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Corona-Pandemie: R-Wert liegt unter 1: RKI sendet leichtes Zeichen der Hoffnung

Corona-Pandemie

R-Wert liegt unter 1: RKI sendet leichtes Zeichen der Hoffnung

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    Lothar Wieler, Chef des Robert Koch-Instituts RKI und Ute Rexroth, von der Infektionsepidemiologieabteilung, sprechen weiter von einer ernsten Lage.
    Lothar Wieler, Chef des Robert Koch-Instituts RKI und Ute Rexroth, von der Infektionsepidemiologieabteilung, sprechen weiter von einer ernsten Lage. Foto: Markus Schreiber, dpa

    Es ist eine Bemerkung, die Ute Rexroth Infektionsepidemiologin am Robert-Koch-Institut (RKI) fast ganz am Ende des Lageberichts macht, die Hoffnung spendet. Die Presseschalte ist schon fast vorbei, als Rexroth noch einmal auf den R-Wert zu sprechen kommt. Sie war gefragt worden, ob der Teil-Lockdown wie er noch bis Ende November in ganz Deutschland gilt, Wirkung zeige. Daraufhin antwortet Rexroth: "Wenn die Maßnahmen gar nicht wirken würden, hätten wir mit einem R-Wert von 3 bis 4 rechnen müssen. Die Zahl der Infizierten könnte viel schlimmer nach oben schießen." Der Konjunktiv zeigt schon: Der R-Wert liegt deutlich niedriger, nämlich kanpp unter 1. Eine gute Nachricht.

    Über den R-Wert war im Frühjahr viel diskutiert worden. Das Ziel damals: Der Wert sollte unter eins sinken. Das heißt: Jeder Patient, der an Corona erkrankt ist, steckt weniger als einen Menschen an. "Flatten the Curve" war das Schlagwort und monatelang arbeitete gefühlt ganz Deutschland darauf hin, den R-Wert zu senken.

    RKI meldet neue Zahlen: Sieben-Tage-Inzidenz liegt für Deutschland bei 139

    Inzwischen ist diese Kennziffer etwas aus dem Blick geraten. Stattdessen stehen der Sieben-Tage-Inzidenzwert, die Zahl der Neu-Infizierten und die Zahl der belegten Intensivbetten im Fokus der Öffentlichkeit. Alle diese Kennziffern sind eher kritisch. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in der letzten Woche, liegt für ganz Deutschland bei 139.

    Mehr als 3000 Menschen liegen momentan mit einer Covid-19-Erkrankung auf Intensivstationen. Und die Krankenhäuser ächzen unter der Last, wie RKI-Präsident Lothar Wieler sagt. Immer mehr Kliniken meldeten in den vergangenen Tagen eine eingeschränkte Kapazität. Viele müssten im Regelbetrieb Einschränkungen vornehmen und Personal abziehen, um die Patienten auf den Intensivstationen zu versorgen. Das liegt vor allem daran, dass das Personal, das Intensivpatienten betreuen kann, weniger wird. Mitarbeiter stecken sich an oder müssen in Quarantäne, sagt Wieler. "Und je höher die Fälle insgesamt sind, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich medizinisches Personal ansteckt", sagt er.

    Ute Rexroth vom RKI: Der Erfolg ist der Bevölkerung zu verdanken

    Und die Zahl der Neuinfektionen ist nach wie vor hoch: 21.866 Fälle wurden dem Robert-Koch-Institut an diesem Donnerstag gemeldet - das sind etwa 3400 Fälle mehr als am Mittwoch. Aber: Die Zahl steigt langsamer. Es scheint als würde der Teillockdown wirken. Noch sei es zu früh, um diese Aussage zu treffen, sagt Wieler. "Es könnte auch sein, dass einfach die Testkapazitäten in den Laboren ausgeschöpft sind." Und dennoch, ein zarter Hoffnungsschimmer keimt auf. "Das ist ein großer Erfolg, der auch der Bevölkerung zu verdanken ist. Allen Menschen, die sich an die Regeln halten. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die schlimmsten Szenarien verhindern können, wenn wir uns alle daran halten", sagt Rexroth. (hhc)

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