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“RTL Das Supertalent 2016“: Supertalent Thomas Stieben: Im Finale der Casting-Show

“RTL Das Supertalent 2016“

Supertalent Thomas Stieben: Im Finale der Casting-Show

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    Thomas Stieben aus Offingen hat mit dem "goldenen Buzzer" von Dieter Bohlen bei der Fernsehshow "Das Supertalent 2016" den direkten Einzug ins Finale am 17. Dezember geschafft.
    Thomas Stieben aus Offingen hat mit dem "goldenen Buzzer" von Dieter Bohlen bei der Fernsehshow "Das Supertalent 2016" den direkten Einzug ins Finale am 17. Dezember geschafft. Foto: Bernhard Weizenegger

    Bis vor zwei Jahren sang Thomas Stieben ausschließlich in seinen eigenen vier Wänden, manchmal in seiner Kirche, der freien evangelischen Gemeinde Günzburg. Mitte September schickte Dieter Bohlen den bis dahin unbekannten Sänger aus Offingen als ersten direkt ins Finale der RTL-Castingshow „Das Supertalent“. Ein Erfolg, mit dem der 34-Jährige bis zuletzt nicht gerechnet hätte. Von dem Goldregen, der seinen Beitrag krönte, bekam er kaum etwas mit. „Ich wusste zwar, dass da eigentlich laute Musik eingespielt wird, aber ich könnte nicht sagen, ob das bei mir auch so war.“

    Denn nach seinem ersten Casting in Ulm hatte er für sich schon mit der Sendung abgeschlossen, war unzufrieden mit seinem Auftritt. „Ich war noch außer Puste von einer steilen Wendeltreppe, als ich auf die Bühne musste“, erinnert sich Stieben. Doch ein paar Wochen später klingelte das Telefon und nach einem Interview und einem Vorstellungsvideo war er tatsächlich dabei – das Casting vor der Jury rund um Dieter Bohlen konnte also kommen.

    Die Hochzeit seiner Nachbarin machte den Anfang

    Bis dahin hatte Stieben noch nie vor einem großen Publikum gesungen. Dazu sei er immer viel zu aufgeregt gewesen, erzählt er. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er erst vor zwei Jahren – sein Nachbar fragte ihn damals, ob er nicht die Trauung seiner Tochter umrahmen wollte. „Ich habe ihn gefragt, wie er auf mich kommt. Dann sagte er, dass er mich immer durch das offene Fenster singen hört“, sagt Stieben und lacht. Er bekam nach der Hochzeit viele positive Rückmeldungen und fand Gefallen daran. So kam er mit einigen Freunden auf die Idee, zum Supertalent-Casting nach Ulm zu fahren. Zuhause motivierte ihn seine Familie, diese Chance zu ergreifen.

    Ganz los ließen ihn die Zweifel aber noch nicht. Auch am Tag vor der Fernsehaufzeichnung überlegte er wieder, doch nicht anzutreten. Die nötige Bestätigung, sich doch zu trauen, bekam er von seiner zweijährigen Tochter Mila. Sie sagte ihrem Papa, dass er dort unbedingt hinfahren soll.

    Für Supertalent-Teilnehmer Thomas Stieben geht nichts über die Familie

    Seine Familie steht für ihn an erster Stelle, betont er. Das werde auch so bleiben, wenn sein musikalischer Erfolg zunimmt. Die wenige Freizeit, die ihm schon jetzt neben seinem Beruf bleibt, will er mit seiner Frau Suzana und seinen beiden Kindern Samuel und Mila verbringen. Der 34-Jährige arbeitet als Pfleger auf der Intensivstation im Kreiskrankenhaus Günzburg, Wochenenddienste und Nachtschichten gehören zu seinem Alltag dazu. Besonders viel Zeit bleibt ihm deshalb nicht für die Musik und für Proben mit einem Instrumentalisten oder einer Band.

    Umso besser, dass er seine Stimme immer dabei hat. Den ganzen Tag singt er vor sich hin, am liebsten ruhige, anrührende Schnulzen, wie er sagt. „Am liebsten ist mit nur Gesang mit Gitarre oder Klavier.“ Sein musikalisches Interesse reicht von russischer Musik über Soul, R’n’B bis hin zu Elvis und Michael Jackson. Sogar in der Arbeit singt er oft – auch wenn er es selbst manchmal gar nicht merkt. Seine Kollegen wussten deshalb schon vorher, welches Talent in ihm steckt und freuen sich mit ihm. Viele von ihnen haben fest vor, ihn im Dezember zum Finale nach Köln zu begleiten.

    Überhaupt so weit gekommen zu sein, ist für den gläubigen Christen Stieben ein Geschenk, für das er nicht alleine verantwortlich sei. „Alles was jetzt noch kommt, ist Zugabe“, sagt er. Dort werde er auf ganz andere Granaten treffen, da ist sich der Sänger sicher. Der Sieg ist für ihn nicht wichtig – er ist dankbar für die „abgefahrene Erfahrung“, die er zusammen mit seiner Familie erleben durfte.

    Beim Casting Kindheits-Idol Dieter Bohlen kennengelernt

    Besonders freut sich Stieben, dass er durch die Casting-Show ein Idol aus seiner Kindheit kennenlernen konnte. Der Russlanddeutsche ist in Kasachstan geboren und lebte dort bis zu seinem 14. Lebensjahr, bis er zusammen mit seinen Eltern als Spätaussiedler über Thüringen nach Offingen kam. Musikalische Helden in der ehemaligen Sowjetunion – Modern Talking mit Jurymitglied Dieter Bohlen. „Musik, die sich mit Politik beschäftigte, war verboten. Aber darum geht es in den Texten nicht. Deswegen haben es die Russen wohl erlaubt“, sagt er. Die kurze Begegnung mit Dieter Bohlen hat er als respektvoll empfunden – genau wie die Zusammenarbeit mit weiteren Beteiligten der Show. „Ich bin dort sehr misstrauisch hingegangen, wurde bisher aber positiv überrascht.“ Auch die Helfer hinter den Kulissen hätten sich über seinen Erfolg gefreut – und sogar die ein oder ander Träne verdrückt.

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