlich niedrige Temperaturen in der Nacht vor dem Start. Sie ließen Dichtungsringe an einer der Antriebsraketen porös werden. Während des Abhebens konnten heiße Gase entweichen, eine Kettenreaktion war unvermeidbar. Probleme mit der Dichtung waren der Nasa bekannt. Sie blieben ohne Konsequenzen.

    Voraussichtlich am 28. Juni endet die Ära der Spaceshuttles mit dem Flug der "Atlantis" ins All. Ein Nachfolgemodell existiert nicht, weil das Geld für seine Entwicklung fehlt. afp, dpa

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