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RTL-Sendung "Team Wallraff": Pressestimmen: Großer Ekel-Faktor bei Undercover-Report aus "Burger King"

RTL-Sendung "Team Wallraff"

Pressestimmen: Großer Ekel-Faktor bei Undercover-Report aus "Burger King"

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    Enthüllungsjournalist Günter Wallraff deckte Missstände bei "Burger King" auf.
    Enthüllungsjournalist Günter Wallraff deckte Missstände bei "Burger King" auf. Foto: Caroline Seidel, dpa

    In der vergangenen Folge von "Team Wallraff" schleusten sich Mitarbeiter des Reporters bei "Burger King" ein, um Missstände aufzudecken. Gefunden haben sie dabei Darmbakterien, Gammelware und schlecht behandelte Mitarbeiter. Doch nicht nur die Fast-Food-Kette scheint für den Zuschauer undurchsichtig zu bleiben, sondern auch die Machart der Reportage. Die Pressestimmen zu "Team Wallraff".

    Rp-online.de: "Das alles schockiert nicht wirklich, bestätigt es viel mehr unsere schlimmsten Befürchtungen. Mit einem einfachen Kniff kann das Team Wallraff jedoch einen Mehrwert aus der Reportage ziehen: Alle geprüften Filialen werden von dem Franchisenehmer Ergün Yildiz geführt. "

    Wenig Überraschung, viel Dramatisieren bei "Team Wallraff"

    Focus.de: "[N]ach dieser Sendung wird kaum jemand Lust haben, schnell noch auf einen Burger zum King an der nächsten Straßenecke zu gehen. (...)

    Unterhaltung mit Ekel-Faktor: Die meisten Zuschauer werden den Fast-Food-Riesen in Zukunft wohl meiden.
    Unterhaltung mit Ekel-Faktor: Die meisten Zuschauer werden den Fast-Food-Riesen in Zukunft wohl meiden. Foto: dpa

    All das ist erschreckend. Es ist auch durchaus beeindruckend, wenn der Reporter Hygieneproben in den Strümpfen aus der Küche schmuggelt. Aber machen wir uns nichts vor: Wer zu Burger King (oder anderen) zum Essen geht, wird nicht allzu ernsthaft allerhöchste Qualitätsstandards und beste Bedingungen für die Beschäftigten erwarten."

    Derwesten.de: "Dass Wallraffs gut gemeinter Beitrag (...) schwer verdaulich ist, lag zum Teil auch an der Art seiner Inszenierung. Dem mit versteckter Kamera arbeitenden Kollegen zu folgen, war für den Zuschauer harte Arbeit. Die Bilder waren wacklig, die Schnitte schnell, dazu kamen nervöse Musik und eine Menge Fakten."

    Spiegel.de: "Als Fernsehkritiker könnte man jetzt freilich anmerken, dass die ganze Aufmachung der Sendung dabei allerdings arg dramatisierend mit den Mitteln des Privat-TV arbeitet: Kaum eine Szene kommt ohne bedrohliche Musik im Hintergrund aus, jedes schlimme Detail wird in Wort und Bild mehrmals wiederholt, und die Experten, sei es nun ein Hygienefachmann oder der Fachanwalt für Arbeitsrecht, unterstreichen ihre Expertise mit Floskeln, die auch der letzte verstehen soll."

    Das Leben von Günter Wallraff

    Der Schriftsteller Günter Wallraff wurde am 1. Oktober 1942 in Burscheid (Nordrhein-Westfalen) geboren.

    Zwischen 1963 und 1965 war Wallraff als Arbeiter in Großbetrieben tätig, unter anderem in einem Stahlwerk von Thyssen. Er konnte seine Recherchen unerkannt fortsetzen, indem er stets eine andere Identität annahm.

    So erschienen 1969 „13 unerwünschte Reportagen“, für die er beispielsweise in die Rolle eines Alkoholikers in einer psychiatrischen Klinik, eines Obdachlosen oder eines Studenten auf Zimmersuche schlüpfte.

    1977 arbeitete Wallraff dreieinhalb Monate lang als Redakteur bei der „Bild“-Zeitung in Hannover.

    In dem Bestseller „Der Aufmacher. Der Mann, der bei ,Bild‘ Hans Esser war“, schilderte er seine Erfahrungen in der Lokalredaktion und wies der Zeitung schwere journalistische Versäumnisse nach.

    1979 erschien das Buch „Zeugen der Anklage. Die ,Bild‘-Beschreibung wird fortgesetzt“.

    Ab 1983 arbeitete Wallraff zwei Jahre lang als türkischer Gastarbeiter „Ali“ bei verschiedenen Unternehmen, unter anderem bei McDonald’s und Thyssen.

    Außerdem nahm er an klinischen Studien im Bereich der Pharmaforschung teil. Seine als äußerst negativ empfundenen Erfahrungen, vom Umgangston gegenüber Gastarbeitern bis hin zur Verletzung von Arbeitsschutzregeln, beschrieb er in dem Buch „Ganz unten“. (dmai)

    Morgenpost.de: "Was deutlich unklarer bleibt, ist der Modus der journalistischen Recherche, die wir hier zu sehen bekommen. Da gibt es eine Reihe von Fragen. (...) [Man wüsste] doch gern mehr darüber, wie dieser Blickwinkel eigentlich zustande gekommen ist."

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