Für die Macher von "Deutschland sucht den Superstar" 2011 waren es zuletzt keine guten Wochen. Erst der "Zickenkrieg", unter dessen Druck Kandidatin Nina Richel freiwillig auszog. Dann der Ärger mit den Kölner Jugendarbeitsschützern: Sebastian Wurth musste fortan ab 22 Uhr im Publikum sitzen statt zu singen. Dann die völlig missglückte Autogrammstunde, bei der dutzende junge DSDS-Fans im Getümmel verletzt wurden. Und dann, vergangene Woche, das endgültige Chaos: Weil in der 5. Mottoshow die eingeblendeten und angesagten Nummern der Kandidaten nicht stimmten, musste das Voting kurzfristig abgebrochen werden. Zig-tausende Fans riefen vergeblich - aber für teures Geld - für ihre Casting-Lieblinge an - und waren entsprechend sauer.
Zeit also für RTL, ihre Vorzeigeshow endlich mal wieder in ein gutes Licht zu rücken. Kräftig Vorarbeit hatten die Kandidaten die Woche über schon geleistet. So tauchten zufällig und unerwartet Aufnahmen von Pietro Lombardi und Sarah Engels in eindeutiger Pose auf - womit DSDS 2011 nun auch endgültig seine perfekte Romanze hat. Pietro versicherte dann auch noch, nicht freiwillig die Show zu verlassen - nach seinen Textaussetzern in der vergangenen Woche hatte er zunächst Entsprechendes verlauten lassen.
Es konnte also fast nichts schiefgehen in der 6. Mottoshow am Samstag, bei der eben jenes Motto "Europa gegen Amerika" hieß.
Ardian Bujupi präsentierte dabei die Songs “Glow” von Madcon (Bohlen: "Hammermäßig") und eine überzeugende Interpretation von “I Need A Dollar” von Aloe Blacc. Jurorin Fernanda nannte ihn sogar "die Überraschung des Abends".
DSDS 2011: Die Top-Ten-Kandidaten
DSDS-Kandidat Pietro Lombardi war so etwas wie der Klassenclown der Staffel 2011. Der 18-Jährige wurde in Karlsruhe geboren. Etwas schusselig und mit einem gebrochenen Bein überzeugte er auf der Bühne trotzdem - und wurde schließlich sogar Sieger.
Sarah Engels war die erste DSDS-Kandidatin, die bei den Mottoshows 2011 rausflog - trotz ihrer von der Jury hochgelobten Stimme. Wenig später rückte die 1992 geborene Kölnerin dann für Nina Richel nach, die aus gesundheitlichen Gründen ausschied - und verleibte isch in Pietro Lombardi. Am Schluss wurde sie knapp Zweite, hinter ihrem Freund.
Marco Angelini: Der 26-jährige Mediziner kommt aus Graz. Er ist der erste - und bislang einzige - Österreicher, der es in die Mottoshows von DSDS schaffte. Sein Lebensmotto: Erfolg steht nur im Wörterbuch vor Fleiß.
Zazou Mall (26): Die Tänzerin schaffte es ebenfalls in die Top Ten von "Deutschland sucht den Superstar" 2011. Zazou kommt aus der Schweiz, ist gelernte Einzelhandelsfachfrau und absolvierte eine Tanz-Theater Ausbildung in Zürich.
Norman Langen: Der DSDS-Kandidat ist bekennender Schlager-Fan und singt am liebsten auf deutsch. Sein Traum sei es, mit Musik Geld zu verdienen und davon Leben zu können, erklärte er. Dieter Bohlen ernannte den 25-Jährigen im Recall zum "DSDS-Schlageronkel".
Nina Richel (17) aus Hildesheim schaffte es zwar unter die Top 10 von “Deutschland sucht den Superstar“, verließ die Show jedoch wenig später aus gesundheitlichen Gründen. Für sie rückte die bereits herausgewählte Sarah Engels nach.
Sebastian Wurth (16) aus Wipperfürth ist der jüngste Teilnehmer bei "Deutschland sucht den Superstar 2011" und der erklärte Teenie-Star der Staffel. "Einmal vor 100.000 Leuten singen", sei sein größter Wunsch, sagt der Schüler.
Marvin Cybulski wurde in der zweiten Mottoshow vom DSDS-Publikum aus der Show gewählt. Zuvor hatte der 30-Jährige vor allem die Jury mit seiner souveränen Art und seiner guten Stimme begeistert. Der Hannoveraner ist Jahrgang 1981 und bereits dreifacher Vater.
Ardian Bujupi (19) kommt aus Heidelberg, stammt aber ursprünglich aus dem Kosovo. Bei DSDS 2011 bekam er die Rolle des Machos auf den Leib geschrieben. Er selbst gab sich vor allem kämpferisch: "Alles, was ich angefangen habe, auch zu Ende bringen zu können", nannte er als seinen größten Wunsch.
Anna-Carina Woitschack (18) aus Kamen bei Magdeburg schaffte es ebenfalls in die DSDS-Top Ten. Die Puppenspielerin machte mit ihrem Gesang aber mindestens ebenso viele Schlagzeilen wie durch ihren Zickenkrieg mit Konkurrentin NIna Riechel.
Sebastian Wurth sang - rechtzeitig vor 22 Uhr - “You And Me (In My Pocket)” von Milow und “Hallelujah” von Rufus Wainwright. Von der Jury gabs dickes Lob dafür. Die Schweizerin Zazou Mall versuchte, Jury und Zuschauer mit “A Night Like This” von Caro Emerald zu überzeugen. "Supergut gesungen", lobte Patrick Nuo - im Gegensatz zu Dieter Bohlen: "Ich find's ganz schlimm", meinte er.
Marco Angelini sang “Der Kommissar” von Falco, was zumindest bei den Juroren Patrick Nuo und Fernanda Brandao gut ankam. "Ich glaube nicht an dich so als den Superstar", erklärte dagegen Bohlen.
Sarah souverän, Pietro mit ungewohnten Tönen
Sarah Engels stellte sich dem Publikum mit “Walking On Sunshine” von Katrina And The Waves und “Hurt” von Christina Aguilera. "Souveräne Leistung", kommentierte das die Jury. Pietro Lombardi, erstmals seit Wochen wieder ohne Krücken auf der Bühne, sang “Don´t Worry Be Happy” von der Hermes House Band. Der Titel war offensichtlich Programm: Diesmal vergaß der 19-Jährige seinen Text nicht. Mit “Mad World” von Michael Andrews feat. Gary Jule schlug Pietro für ihn ungewohnte Töne an - und überzeugte auch damit.
Zazou und Marco, sie hatten der Jury zufolge die geringsten Chancen, weiterzukommen.
Die Telefonnummern stimmten diesmal in der Castingshow bei RTL - das Voting konnte also stattfinden. Wer in der 6. Mottoshow raus fliegen soll, entschieden die DSDS-Zuschauer wieder per SMS und Telefon. Das Ergebnis sollte am frühen Sonntagmorgen feststehen. AZ